So, beide DDR- Digitalvoltmeter "DM2010"sind jetzt ok.
Im ersten habe ich eine winzige Schmurgelstelle eines Leiterzugs brücken müssen- die war nur unter der Lupe zu sehen.
Dann habe ich noch einen Operationsverstärker im Präzisionsgleichrichter (nur bei Wechselspannungsmessungen benötigt, mißt bis 100 kHz) tauschen müssen.
Merkwürdigerweise waren die beiden Eingangs- Schutzdioden aber ok.
Ich habe eine IC- Fassung eingebaut.
Im zweiten DVM war ein Gatter des D100 für die Polaritätsanzeige in der Zähler- Baugruppe sauer. Da hatte ich einen Neu- IC aus alter Zeit drin- der wollte nicht.
Ich habe auch hier eine IC- Fassung eingebaut.
Danach habe ich alle 709/109 und D100/ 7400 getestet, ein weiterer D100 war tot.
Ansonsten eine Handvoll gute aus der Schlachteplatte.
Ich habe übrigens eine Handvoll A109, D100 und D110 bestellt. Schutzdioden SA301/ SA412 werde ich sicherheitshalber noch bestellen.
Diese ICs der ersten Generation kriegt man ja "für'n Appel und 'n Ei".
Nach einer Korrektur des Grobabgleichs, sowie Fein- Nachjustierung sind alle Werte da, wo sie sein sollen.
Der Abgleich ist übrigens bei beiden DDR- Digitalvoltmetern "DM2010" gleich- die Baugruppen aber nicht- das eine Gerät von 1975 reicht die Spannung an den Eingangsbuchsen in gleicher Höhe durch den Eingangsverstärker "V1" bis zum Spannungs-/ Frequenzumsetzer "SFU" durch, das zweite DVM teilt aber runter, 50%. Die Baugruppen "V1" und "SFU" sind dazu mit abweichenden Werten/ Bestückung geliefert worden.
Der Ausgang des "SFU" hat aber bei beiden die gleiche Frequenz.
Acu wurde ein Tastenschalter gleich verwendet, aber andere Schalter- Kontaktsätze, das macht die Signalverfolgung komplizierter, wenn man nicht beide Schaltpläne zum Vergleichen hat.
Die Pläne sind sehr kompliziert gemacht.
Im Schaltplan werden die Baugruppen nur als nur Rechtecke ohne Inhalt, aber mit Anschluß-Ziffern gezeigt.
Manchmal ist aber der Anschluß in der Baugruppe leer.
Und die Leitung der Meßgröße durch den Tastensatz und die Bereichsschalter ist irre, absolut irre.
So wird im 2V- Gleichspannungsmeßbereich die Spannung durch 6 Tastenschalter- Kontaktsätze, sowie 2 Meßbereichsschalter geleitet !
Und im nächsthöheren Meßbereich ist der Pfad wieder anders, weil noch ein Spannungsteiler in den Pfad genommen wird !
Die freie Verdrahtung an den Bereichsschaltern ist zwar sauber ausgeführt, aber trotzdem Wahnsinn.
Und die Qualität der Bereichsschalter ist grenzwertig, vor allem sind bei der Bestückung im Herstellerwerk Kontakte durchs Löten erhitzt worden, und haben ihre Position auf der Trägerscheibe verändert, was die Kontaktgabe beeinträchtigen kann.
Ich muß zugeben: Ich war einer der Bestücker, damals...
Aber ich war noch Lehrling.
Für die Bereichsschalter (FEBANA Kreisschalter) mit Plastik- Grundplatten der Kontakte gilt:
Wenn ein Schalter ok ist, sollte man ihn nie mehr belöten ! Wenn man ein Gerät schlachtet: Alle Drähte abknipsen !
Später ggf. Drahtreste ablöten, ggf. mit Zange zur Wärmeableitung.
Fazit:
Die Arbeit zur Reparatur war beachtlich: 4 Elkos, 14 ICs, 1 MOSFET, 2 Transistoren, 2 Dioden, 2 Leiterzug- Unterbrechungen.
Trotz aller geschilderter Schäden sind die "DM2010" sehr gut reparabel, Dank der einzelnen Steckbaugruppen.
Wenn man 2 Geräte hat, kann man auch gut Kontroll- Leiterplattentausch und Vergleichsmessungen machen.
Ich denke über einen Vorschalt- Kopf mit Vorwiderstand und stärkeren Schutzdioden nach, um solche enormen Schäden zu verhindern.
Bleibt noch die Frage des Vorbeitrags: Was war die Ursache, wie entstand dieser Ketten- Schaden trotz Trenntrafo ?
Fotoserie, die Fotonamen sagen alles.
Dateianhang:
Dsci6865_Defektteile_DM2010_2024_800.jpg
Dateianhang:
Dsci6856_Messung_Frequenz_um_94kHz_800.jpg
Dateianhang:
Dsci6861_Eichspannung_positiv_800.jpg
Dateianhang:
Dsci6862_Eichspannung_negativ_800.jpg