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BeitragVerfasst: Do Nov 20, 2008 4:01 
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† Siemens D-Zug
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Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
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Hallo Ben,

Du könntest durchaus Recht haben (nach MEINEM Dafürhalten), daß sich die Verzerrung wohl eher nicht auswirken wird. Ob es irgendwelche Auswirkungen in der Praxis gibt, das müßten ganz spezielle Tests zeigen. Am besten an einem Laboraufbau. Diese Mühe lohnt sich aber meiner Meinung nach nicht.

Ich würde es aufgrund der Beobachtungen von Johann nicht für einen Gerätedefekt halten. Auch nicht für einen unerwünschten Nebeneffekt. Eher für einen Schönheitsfehler. Wobei hier der Begriff "Schönheitsfehler" eher euphemistisch zu verstehen ist. Man könnte es auch eine entwicklungstechnische Unsauberkeit nennen.

Im Großen und Ganzen verstärkt sich bei mir der Eindruck, als wenn die Entwickler von Nordmende bei diesem Gerät etwas zu früh Feierabend gemacht haben:

1) Die von Johann empfohlene Blockade einer eventuellen Rückspannung fehlt.

2) Bei meinem Gerät wurden vier Vorwiderstände für die Tantalkondensatoren ganz offensichtlich nachträglich "hinzukonstruiert". In den Unterlagen der ersten Generation fehlen sie.

3) Auf der Steckkarte für den 460 kHz Wobbelbetrieb wurde auf der Leiterseite der Platine ein Widerstand "nachgerüstet". Entfernt man diesen, so ändert sich die Frequenz, nicht aber die Verzerrung.

Um die Verzerrung wegzubekommen, müßte man vermutlich diese Steckkarte entwicklungstechnisch komplett überarbeiten. Doch bei einem über 35 Jahre alten Gerät lohnt sich das wohl kaum. Wenn das in 2 Stunden erledigt wäre, dann wäre das was anderes. Aber damit ist nicht zu rechnen.

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: Fr Nov 21, 2008 1:00 
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Hallo Radiowerkstatt, hallo Rocco,

ich habe hier in diesem Thread eine Riesen-Menge dazugelernt, nur durch stilles Mitlesen. (z.B. Tantal-Kondensatoren, oder Thema Verpolungsschutz.)

Daher zwischendurch mal - ganz außer der Reihe - danke, denn das hier ist viel besser als jedes Fachbuch.

Schade, dass ich nur selten was beisteuern kann.

Gruß Ben


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BeitragVerfasst: Fr Nov 21, 2008 20:01 
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Hallo Ben.
Zunaechst, Danke fuer den positiven Kommentar zur Arbeit von Rocco11 und mir.

Es war genau dies meine Absicht, dass etwas haengen bleiben soll von dem was Rocco hier leistet. Die meisten Foren leiden wie ich meine darunter, dass jeder nur fragt und die meisten zwar antworten, aber nur Monologe absetzen. Wenn schon Dialog, dann nur um es doch besser zu wissen.
Es wird wohl fuer mich immer ein Geheimnis bleiben, dass die Leute nichts dazu lernen wollen, sondern herausstreichen, was Sie schon alles wissen. Hm! So ist es halt! Wenn Du hier durchsuchst, wirst Du oft das finden was ich meine. Aber auch genau das Gegenteil davon, zum Glueck.

Darum zu Schluss nochmals Danke fuers Mitdenken.
Johann


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BeitragVerfasst: Fr Nov 21, 2008 21:51 
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† Siemens D-Zug
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Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
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Hallo Ben,

auch ich bedanke mich für Deine positive Bewertung.
Es müssen aber noch mehr Leute mitgelesen haben. 504 Aufrufe kommen nicht von ungefähr.
Auch 'Kugelblitz' dürfte sein Spannungsproblem wohl inzwischen gelöst haben. Sonst hätte er sich sicher nochmals gemeldet.

Das Interessante an der Technik ist, daß es ständig neue Herausforderungen gibt. Auch wenn manche Probleme ähnlich gelagert sind, völlig gleich sind sie äußerst selten. Auch ich lerne auf meine alten Tage noch ständig dazu. Hier im Forum, und bei meinen Reparaturen/Restaurierungen in der Praxis.
Vor allem von den 'alten Herren' kann man noch viel lernen. Denn die haben die "alten Zeiten" noch hautnah mitbekommen. Ich zwar auch, aber es waren doch eher nur noch die Ausläufer der Röhrenära.

Hätte ich als Jungstift einen Lehrmeister wie Johann gehabt, so wäre ich sicher noch schneller vorangekommen. Mein Lehrmeister jedoch, - seines Zeichens damals zuerst Landes- dann Bundesfachgruppenleiter -, war aber so gut wie nie vor Ort. Das Meiste habe ich mir selbst beigebracht oder vom Gesellen gelernt. - Aber das sind längst vergangene Geschichten.

Bald ist es Zeit, wieder ein neues Projekt in Angriff zu nehmen. :wink:

Gruß

Rocco11


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 Betreff des Beitrags: Das Wort zum Sonntag
BeitragVerfasst: So Nov 23, 2008 11:30 
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Zuletzt geändert von Radiowerkstatt am Fr Jan 09, 2009 21:18, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mo Nov 24, 2008 18:17 
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† Siemens D-Zug
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Hallo Johann,

vielen Dank für Deine ausführlichen Betrachtungen.
Somit wäre dann klar, daß diese Verzerrung den Wobbelabgleich nicht beeinträchrigt. Unschön ist sie trotzdem. Wäre zwar interessant, wodurch sie entsteht, aber scheinbar hat das schon die Entwickler des Gerätes nicht sonderlich interessiert.
Machen wir uns also besser kein Kopfzerbrechen darüber.

