auch ich habe ein Grundig TK47 "ausgegraben" welches wohl seit Jahrzehnten nicht mehr in Betrieb war. Nun versuche ich, es wieder zum Laufen zu bringen. Der Lagerbock war wegen der Zinkpest gebrochen, wie bei dem Kollegen im allerersten Beitrag (siehe Bild). