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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Philips Saturn 654 mit ungewöhnlicher Röhrenbestückung

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BeitragVerfasst: Do Jan 10, 2019 18:59 
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Hallo,

ich habe gerade diesen Phonosuper "in der Mache" und habe auch schon unter der entsprechenden Rubrik die Suche nach einem Ersatz für den defekten Netztrafo gestartet.

Ungewöhnlich finde ich die Röhrenbestückung der beiden eisenlosen Endstufen mit jeweils einer UL41 und EL84.

Gab damals noch keine EL86 ? Die Unterlagen sind vom Oktober 1955. Und warum UL41 und nicht EL41 ? Kann da jemand Hintergrundwissen vermitteln ?

Etwas verwirrte Grüße von der kühlen, aber frost- und schneefreien Förde ( da geht im Süden ja richtig was ab )

Kurt

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BeitragVerfasst: Do Jan 10, 2019 19:03 
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Hallo Kurt,
das mit der UL/EL hat wohl mit der höheren Heizfaden Kathoden Isolation zu tun.

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M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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BeitragVerfasst: Do Jan 10, 2019 19:24 
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Servus harry,
Genau damit hat es zu tun, die Schaltung ist aus der Anfangszeit der eisenlosen Endstufen. Die Schaltung wurde glaube ich bereits sehr früh im Ratheiser veröffentlicht.

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Gruss aus Trient,
Volker
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BeitragVerfasst: Do Jan 10, 2019 21:37 
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Sehr richtig.

Die "obere" Endröhre in der Endstufe muss eine Spannung zwischen Kathode und Heizfaden aushalten, die sich aus der Summe der Mittenspannung (rund 100V) und der maximalen Amplitude bei Vollaussteuerung zusammenaddiert. Also ganz grob ungefähr 150V.

Die EL41 verträgt an dieser Stelle maximal 100V, in einigen Datenblättern findet man auch 50V. Sie ist also nicht geeignet.

Die EL84 auch nicht, sie verträgt ebenfalls nur 100V.

Die EL86 verträgt zwar 200V, kam aber erst 1956 auf den Markt, also zu spät für dieses Radio. Man findet sie u.a. in Philips-Radios mit eisenloser Endstufe ab Modelljahr 1957.

Auch andere E-Endpentoden vertragen maximal 100V. Da war man also gezwungen, auf eine andere Type auszuweichen.

Außer der UL41 wäre noch die UL84 verfügbar gewesen. Aber die UL41 passt besser zur EL41.

Lutz


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BeitragVerfasst: Do Jan 10, 2019 21:50 
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Hallo,

so was mit der Isolation der Kathode hatte ich schon vermutet, die U-Röhren sind da spannungsfester.

@Lutz, aber die zweite Röhre ist doch eine EL84, warum dann nicht UL84?

Gruß

Kurt

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BeitragVerfasst: Do Jan 10, 2019 22:19 
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Wirklich eine seltsame Kombination, zumal es Geräte mit UL/EL84 durchaus gegeben hat, z.B. den B7X63A.

Ralf

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Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dreh ich am Oszillatorkreis.


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BeitragVerfasst: Do Jan 10, 2019 22:46 
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Röhrig hat geschrieben:
@Lutz, aber die zweite Röhre ist doch eine EL84, warum dann nicht UL84?

Ach so, ich dachte, die andere Röhre wäre eine EL41, da habe ich mich verlesen.

Vielleicht weil die UL84 erst 1955 auf den Markt kam und man erst noch testen und Erfahrungen sammeln wollte? Die UL41 gab es schon seit 1947/48.

Übrigens entspricht die UL84 nicht der EL84, sondern der EL86 - bis auf die Heizung.

Lutz


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BeitragVerfasst: Fr Jan 11, 2019 8:25 
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Servus Kurt,
Bewundere immer wieder welche schönen Radios du auf der Werkbank hast. Der Philips Capella ist wirklich ein Spitzenradio! Glückwunsch, das Gerät wird auch einen mächtigen Klang haben. Aber bitte stelle es nicht in den Stall, es sammelt sich zuviel Heu im Chassis an! :super:

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Gruss aus Trient,
Volker
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BeitragVerfasst: Fr Jan 11, 2019 14:16 
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Hallo zusammen

Ich kann mich entfernt an ein großes Capella erinnern,welches 2xEL84 und 2xUL84 in der Endstufe
hatte.Ich meine ,mit 800-Ohm-Lautsprechern.

Grüße
Roman

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Grüße aus dem Rheinland
Roman


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BeitragVerfasst: Fr Jan 11, 2019 14:45 
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Ja stimmt, die Capella BD753A von 55/56 ( Unterlagen mit Datum 11.55 ) hat EL84 und UL84 in den Endstufen. Der Saturn 654, den ich habe, ist zur gleichen Zeit entwickelt worden. Die erste Zahl der Typbezeichnungen ist immer ein Hinweis auf den Preis der Geräte, je höher, umso teurer und entsprechend auch aufwendiger gebaut. Die 9 ist wohl nur ein einziges Mal eine Phonotruhe bekommen.

Ich kriege jetzt ja einen Trafo von Holger, hoffentlich ist der O.K., Holger ist sich nicht ganz sicher.

@Volker, der war hier in der Nähe in den bekannten E....-Kleinanzeigen, da schaue ich regelmäßig rein. Ohne Röhren und mit bekanntem Trafodefekt für 20 Euronen, für 10 mehr habe ich die beiden UL41 dazubekommen, die hatte ich nämlich nicht. Der Rest ist Standard.

