meine Mutter schenkte mir damals zum Schulabschluss eine Telefunken Jubilate 7S vom Flohmarkt, über die freute ich mich riesig weil ich unbedingt so ein Kleinradio mit MA haben wollte. Der Stecker war Original und passte nicht mehr in eine moderne Steckdose, ich ging davon aus das das Gerät lange nicht mehr am Netz war. Nach dem üblichen Tausch aller Problemkondensatoren habe ich den Siebelko langsam wieder an Spannung gelegt, der Leckstrom war bei 300V absolut unauffällig. Sehr schön!
Das Radio funktionierte auf Anhieb wieder mit super Klang für die Größe. Beeindruckend wie gut Telefunken das hinbekommen hat. Etwa 1/2 Jahr später hatte ich schon mehrere Stunden Musik darüber gehört als es plötzliche leiser wurde, das MA wurde dunkler und ging schließlich aus. Was denn das jetzt wieder?

Also ausgesteckt und ab auf die Werkbank. Rückwand abgeschraubt und Chassis ausbauen wollen. Autsch! Was war denn das?
Der Siebelko war kochend heiß, ich habe mir die Finger dran verbrannt! Sowas habe ich noch nie erlebt. Der Becher hat kein Überdruckventil, wenn der hochgegangen wäre, ohje...
Die Messung bestätigte es, satter Kurzschluss zwischen allen 3 Anschlüssen. Nun ist es bei dem Radio leider so das die Ferritantenne mit 2 Pertinaxstreifen am Elko befestigt ist, der andere Haltepunkt ist eine Kerbe an der Schallwand. Die Elkos von Jan Wuesten sind zu klein, das hält nicht mehr richtig. Ich habe den Versuch den Elko neu zu befüllen aufgegeben, nachdem er offen war stank das Elektrolyt stark chemisch ungesund, das ging mir sofort auf die Lunge.
Bei Jan Wuesten gabs damals noch die größeren Elkos mit 550V Spannungsfestigkeit, der ist zwar auch kleiner als das Original aber es geht gerade so mit der Befestigung. Der Originale Becherelko war mit umgebogenen Ösen befestigt, der neue hat ein Gewinde. Das ließ sich leider nur mit einem kleinen Einschnitt am Chassis lösen, den sieht man mit eingebautem Elko aber nicht.
lg,
Jan