Hallo,
seit einiger Zeit habe ich ein Tektronix 545B Oszi. Es ist zwar kein Radio, aber Röhren sind trotzdem genug drin (knapp über 70 mit dem Plugin). Wegen dem sehr interessanten und ordentlichen Aufbau möchte ich euch dieses Gerät, nicht vorenthalten und einen kleinen Bericht schreiben.
Zunächst einmal kam es in einem Karton an der fast schon kleiner als das Gerät selbst war. Ich ahnte Böses, aber die Schäden hielten sich in Grenzen. Ein verbeulter Rahmen für den Luftfilter und ein zerbrochener Drehknopf waren zu beklagen. Wenigstens hat das Oszi selbst durch den massiven Aufbau nichts abbekommen (ungefähr 30kG!!). Positiv ist, dass die Dokumentationen für Plugin und Grundgerät mit dabei waren. Zwar auf Englisch, aber schön ausführlich geschrieben.
Elektrisch gesehen gab es einige Kleinigkeiten: Da schon in der Auktion Sinuskurven auf dem Bildschirm zu sehen waren, habe ich die direkte Inbetriebnahme gewagt (natürlich nach vorheriger Sichtkontrolle). Langsam hochfahren ist bei diesem Gerät auch nur schwer möglich: Einerseits wegen des riesigen Verbrauchs von angeblich 585W für den nicht jeder einen Regel(trenn)trafo haben dürfte. Andererseits wegen der über einen Bimetallschalter verzögert zugeschalteten Anodenspannung.
Also Stecker rein, eingeschaltet und dann banges Warten. Tatsächlich, nach etwas mehr als einer haben Minute klickt es und es erscheint ein Strahl auf dem Bildschirm. Schnell war klar, dass soweit alles funktioniert bis auf den Kalibrator. Allerdings ist mir mit der Zeit noch aufgefallen, dass die Intensität driftet und sich auch merkwürdig regeln lässt.
Als erstes habe ich das Poti selbst im Verdacht gehabt und auch tatsächlich Aussetzer durch eine verschmutze Bahn entdeckt. Leider hat das Reinigen nicht geholfen und ich habe im Hochspannungsteil weiter gesucht. Aha! Hier glüht eine von den 5 HV Dioden nicht. Ein bisschen dran gewackelt und schon hatte ich den Draht in der Hand. Also habe ich ihn wieder neu angelötet und die Intensität ließ sich dann auch wieder prima regeln.
Nun zum Kalibrator: Da er in einigen Schalterstellungen für die Ausgangsspannung funktionierte, vermutete ich Kontaktprobleme. Also mühsam den Schalter ausgebaut, gereinigt und wieder eingebaut. Was passiert? Natürlich nichts! Letztlich war es dann ein hochohmiger Widerstand im Abschwächer.
Die weitere Arbeit beschränkte sich auf die gründliche Reinigung bei der sich noch das Kabel zu einer Ablenkplatte löste. Da es natürlich an einer schwer sichtbaren Stelle war, sorgte das auch erst wieder für etwas Verwirrung.
So jetzt gibt es natürlich noch einige Fotos von dem ganzen:



Geregeltes Netzeil (-150V,+100V,+225V,+350V+500V)


Hochspannungsteil. Beschleunigungsspannung ist 10kV

Vertikalendstufe

Vertikalvorstufe mit Delayline (der schwarze Kasten)

A Zeitbasis mit Abgleichpotis. Schön sauberer Aufbau auf Keramiklötleisten

Type CA 2 Kanal Plugin

Bimetallschalter. Nach einiger Zeit wird ein Relais geschaltet welches dann die Anodenspannung zuschaltet