Hartöl-Gehäuserestaurierung Kammermusikschatulle M47
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Re: Hartöl-Gehäuserestaurierung Kammermusikschatulle M47
Hallo, SGibbi,
herzlich willkommen im Forum.
Der verlinkte Beitrag über die Schatulle und die Plattenspieler ist exzellent. Hut ab vor der PC92 - Aktion.
Insbesondere nehme ich mit Erstaunen die Nähe von Elac zu Siemens zur Kenntnis. Neu für mich, obwohl ELAC - Fan.
Aber die 50er Jahre Plattenspieler hatte ich bisher auch nicht im Visier und als Raspeln abgetan. Scheint sich ein genauerer Blick einmal zu lohnen, ebenso auf den "Vorglüher".
LG, Jochen
herzlich willkommen im Forum.
Der verlinkte Beitrag über die Schatulle und die Plattenspieler ist exzellent. Hut ab vor der PC92 - Aktion.
Insbesondere nehme ich mit Erstaunen die Nähe von Elac zu Siemens zur Kenntnis. Neu für mich, obwohl ELAC - Fan.
Aber die 50er Jahre Plattenspieler hatte ich bisher auch nicht im Visier und als Raspeln abgetan. Scheint sich ein genauerer Blick einmal zu lohnen, ebenso auf den "Vorglüher".
LG, Jochen
ECH81 im Eimer? Mischen impossibel.
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Re: Hartöl-Gehäuserestaurierung Kammermusikschatulle M47
Vielen Dank für die Anerkennung und die Willkommensgrüße !
In Sachen 50er Jahre Plattenspieler gab es viele gute Schellackspieler, es gab zumindest seit den 30er Jahren den Gedanken des HiFi, und was ab Spätjahr 1958 auch für Mikrorille und Stereo tauchte, ist wohl durchwegs zum Klassiker avanciert. Dazu könnte ich als (numehr ehemaliger) Phonostufen-Profi sehr viel schreiben. Ich will aber den hiesigen Thread nicht dafür kapern. Die Mehrzahl der 50er Jahre Plattenspieler waren allerdings bestimmt, erstmal einen Grundbedarf der ausgebombten Nation zu decken. Lohnend ist der "Sport" ohnehin nur dann, wenn Du hörenswerte Mono Aufnmahmen hast, denn Stereo Schallplatten sollte man da ganz bestimmt nicht 'drauftun. Hast Du "ratfink"s Plattenspieler mit dem Ortofon SPU aus der Siemens Bariton Truhe gesehen ? Für Dich als ELAC Fan sind die Modelle Miracord 8 M sowie Miraphon 11 M (und größer) Technik-Klassiker (beide Mono). Denn mit diesen debütierte das Elac MM. Eine alte Reklame für eine erste Anschauung findest Du im verlinkten Thread. Ich freue mich, daß Dir der verlinkte Thread gefallen hat.
Im Falle von "Schumi" sehe ich das Lob als eine Ehre, denn gemessen am Originalzustand ist sein Resultat sicherlich um Längen besser.
Als ich auf den hiesigen Threat aufmerksam gemacht wurde, war es bereits zu spät, d.h. das geölte Gehäuse stand fix & fertig zum Ablüften auf dem Balkon. Es wird sich eine Gelegenheit bieten, und ich werde Hartöl, und erstmal an einer kleineren Fläche, ausprobieren.
Zitat: "Bei Leinöl-Firnis kann das entlackte Furnier einen Gelbstich bekommen"
Ich verwende Leinöl seit mehr als 10 Jahren, und habe bisher kein solches Problem bemerkt. Dennoch die Frage
Kommt der Fehler sofort, oder nach Jahren ? Wodurch wird so etwas begünstigt ?
