Letzte Woche ist nach 12 Jahren Dienstzeit unser Handrührgerät, Marke FIF (Aldi) krepiert.
"Jetzt kaufen wir was Gescheites", hab' ich zu meiner Frau gesagt, und DAS Handrührgerät war ja eigentlich immer
Krups oder der
RG28 aus der DDR, der unter Kennern als unverwüstlich gilt und in Westdeutschland all die Jahre über Quelle verfügbar war.
Nun, die DDR und die RG29-Produktion gibt es ja bekanntlicherweise (bei letzterem leider) nicht mehr, so blieb nur noch Krups übrig.
Robust soll das neue Gerät sein und Power muss es haben. Onkel Internet hilft bei der Suche und so fiel die Auswahl zunächst auf ein Krups 3 Mix 7000-irgendwas mit 500W für um die 50€. Kaufen wollten wir allerdings im Laden - wir sind da etwas konservativ

und wie sagte meine Oma immer "was de sieh'sch, dess hasche".
Meine Frau riet mir bei amazon die Käuferbewertungen zu studieren - über 200 Stück waren es. Da kam die Marke Krups leider nicht mehr so gut weg! Auch einige professionelle Tester waren nicht sehr begeistert. Die meisten unzufriedenen Käuferbewertungen waren interessanterweise sehr ähnlich, ungefähr so: "Nach 25 Jahren ist mein guter altgedienter Krups kaputtgegangen und weil ich mit dem guten Stück immer sehr zufrieden war und es so lange hielt sollte es ein Neuer sein. Kurz nach Ablauf der Garantie... ...war der Motor im Eimer, ...war das Getriebe kaput...". Andere berichten von heiß werdenden Geräten bei kurzer Betriebsdauer, wieder andere schildern wacklige Quirlaufnahmen nach nur wenigen Einsätzen.
Irgendwann hatte ich die Faxen dick und beschloß ein gebrauchtes Gerät zu kaufen. Ein RG28 sollte es sein, so wie meine Oma und meine Tanten es hatten, mit allem drum und dran oder ein Krups aus der Zeit als Krups noch Made in Germany, also Krups noch Krups war.
Die Ernüchterung sollte schnell folgen: Bald schon fand ich heraus, dass ich nicht der einzige war, der nach "guter alter" Qualität suchte. Krups-Geräte aus der "guten" Zeit, aber auch die DDR-Geräte sind heiß begehrt und gehen nicht selten unter 30-50 € weg.
Nach einigem Suchen ersteigerte ich bei iehgäy von einem Händler, der den angebotenen Artikeln zu ordnen wohl Dinge aus Haushaltsauflösungen verkauft, den im Titel genannten Krups Typ 397 mit Quirlen, Knethaken, den zwei originalen Rührschüsseln und einem Mixer-Aufsatz für 39€.
Gestern kam das Paket. Das Gerät war äußerlich sauber, das Zubehör auch. An der Verpackung gab es ebenfalls nichts auszusetzen. Alles war nochmal separat in Papier eingewickelt.
Ein Blick durch die Lüftungsritzen des Krups ließ starke innere Verschmutzung erkennen, was mich nicht stört, da ich das Gerät sowieso zerlegen, reinigen und neu schmieren wollte. Das Netzkabel war völlig verdrillt und teilweise angeschmort - hier kam es wohl gelegentlich in Kontakt mit der Herdplatte oder dem Backofen.
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Das Innere des Rührfix' war dann aber doch ungewöhnlich stark verdreckt. Scheinbar fiel das Teil mal in die Teigschüssel, da sogar in den hintersten Ecken spuren von einst nassem Teig waren.
Das der Ventilator den Staub munter im ganzen Gerät verteilt ist sowieso klar und nach wahrscheinlich mindestens 40 Jahren sammelt sich so einiges an.
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Mein Billig-Mixer von FIF ist deutlich einfacher und filigraner aufgebaut. Im Vergleich dazu ist der Krups ein Panzer. Alles wirkt wie aus dem Vollen gefräst. Der Motor ist fast doppelt so dick wie der des FIF, obwohl der Krups nur 150W gegenüber dem FIF mit seinen 250W leistet.
Deutlichstes Qualitätsplus des Krups ist das völlig gekapselte Getriebe. Beim FIF liegt alles offen, so dass das Mehl wunderbar mit dem Fett des Getriebes verkleben kann.
Der Antrieb besteht, wie wohl bei allen Geräten dieser Kathegorie, aus einer Schneckenwelle, die zwei Zahnräder antreibt die die Quirle aufnehmen. Beim Krups sind diess Zahnräder aus Pertinax, die Aufhnahmen für die Knetwerkzeuge aus Stahl.
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Motor und Getriebe sind zu einer kompakten Einheit verschraubt, Schalter und Tasten werden vom Gehäuse aufgenommen.
Hier nochmal alle Einzelteile im Überblick
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