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: Mi Nov 26, 2008 12:04 
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Hallo Radiowerkstatt,

sorry, ich habe etwas länger gebraucht, ich bin nicht so fit in der Materie.

Vielen Dank für die Erläuterung!!!

Gruß Ben


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BeitragVerfasst: Mi Nov 26, 2008 12:33 
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo Ben.
Ich habe da kein Problem.
Du hast die Diskussion angestossen, ich habe versucht, es fuer jeden richtig zu machen.
Ich verstehe auch nicht was hier ( im Forum ) so alles geschrieben wird, wenn auch aus einem anderen Grund.
gruss Johann


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BeitragVerfasst: Di Apr 28, 2009 18:25 
Hallo liebe User,
es kam das Problem den Oszillator instandzusetzen. Das ist ganz einfach. Der Drehkondensator muss ausgebaut werden. Das dauert nur 5 Minuten. 5 Schrauben, davon 2 mit Muttern am Stecker. Auf der Rückseite muss eine Kupferleitung abgelötet werden und eine abgeschirmte Leitung am Stecker. Die Stromversorgung , eine weitere abgeschirmte Leitung und die 4 Schrauben an der Welle. Beim Zusammenbau ist darauf zu achten, dass der Drehkondensator am Anschlag ist und die Skala auch am Anschlag. Die Hülse nach außen schieben und der Ossillator ist ausgebaut. Die Verzerrung ist bei mir nicht so groß. Der Sender ist nur übersteuert. Wenn der Trommelschalter nicht weiter schaltet, ist die Verklebung von Pertinax nach Kupfer defekt. Beim Verkleben ist auf die Stellung zu achten. Sie muss genau 90° versetzt geklebt werden. Mein Sender hatte diesen Fehler. Die Sicherungswiderstände haben 22 Ohm und 10 Ohm 1/2 Watt Kohle. Meine Adresse MalamuteLucky@t-online.de. Habe gute Schaltbilder
Mit freundlichen Gruß Burkhard


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BeitragVerfasst: Mo Mai 07, 2012 13:52 
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Registriert: Di Dez 07, 2010 11:56
Beiträge: 20
Wohnort: bei Köln am Rhein
Hallo,
ich habe einen Meßsender AFS 3331 ersteigert und möchte meine Reparaturversuche hier
vorstellen.
Ergebnis nach dem Einschalten, keinerlei Funktion.
Spannungen im Netzteil:
+30V = ca. +37V
-30V= ca. -38V
+8V= 0V
-8V= 0V

Beim Lesen in diesem Beitrag wurde schon erwähnt, daß die Längstransistoren
defekt sein können. War auch so T208 Kurzschluß.
Doch Spannung änderte sich nicht.
Weiter Transistoren geprüft.
T202 auch defekt.
Ich habe dann beschlossen alle Transistoren im Netzteil zu bestellen und
auszutauschen.
So ist der Stand jetzt.
Da wohl die Tantalelkos eine Schwachstelle in diesem Gerät sind, habe ich
die Spannungen weiterverfolgt.
Als erstes sind mir die zwei verbrannten 22Ohm Widerstände auf der
Zusatzplatine aufgefallen.
Die +30V und -30V Zuleitungen in die Oszillatorbox hatten Kurzschluß nach
Masse.
Wieder zwei Tantalelkos als Ursache gefunden:
Siehe Bilder.
Wenn ich die Transistoren im Netzteil getauscht habe, melde ich mich wieder.


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BeitragVerfasst: Fr Mai 11, 2012 14:47 
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Registriert: Di Dez 07, 2010 11:56
Beiträge: 20
Wohnort: bei Köln am Rhein
Hallo,

ich möchte nun meine Reparaturerfahrungen weiterführen.
Ich habe noch zwei defekte Elkos mit Kurzschluß gefunden (C210,C218)
Dadurch wurden die 8V Spannungen blockiert.
Nach dem Austausch der Transistoren im Netzteil konnte ich die 30V und 8V
Spannungen wieder justieren.
Alle Funktionen sind ok.
Gerät wieder voll einsetzbar.
Hier noch die Ergänzung zum Schaltbild mit der Zusatzplatine.

Viele Grüße

Ditt


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BeitragVerfasst: Fr Mai 11, 2012 15:38 
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo Ditt.

Erfreulicherweise wieder mal jemand, der die Sache sauber zu Ende fuehrt.

Ich habe vor ca. 12 Monaten fuer einen Freund der es nicht so mit der Technik hat, 12 oder 13 defekte Tantals erneuert. Um sicher zu gehen mich nicht zu blamieren, waren es am Ende 32 Stueck.

Johann


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BeitragVerfasst: Fr Mai 11, 2012 15:53 
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Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16
Beiträge: 7434
Ich hatte das schon in einem anderen Beitrag hier geschrieben. Bei mir war auch die Spannung gleich Null. Nach dem kompletten Austausch der Tantalelkos war alles wieder chic.
Ich denke mal, man kann da dies bei den Modellen hier vorbehaltlos empfehlen.

paulchen


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