In Sachen 50er Jahre Plattenspieler gab es viele gute Schellackspieler, es gab zumindest seit den 30er Jahren den Gedanken des HiFi, und was ab Spätjahr 1958 auch für Mikrorille und Stereo tauchte, ist wohl durchwegs zum Klassiker avanciert. Dazu könnte ich als (numehr ehemaliger) Phonostufen-Profi sehr viel schreiben. Ich will aber den hiesigen Thread nicht dafür kapern. Die Mehrzahl der 50er Jahre Plattenspieler waren allerdings bestimmt, erstmal einen Grundbedarf der ausgebombten Nation zu decken. Lohnend ist der "Sport" ohnehin nur dann, wenn Du hörenswerte Mono Aufnmahmen hast, denn Stereo Schallplatten sollte man da ganz bestimmt nicht 'drauftun. Hast Du "ratfink"s Plattenspieler mit dem Ortofon SPU aus der Siemens Bariton Truhe gesehen ? Für Dich als ELAC Fan sind die Modelle Miracord 8 M sowie Miraphon 11 M (und größer) Technik-Klassiker (beide Mono). Denn mit diesen debütierte das Elac MM. Eine alte Reklame für eine erste Anschauung findest Du im verlinkten Thread. Ich freue mich, daß Dir der verlinkte Thread gefallen hat.
Im Falle von "Schumi" sehe ich das Lob als eine Ehre, denn gemessen am Originalzustand ist sein Resultat sicherlich um Längen besser.
Als ich auf den hiesigen Threat aufmerksam gemacht wurde, war es bereits zu spät, d.h. das geölte Gehäuse stand fix & fertig zum Ablüften auf dem Balkon. Es wird sich eine Gelegenheit bieten, und ich werde Hartöl, und erstmal an einer kleineren Fläche, ausprobieren.
Zitat: "Bei Leinöl-Firnis kann das entlackte Furnier einen Gelbstich bekommen"
Ich verwende Leinöl seit mehr als 10 Jahren, und habe bisher kein solches Problem bemerkt. Dennoch die Frage
Kommt der Fehler sofort, oder nach Jahren ? Wodurch wird so etwas begünstigt ?
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- Kuba Komet
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Re: Hartöl-Gehäuserestaurierung Kammermusikschatulle M47
Aus Wikipedia kopiert: Der Leinölfirnis wird aus Leinöl und weiteren Zusätzen wie Sikkativen (Trocknungsmittel), hergestellt und ist honiggelb und leicht dickflüssig.SGibbi hat geschrieben:Ich verwende Leinöl seit mehr als 10 Jahren, und habe bisher kein solches Problem bemerkt. Dennoch die Frage
Kommt der Fehler sofort, oder nach Jahren ? Wodurch wird so etwas begünstigt ?
Honiggelb stimmt, genauso sieht rohes frisches Holz nach der Behandlung mit Leinölfirnis aus. Probier es mal an roher Fichte aus.
Beim Restaurieren eines Radiogehäuse wird aber ein möglichst originales Lackbild angestrebt. Unter Umständen treten bei falscher Anwendung von Arbeitsmitteln (z.B. Leinöl, nachbeizen, ungenügende Vorarbeit beim Entlacken) Fleckenbildung und Verfärbung auf. Um dies zu vermeiden, bin ich wie hier im Thread aufgezeigt, vorgegangen. Sauber entlacken, an die ehemalige Farbgebung annähern mittels Dünnschichtlasur in Nussbaum, dann ein farbneutraler Decklack. Aber es gilt auch: Viele Wege führen nach Rom

