Hallo
und danke an PL für den Link. Interessant. Allerdings finde ich die Lösung mit der vollflächigen Kupferfolie eher unschön und wenig original. Ich werde es mit der Entlötlitze versuchen, zumal dies auch vom Aufbau her sehr nah ans Original rankommt.
Unten folgen auch noch zwei Fotos zur Mechanik. Das erste zeigt die Anheber-Pads. Es stammt aus einem Artikel von Lenny Gitlin, der die neuen Reparaturpads (ganz links im Bild) getestet hat. In das Gerät von Pls Link ist dieser Satz auch eingebaut. Er funktioniert so wie die Spektra-Matte für Plattenspieler mit einer Dauerklebefläche, die auch mit Wasser zu reinigen ist. Kompfortabel ist das schon, es soll aber den Klang verändern.
Der rechte, zerbröselte zeigt den Zustand auch in meinem Instrument, der mittlere zeigt ziemlich gut, wie dieses Sandwich im Original aufgebaut ist.
Der Scan stammt aus einer Dokumentation zum Pianet L von Hohner. Da kann man auch gut sehen, daß der Stellung der Pads auf den Armen eine erhebliche Bedeutung zukommt, je nach dem, ob diese die Klangzunge nun ganz Vorne oder weit hinten anheben. Dynamik und auch Klangfarbe sind von der Stellung abhängig, weshalb es bei der Reparatur sinnvoll ist, die Stellung der Pads auf dem Arm zu vermerken und auch die Reihenfolge einzuhalten. "Stimmen", ausgehend vom Hohner-Original, kann man hinterher schließlich immer noch. Angeblich soll man damit sogar den typischen Pianet-Klang in Richtung eines Rhodes verschieben können.
Aus dem Bild ergibt sich auch, weshalb die Pianets kein sustain-pedal hatten. Der Anheber ist auch gleichzeitig der Dämpfer. Das sustain würde also alle Klangzungen konstruktionsbedingt gleichzeitig anregen, was wenig ziehlführend wäre.
Tja, die Amerikaner haben auch schnell geantwortet. Kosten für den Reparatursatz 99,99 Dollar plus 18 Dollar Versand.
Der Reparaturservice von Hohner rät zur Selbstanfertigung aus Tesa-Moll und aufgeleimten Vileda-Läppchen, die nach Durchtrocknung des Leims mit zähfließendem Silikonöl getränkt werden. Ob sie 1962 auch Tesa-Moll genommen haben, konnte ich nicht in Erfahrung bringen, das mit Silikonöl getränkte Lederläppchen entspricht aber dem originalen Aufbau dieser Sandwich-Pads.
Schlußendlich habe ich auf einer weiteren Seite aus Deutschland gelesen, daß die Original-Pads, also Sandwich, auch von einer Firma in den USA inzwischen nachgefertigt werden. Nur das der Schlaumeier nicht erwähnt hat, von welcher Firma.

Da kann man nur wieder den Kopf schütteln. Ich habe ihn angemailt; mal sehen, ob was zurückkommt.
Liebe Grüße Ralph