Schönes Wochenende von der sonnigen und 7° ( Luft ) warmen Förde

Kurt

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BeitragVerfasst: Sa Jan 12, 2019 14:46 
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Der Hauptgrund für die Verwendung der UL ist der Umstand, dass die "obere" Pentode in der Philipschen eisenlosen Endstufe niederohmig sein muss. Also an einem Arbeitspunkt von geringer Anodenspannung und rel. hohem Strom. Das trifft auf alle UL-Typen sowie auf die EL 86 (die es aber 1955 noch nicht gab), ferner auf die PL 84 zu.
Das Problem mit der hohen U f/k-Festigkeit hätte man auch mit einer separaten, nicht geerdeten Heizwicklung lösen können.

Gruß
Stefan


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BeitragVerfasst: Sa Jan 12, 2019 21:28 
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Bei der eisenlosen Endstufe sind beide Endröhren in Reihe geschaltet, also arbeitet jede Röhre mit nur 150 V, wenn die Betriebsspannung 300 V ist.

Da es sich um Pentoden handelt, benötigen diese jeweils eine Schirmgitterspannung.
Für die untere Röhre ist das kein Problem, sie kann die Schirmgitterspannung von der 300 V Betriebsspannung erhalten, also kann man hier eine EL84 einsetzen.

Da die obere Röhre aber schon mit der Katode auf + 150 V liegt, stehen für sie nur noch 150 Schirmgitterspannung zur Verfügung. Damit würde die EL84 schlapp machen, da sie dann zu wenig Anodenstrom liefern würde.
Die Röhren UL41, UL84, PL84 und EL86 sind jedoch für nur 170 V Anoden- und Schirmgitterspannung ausgelegt und bringen bei 150 V Schirmgitterspannung immer noch genug Strom zur Vollaussteuerung.

In späteren Schaltungsdesigns setzte man 2 Stück EL86 ein, wovon jede auch nur 150 V Schirmgitterspannung erhielt.

Grüße,
Jacob

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Die Sockel sind schon an den Röhren !


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BeitragVerfasst: So Jan 13, 2019 1:50 
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Hallo,
6TH8 hat geschrieben:
Bei der eisenlosen Endstufe sind beide Endröhren in Reihe geschaltet, also arbeitet jede Röhre mit nur 150 V, wenn die Betriebsspannung 300 V ist.
......
Die Röhren UL41, UL84, PL84 und EL86 sind jedoch für nur 170 V Anoden- und Schirmgitterspannung ausgelegt und bringen bei 150 V Schirmgitterspannung immer noch genug Strom zur Vollaussteuerung.
In späteren Schaltungsdesigns setzte man 2 Stück EL86 ein, wovon jede auch nur 150 V Schirmgitterspannung erhielt.
Grüße,
Jacob


Die EL86 ist eine UL41 mit auf 6,3V geänderter Heizspannung.

MfG


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BeitragVerfasst: So Jan 13, 2019 10:46 
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Von den 3 Möglichkeiten UL41, UL84 oder PL84 hast Du leider die falsche ausgesucht.
Die EL86 ist eine UL84 oder PL84 mit anderer Heizspannung und Heizstrom.

Grüße,
Jacob

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BeitragVerfasst: Di Jan 22, 2019 17:35 
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Hallo,

der Netztrafo ist eingetroffen und auch schon eingebaut, nun soll er erst mal ohne Röhren den 3-fach Elko wieder an Spannung gewöhnen, bei z.Z. 100 V Eingangsspannung. Sieht alles ganz gut aus. Vielen dank, Holger :super:

Dateianhang:
BD6564_Trafo_neu.jpg
BD6564_Trafo_neu.jpg [ 148.74 KiB | 6166-mal betrachtet ]


Ich hatte ja die Zwischenzeit genutzt und alle Malzbonbons und andere Kandidaten ersetzt. Lieber mache ich das ja auch einen nach dem anderen und immer wieder Test. Hier ging das ja nicht, ich habe viele Fotos gemacht und auch immer wieder gemessen. Dabei ist auch ein 330 Ohm zwischen Anode EL84 und Kathode UL41 als unterbrochen aufgefallen und ersetzt worden. Kann das etwa die Ursache für den Tod des ursprünglichen Netztrafos gewesen sein ?

Das Gerät hat auch, wie man es z.B. von Nordmende kennt, auf der Rückseite auf der Pertinaxleiste für Platte und Lautsprecher einige Messpunkte. Die sind leider nicht beschriftet. Bei meiner Capella 663 sind auch solche Messpunkte vorhanden und beschriftet und im Stromlauf erwähnt. Der ganz rechts ist die Ratiospannung und der ganz links die AM-Regelspannung, das weiß ich weil ich dort den Ratioelko bzw. C71 zur Glättung der AM-Regelspannung ausgetauscht habe. Bevor ich jetzt lange suche und messe, hat jemand eine Dokumentation der übrigen Punkte ?

So und jetzt die letzte Frage für heute : Wenn ich jetzt die Endstufenröhre wieder einsetze, braucht die Endstufe dann auch einen Abschlusswiderstand bzw. Lautsprecher oder kann die auch ohne betrieben werden ? Ist ja kein AÜ da...

Gruß von der kalten Förde

Kurt

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