Dampfradioforum

Wir besitzen einen Fernseher der Marke TeleView, der kurz vor der Jahrtausendwende gebaut wurde - wohl eines der letzten Geräte mit Bildröhre. Diesen bekamen wir von Bekannten geschenkt, als er erst wenige Jahre alt war. Er ist als Zweitgerät im Einsatz.

Alle paar Wochen bis Monate funktioniert die Fernbedienung nicht mehr.

Meist sendet sie noch Signale, die auf dem Oszi plausibel aussehen. Dann genügt es, die Batterien für einige Minuten herauszunehmen.

Manchmal sendet sie nichts mehr. Dann hilft das Entnehmen der Batterien nicht, und ich muss die Anschlüsse des IC nachlöten. Das war heute zum dritten oder vierten Mal nötig. Das liegt nicht etwa an schlechten Lötstellen, sondern das IC scheint einen internen Fehler zu haben, der durch die Wärme beim Löten für einige Jahre verschwindet.

Was mir außerdem aufgefallen ist: Mit jedem Tastendruck sendet die Fernbedienung abwechselnd zwei etwas unterschiedliche Codes. Der Fernseher versteht beide. Ob im Fehlerfall auch verschiedene Codes gesendet werden, habe ich noch nicht herausgefunden, weil ich den Fehler nicht provozieren kann. Wahrscheinlich wird dann ein abweichender Code gesendet, den der Fernseher nicht versteht.

Natürlich gäbe es Möglichkeiten, die Fernbedienung zu ersetzen. Aber solange der Fehler nur so selten auftritt, halte ich das nicht für nötig.

Lutz

Hi,

eine Unterbrechung in den Leiterbahnen kann ausgeschlossen werden ?
Wir hatten bis vor Kurzem einen Herd, der nach jedem Urlaub (Ich schalte da den Herd aus) nicht mehr starten wollte. Jedes mal mussten wir mit dem Fön die Platine mit der Uhr erwärmen und dann ging es wieder für längere Zeit. Am Ende habe ich mit mal die Zeit genommen und die Leiterbahnen in dem Bereich durchgeklingelt und konnte eine Unterbrechung finden. Ein Draht parallel gelötet und dann war Ruhe.

Gruß
Oliver

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Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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Hallo Oliver,

ja, eine Unterbrechung oder ein Kurzschluss auf der Platine kann ausgeschlossen werden. Ich hatte vor längerer Zeit, als die Fernbedienung nicht funktionierte, alle Leiterbahnen durchgemessen.

Lutz

Vorgestern beanstandete meine Frau, dass die Fernbedienung wieder nicht funktioniert. Batterien entnehmen und IC nachlöten half dieses Mal nicht, sie sendete einen Code, der zwar plausibel aussieht, aber den der Fernseher nicht versteht.

Dieses Mal habe ich es geschafft, das gesendete Telegramm aufzuzeichnen. Außerdem hatte ich eine vorprogrammierte Universal-Fernbedienung zur Hand. Diese stellte ich mittels Codesuche so ein, dass der Fernseher reagierte. Nun konnte ich beide Telegramme vergleichen. Sie unterschieden sich nur an einer Stelle ziemlich am Anfang, ich vermute, dass das die Geräteadresse ist. Die Original-Fernbedienung sendet abwechselnd zwei verschiedene Adressen. Weiter hinten im Telegramm wird die jeweils gedrückte Taste identifiziert, dieser Teil war bei beiden Fernbedienungen gleich.

Nachdem ich einige Minuten herumprobiert und verglichen hatte, änderte sich plötzlich das gesendete Telegramm. Nun sendet die Fernbedienung abwechselnd zwei Telegramme, von denen eines identisch mit dem der programmierten Universal-Fernbedienung ist. Der Fernseher reagiert auf beide, als ob nichts gewesen wäre...

Lutz

Hallo, Lutz,

Während meiner Ausbildung hatten wir in der Werkstatt ein Meßgerät, mit dem Fernbedienungen geprüft werden konnten. Es konnte sowohl die Reichweite, als auch die Codierung ( Befehlscode ) festgestellt werden, sowohl für Ultraschall, als auch für Infrarot.

