Hallo,
das erinnert mich an die Messtafelwand in der BASF. Da waren als ich dort angefangen habe, ca. 200 von den Schreibern in der Wand eingebaut. Papierrollentauschen, Tintenpatronen und Schreibspitzen ersetzen lagen da an der Tagesordnung. Sehr oft waren die Tintenleitungen verstopft, so musste man die Schreibspitze entfernen. Mit einem Gummibällchen Luft ins System pumpen bis die Tinte vorne am Schreibspitzenhalter raus getropft ist. Farbige Finger waren da schon vorprogrammiert.
Die vollen Rollen wurden archiviert, damit man uns Anlagenfahrern noch lange Zeit irgend welche Fehlentscheidungen nachweisen konnte.
Die alten Anlagenfahrern erzählten immer von Kaugummijustierung, wenn etwas nicht rund lief wurde der Schreibzeiger einfach festgepappt
Das allerdings sieht man trotzdem, weil damit auch die Abweichungen nicht mehr aufgezeichnet wurden.
Die Betriebsleiter, vom Rang immer ein Dr. der Chemie hatten da immer einen Lieblingsschreiber. Der Schreiber der den CO² und Ammoniakeingang anzeigten. Damit sah man schnell wie viel die jeweilige Anlage produzierte.
Dieses System wurde dann erst 2005, ja richtig gehört erst 2005 langsam auf Prozessleitsystem umgestellt. Die 1968 gebaute Harnstofffabrik war und ist immer noch ein Museum sondergleichen. Im PLS konnte man schließlich sehr schnell die Zeitachse verändern und sich den Trend anschauen.
Im Steamcracker hatten die Jungs immerhin einen Endlosdrucker auf dem die Fehlermeldungen schwarz auf weiß in Klartext protokolliert wurde. Einer steht in der Messwarte und einer beim Schichtmeister. Der jetzt noch glaubt die BASF wäre ein high Tech Unternehmen