Gruß
Schumi
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
Erstens durch Nachdenken, das ist der Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der Bitterste.
Schumi
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Re: Hartöl-Gehäuserestaurierung Kammermusikschatulle M47
Es ist wirklich unglaublich, was man auf Wikepedia mittlerweile alles nachlesen kann. Dort wird sogar die Stabilisierung blättriger Lacke und Polituren, wie bei mir weiter oben, beschrieben. Gemessen am Arbeitsaufwand ist das Resultat vorzüglich; es hält freilich nur so lange vor, bis die Politur an anderer Stelle erneut aufreißt.
Okay, das beschriebe Problem mit der "Vergelbung" hatte ich mal bei ganz frischem (beinahe nassem) Pappel Sperrholz vom Baumarkt. Ich habe den "Siff" dann wieder weggenommen, weil es ohnehin nicht eingezogen ist, die Sache vier Wochen auf dem Balkon austrocknen lassen, dann nochmal angefangen, und dann hat es geklappt. Heute, nach gut 10 Jahren, haben die Stücke eine typische, holzbraune Oberfläche und - für einfaches Pappelholz - eine wunderschöne Struktur gewonnen.
Bei unseren Holzradios besteht mach meiner Erfahrung aber eher das Problem einer sehr starken Verdunkelung (Verdunklung, nicht Vergelbung). Das Leinöl verursacht einen "antik" oder "nass" Effekt, den man auch nicht mehr wegbekommt. Man kann es aber zuvor simulieren, indem man das Holz kurz mit Verdünnung abwäscht, um zu sehen, welche Farbe es durch die Behandlung bekommen wird. Es ist in jedem Fall eine Veränderung des Charakters.
Den "Antikeffekt" kann man mögen oder nicht
schwierig wird er, sobald man 2 Stücke hat, die exakt gleich aussehen sollen. Meine bisher größte Leinöl-Pleite war die Restauration zweier wunderschöner Audax Stereoboxen. Eine hatte 15 Jahre auf der Fensterbank gestanden, und war total verblasst. Die andere Box stand im Regal und war eher etwas nachgedunkelt. Die bei beiden kaputte Politur habe ich mit einem Stahlschwamm leicht angerissen, dann Leinöl 'draufgetan. Die zuvor total verblasste Box war hinterher beinahe schwarz, es sah aus wie zwei verschiedene Paar Schuhe. Die Treiber habe ich noch gerettet, die Boxen konnten wir in die Tonne kicken.
Soweit ich es aus den hier veröffentlichten Bildern entnehmen kann, hinterläßt Hartöl überhaupt keine Färbung ?
Okay, das beschriebe Problem mit der "Vergelbung" hatte ich mal bei ganz frischem (beinahe nassem) Pappel Sperrholz vom Baumarkt. Ich habe den "Siff" dann wieder weggenommen, weil es ohnehin nicht eingezogen ist, die Sache vier Wochen auf dem Balkon austrocknen lassen, dann nochmal angefangen, und dann hat es geklappt. Heute, nach gut 10 Jahren, haben die Stücke eine typische, holzbraune Oberfläche und - für einfaches Pappelholz - eine wunderschöne Struktur gewonnen.
Bei unseren Holzradios besteht mach meiner Erfahrung aber eher das Problem einer sehr starken Verdunkelung (Verdunklung, nicht Vergelbung). Das Leinöl verursacht einen "antik" oder "nass" Effekt, den man auch nicht mehr wegbekommt. Man kann es aber zuvor simulieren, indem man das Holz kurz mit Verdünnung abwäscht, um zu sehen, welche Farbe es durch die Behandlung bekommen wird. Es ist in jedem Fall eine Veränderung des Charakters.
Den "Antikeffekt" kann man mögen oder nicht

Soweit ich es aus den hier veröffentlichten Bildern entnehmen kann, hinterläßt Hartöl überhaupt keine Färbung ?
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- Kuba Komet
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Re: Hartöl-Gehäuserestaurierung Kammermusikschatulle M47
Auch Hartöl dunkelt das Furnier etwas an, aber es erzeugt keinen gelblichen Farbschlag wie Leinöl. Am besten geeignet sind eigentlich 2K-Lacke, viele Hobbybastler möchten/müssen aber auf einfache Handhabung ohne viele Gerätschaften zurückgreifen. Daher eignen sich Hartöl, Ballenmattierung oder Schellack vorzüglich, um mit geringem finanziellen und materiellen Aufwand brauchbare Ergebnisse zu erzielen. Das Wort "gering" ist sehr dehnbar, einfach ohne Vorarbeiten irgendein Mittel schnell drüberjauchen und dabei ein tolles Ergebnis erzielen, das wird nichtsSGibbi hat geschrieben:Soweit ich es aus den hier veröffentlichten Bildern entnehmen kann, hinterläßt Hartöl überhaupt keine Färbung ?

Gruß
Schumi
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Schumi
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Re: Hartöl-Gehäuserestaurierung Kammermusikschatulle M47
Alles Super, Danke für die Tipps.
Ballenmattierung habe ich vor einigen Jahren mal probiert, verarbeitet sich in der Tat recht einfach und trocknet sehr schnell ab. Anders als bei Öl ist das Resultat quasi sofort verfügbar. Die etwas "speckige" Oberfläche ist aber nicht mein Stil. Eignet sich nach meinem Ermessen gut für 60er Jahre Möbel (Truhen ...).
Schellack habe ich nie probiert. War entweder nicht verfügbar, oder ich hatte keine Zeit, mich einzuarbeiten. Die schallackpolierten Gehäuse der Gibbert VV-97 / Phono 85 Geräte habe ich damals als Auftragsarbeit 'rausgegeben. Das Resultat mit Schellack ist nach meinem Geschmack wunderschön. Auch die Langzeitstabilität ist gut. Zudem kann man bei "hoffnungslosen Fällen" auch schwarze Schellackpolitur nehmen. Sieht super aus !
Was ich an Öl und Schellack mag, ist dieser "3D" Effekt, den die Sache im Holz hinterläßt. Einfacher Lack oder Ballenmattierung liegt einfach nur obendrauf.
Für die "Technikfragen" werde ich denn gelegentlich einen anderen Thread an hoffentlich passenderer Stelle eröffnen. Bis Denne und Grüße ins Hessische
Ballenmattierung habe ich vor einigen Jahren mal probiert, verarbeitet sich in der Tat recht einfach und trocknet sehr schnell ab. Anders als bei Öl ist das Resultat quasi sofort verfügbar. Die etwas "speckige" Oberfläche ist aber nicht mein Stil. Eignet sich nach meinem Ermessen gut für 60er Jahre Möbel (Truhen ...).
Schellack habe ich nie probiert. War entweder nicht verfügbar, oder ich hatte keine Zeit, mich einzuarbeiten. Die schallackpolierten Gehäuse der Gibbert VV-97 / Phono 85 Geräte habe ich damals als Auftragsarbeit 'rausgegeben. Das Resultat mit Schellack ist nach meinem Geschmack wunderschön. Auch die Langzeitstabilität ist gut. Zudem kann man bei "hoffnungslosen Fällen" auch schwarze Schellackpolitur nehmen. Sieht super aus !
Was ich an Öl und Schellack mag, ist dieser "3D" Effekt, den die Sache im Holz hinterläßt. Einfacher Lack oder Ballenmattierung liegt einfach nur obendrauf.
Jau, das stimmt allerdings (ich denke da an diese üblen Silikom Polituren)Schumi hat geschrieben: einfach ohne Vorarbeiten irgendein Mittel schnell drüberjauchen und dabei ein tolles Ergebnis erzielen, das wird nichts![]()
Für die "Technikfragen" werde ich denn gelegentlich einen anderen Thread an hoffentlich passenderer Stelle eröffnen. Bis Denne und Grüße ins Hessische
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Re: Hartöl-Gehäuserestaurierung Kammermusikschatulle M47
Hallo,
und meinen Dank an Schumi für diese m.E. wirklich vorbildliche Arbeit / Anleitung.
Dadurch habe ich mich erstmals an der Hartöl-Methode versucht und muss sagen, ich bin nach anfänglicher Verunsicherung begeistert.
Und zwar habe ich diese Methode am Gehäuse meines endlich erstandenen Mende 198WL probiert. Gern würde ich Vorher-Nachher-Bilder zeigen, ich bin grad' nur zu blöd zum Hochladen: Entweder dürfen die Bilder nur ein paar Pixel haben oder nur ein paar KB und wenn ich meine dann gemachten mit Irfanview für's Net verkleinere, dann sehen sie sie farblich dermassen bescheuert aus - also es geht ned.
Das Gehäuse habe ich per Hand und Maschine abgeschliffen...
...und Himmel, ich habe an einer Stelle das Furnier abgeschliffen! Aufgepasst wie immer wie ein Schießhund, aber denkste!
Mit einem Retuschierstift (keine Eddings, sondern solche, mit denen mein Filius immer malt; die gibt es u.a. in vielen Brauntönen. Mal unter Touchmarker z.B. bei amazon googeln. Nr. 91 ist z.B. Natural Oak, Nr. 95 ist Burnt Sienna, usw. Die Stifte haben jeweils eine dünne und dicke Mine und man kann mit ihnen recht gut arbeiten) habe ich die Stelle mehr oder weniger wieder hingepfuscht; nein kaschiert...
...und anschließend mit insgesamt vier Schichten zunächst per weichem Lackier-Flachpinsel geölt. Trocknungszeit zwischendurch mindestens einen Tag oder länger! Genau wie von Schumi beschrieben und auf den Bildern gezeigt, wirkte das alles zuerst richtig nass und schlierig, daher meine anfängliche Skepsis. Was, das soll was werden???. Diese ölige Pampe wird fest??? Niemals!
Aber von wegen, super ging das!
Bei der dritten Schicht dann zeigten sich Läufer, "Rotznasen", die ich vorsichtig mit einem Lappen wegwischte. Und ich merkte, dass das Öl nun weitaus weniger schnell ins Furnier einzog, es brauchte länger zum Trocknen. Zwischenschliff ja, völlig richtig: "gestreichelt" mit 1000er Naßschleifpapier.
Die vierte Schicht war dann nur noch eigentlich eine - ich sage mal - dünne Deckschicht, die aber dennoch die offenporige Struktur des Furniers beibehielt. Und genau das hat mir so gefallen, nämlich dass man diesen Lackier- oder Glanzgrad so schön steuern kann, deshalb hörte ich hier auf. Das Gehäuse wirkt nach meinem Geschmack nicht wie ein speckiges, nassglänzendes, "überrestauriertes" Stück, sondern es wurde nur die Maserung extrem gut betont. Bei allerdings - mir aber willkommener - Nachdunkelung gegenüber des abgeschliffenen Zustandes. Aber als es vorher lackiert war, war es ja auch dunkler und es wirkt nun, als wäre dieses alte Radio gerade aus der Fabrik entlassen. (Habe einen noch fast fabrikneuen Sachsenwerk aus ebendieser Zeit, daher dieser Vergleich. Wie der Krieg, Alter und die Zeit überhaupt so gut überstanden hat, ist mir schleierhaft. Wenn er das doch bloß erzählen könnte...)
Das oberseitige Furnier wirkt jetzt fast wie dreidimensional, wenn man das Gehäuse von oben gegen das Licht aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, und das gefällt mir besonders.
Hinweise bzgl. Bilder bearbeiten und Hochladen nehme ich gern entgegen.
Mit bestem Dank also, denn diese Methode stellt für mich die beste Alternative zum Lackieren oder zur Ballenmattierung dar (mit der ich mal einen Fernseher versaut habe *hüstel*) und Gruß
Michael
und meinen Dank an Schumi für diese m.E. wirklich vorbildliche Arbeit / Anleitung.
Dadurch habe ich mich erstmals an der Hartöl-Methode versucht und muss sagen, ich bin nach anfänglicher Verunsicherung begeistert.
Und zwar habe ich diese Methode am Gehäuse meines endlich erstandenen Mende 198WL probiert. Gern würde ich Vorher-Nachher-Bilder zeigen, ich bin grad' nur zu blöd zum Hochladen: Entweder dürfen die Bilder nur ein paar Pixel haben oder nur ein paar KB und wenn ich meine dann gemachten mit Irfanview für's Net verkleinere, dann sehen sie sie farblich dermassen bescheuert aus - also es geht ned.

Das Gehäuse habe ich per Hand und Maschine abgeschliffen...
...und Himmel, ich habe an einer Stelle das Furnier abgeschliffen! Aufgepasst wie immer wie ein Schießhund, aber denkste!

Mit einem Retuschierstift (keine Eddings, sondern solche, mit denen mein Filius immer malt; die gibt es u.a. in vielen Brauntönen. Mal unter Touchmarker z.B. bei amazon googeln. Nr. 91 ist z.B. Natural Oak, Nr. 95 ist Burnt Sienna, usw. Die Stifte haben jeweils eine dünne und dicke Mine und man kann mit ihnen recht gut arbeiten) habe ich die Stelle mehr oder weniger wieder hingepfuscht; nein kaschiert...
...und anschließend mit insgesamt vier Schichten zunächst per weichem Lackier-Flachpinsel geölt. Trocknungszeit zwischendurch mindestens einen Tag oder länger! Genau wie von Schumi beschrieben und auf den Bildern gezeigt, wirkte das alles zuerst richtig nass und schlierig, daher meine anfängliche Skepsis. Was, das soll was werden???. Diese ölige Pampe wird fest??? Niemals!
Aber von wegen, super ging das!

Die vierte Schicht war dann nur noch eigentlich eine - ich sage mal - dünne Deckschicht, die aber dennoch die offenporige Struktur des Furniers beibehielt. Und genau das hat mir so gefallen, nämlich dass man diesen Lackier- oder Glanzgrad so schön steuern kann, deshalb hörte ich hier auf. Das Gehäuse wirkt nach meinem Geschmack nicht wie ein speckiges, nassglänzendes, "überrestauriertes" Stück, sondern es wurde nur die Maserung extrem gut betont. Bei allerdings - mir aber willkommener - Nachdunkelung gegenüber des abgeschliffenen Zustandes. Aber als es vorher lackiert war, war es ja auch dunkler und es wirkt nun, als wäre dieses alte Radio gerade aus der Fabrik entlassen. (Habe einen noch fast fabrikneuen Sachsenwerk aus ebendieser Zeit, daher dieser Vergleich. Wie der Krieg, Alter und die Zeit überhaupt so gut überstanden hat, ist mir schleierhaft. Wenn er das doch bloß erzählen könnte...)
Das oberseitige Furnier wirkt jetzt fast wie dreidimensional, wenn man das Gehäuse von oben gegen das Licht aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, und das gefällt mir besonders.
Hinweise bzgl. Bilder bearbeiten und Hochladen nehme ich gern entgegen.
Mit bestem Dank also, denn diese Methode stellt für mich die beste Alternative zum Lackieren oder zur Ballenmattierung dar (mit der ich mal einen Fernseher versaut habe *hüstel*) und Gruß
Michael
Penthode?
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Re: Hartöl-Gehäuserestaurierung Kammermusikschatulle M47
Hallo,
Micha, ich stelle mal deine Bilder hier ein, sie sind sehenswert. Das hast du sehr gut gemacht.
Grüße Falk

nachher

vorher

nachher

vorher

nachher

vorher

nachher

vorher
Micha, ich stelle mal deine Bilder hier ein, sie sind sehenswert. Das hast du sehr gut gemacht.
Grüße Falk

nachher

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Re: Hartöl-Gehäuserestaurierung Kammermusikschatulle M47
Hallo Falk und Admin,
prima und allerbestes
Gruß Michael
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Gruß Michael
Penthode?
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Re: Hartöl-Gehäuserestaurierung Kammermusikschatulle M47
Ich liebe Klappfurnier !
Man entschuldigt sich beinahe,
mit seinem Siemens hier beitgetragen zu haben.
Vielleicht gibt's irgendwann Bilder meines Mende MS 216,
aber noch mit altem Öllack, nicht mit Hartöl.
mal sehen (paßt ja hier nicht)
Die Aufarbeitung jedenfalls ist super gelungen !
Man entschuldigt sich beinahe,
mit seinem Siemens hier beitgetragen zu haben.
Vielleicht gibt's irgendwann Bilder meines Mende MS 216,
aber noch mit altem Öllack, nicht mit Hartöl.
mal sehen (paßt ja hier nicht)
Die Aufarbeitung jedenfalls ist super gelungen !
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- Geographik
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Re: Hartöl-Gehäuserestaurierung Kammermusikschatulle M47
Hallo Michael,
sieht Super aus. ist das Original Furnier? sonst kennt man dieses:
http://www.drm-berlin.de/ausstellung-ra ... 10740.html
sieht Super aus. ist das Original Furnier? sonst kennt man dieses:
http://www.drm-berlin.de/ausstellung-ra ... 10740.html
Der Arbeitsplatz
http://up.picr.de/9757217ajq.jpg
Die Homepage
http://www.oldradio.de.tl/Home.htm
"Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“
Matthias Claudius
Grüsse Georg
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Re: Hartöl-Gehäuserestaurierung Kammermusikschatulle M47
Hallo Georg,
ich glaube, hier ist ein Missverständnis entstanden:
Michael hat einen Mende 198WL restauriert, bei Deinem Bild handelt es sich um einen Sachsenwerk, und im Thread ging es eigentlich ursprünglich um eine Siemens-Schatulle...
Das Furnier ist beim Mende 198WL übrigens wirklich so toll, das Gerät habe ich selbst.
Gruß
Stefan
ich glaube, hier ist ein Missverständnis entstanden:
Michael hat einen Mende 198WL restauriert, bei Deinem Bild handelt es sich um einen Sachsenwerk, und im Thread ging es eigentlich ursprünglich um eine Siemens-Schatulle...

Das Furnier ist beim Mende 198WL übrigens wirklich so toll, das Gerät habe ich selbst.

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Re: Hartöl-Gehäuserestaurierung Kammermusikschatulle M47

Der Arbeitsplatz
http://up.picr.de/9757217ajq.jpg
Die Homepage
http://www.oldradio.de.tl/Home.htm
"Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“
Matthias Claudius
Grüsse Georg
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Re: Hartöl-Gehäuserestaurierung Kammermusikschatulle M47
Hallo Georg,
wie Stefan schon schrieb: es ist das Originalfurnier auf dem Mende. Das auf der Frontseite war es übrigens auch, was mir so reizvoll erschien an diesem 198WL.
Die typischen Vorkriegsfurniere der Sachsenwerke - oh ja, die kenn' ich zur Genüge.
Gruß Michael
wie Stefan schon schrieb: es ist das Originalfurnier auf dem Mende. Das auf der Frontseite war es übrigens auch, was mir so reizvoll erschien an diesem 198WL.
Die typischen Vorkriegsfurniere der Sachsenwerke - oh ja, die kenn' ich zur Genüge.

Gruß Michael
Penthode?
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Re: Hartöl-Gehäuserestaurierung Kammermusikschatulle M47
Schönes Furnier ich mag esMichaelM hat geschrieben:Hallo Georg,
wie Stefan schon schrieb: es ist das Originalfurnier auf dem Mende. Das auf der Frontseite war es übrigens auch, was mir so reizvoll erschien an diesem 198WL.
Die typischen Vorkriegsfurniere der Sachsenwerke - oh ja, die kenn' ich zur Genüge.![]()
Gruß Michael

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Grüsse Georg