Bei Ultraschall war bei allen Fabrikaten, außer bei Philips, jeder Funktion eine bestimmt Frequenz zugeordnet. Bei Philips bestand das immer aus einem Vorsignal, und einem weiteren Signal, welches solange gesendet wurde, wie die Taste gedrückt wurde.

Bei Infrarotfernbedienungen war das beimPhilips auch so, daß es ein Vorsignal, und anschließend ein Hauptsignal gab. Die zeitliche Länge des Vorsignals mußte genau eingehalten werden. Dazu konnte das Signal gesondert mit Oszilloskop gemessen werden.

Bei Deiner Fernbedienung wäre es möglich, daß das auch so ist, und das die zeitliche Länge des Vorsignals durch ein einfaches Monoflop, mit Kondensator und Widerstand als zeitbestimmende Elemente, bestimmt wird.

Vielleicht hilft das weiter.

VG Henning

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Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz

Hallo Henning,

so einen Tester besitze ich auch, allerdings (mit einem Infrarot-Empfänger aus einem Schlachtefernseher) selbstgebaut und nur für Infrarot-Fernbedienungen. Damit habe ich das Telegramm auf dem Oszi sichtbar gemacht.

Die Dauer der einzelnen Bits und die Gesamtlänge des Telegramms bleiben im Fehlerfall gleich. Das komplette Telegramm wird zyklisch wiederholt, solange die Taste gedrückt ist. Das einzige zeitbestimmende Element in der Fernbedienung ist ein Keramik-Resonator. Somit scheidet die von Dir genannte Fehlerursache aus.

Es ist tatsächlich so, dass einige der ersten Bits im Telegramm zeitweise verändert sind, das ist auf dem Oszi deutlich zu sehen. Ich vermute, dass in dem in der Fernbedienung verwendeten IC verschiedene Codes gespeichert sind, und aus irgendwelchen Gründen wird manchmal ein falscher ausgegeben. Leider findet man weder zum IC noch zum Fernseher etwas im Netz. Sonst könnte ich mit der Ursachensuche dort ansetzen, wo zwischen den verschiedenen Codes ausgewählt wird, das sind vielleicht irgendwelche Pins, die entweder auf Masse oder auf Betriebsspannung gelegt oder nicht beschaltet werden. Aber ohne Unterlagen ist mir das Risiko zu groß, das IC beim Herumprobieren zu killen.

Aber nun habe ich ja eine Problemlösung in Form der programmierten Universal-Fernbedienung, falls die Original-Fernbedienung wieder einmal versagt.

Lutz

Hallo Lutz,

ist auf der Leiterplatte der Fernbedienung ein ,meist in Gelb , Resonator vorhanden ? Wenn ja, könnte er den Fehler verursachen.

MfG. Dietmar

Der Resonator ist in dieser Fernbedienung ein blaues Exemplar mit 429 kHz. Am verganenen Wochenende konnte ich, bevor der Fehler wieder verschwand, festellen, dass er auch im Fehlerfall auf seiner Sollfrequenz schwingt. Zwischen dem Fehlerzustand und der einwandfreien Funktion ist auf dem Oszi kein Unterschied seines Schwingverhaltens zu sehen. Das habe ich auch nicht anders erwartet, weil im Fehlerfall ein ähnliches Telegramm ausgegeben wird, bei dem nur wenige Bits abweichen.

Trotzdem werde ich in meinem Fundus nach einem passenden Resonator suchen und, wenn ich einen finde, diesen austauschen. Blöd nur, dass der Fehler so selten und unregelmäßg auftritt: zuletzt vor über einem Jahr.

Ich könnte mir vorstellen, dass der Fehler schon immer vorhanden war. Leider kann ich die Vorbesitzer nicht danach fragen, weil sie inzwischen verstorben sind. Jedenfalls wurde der Fernseher bei ihnen kaum benutzt.

Lutz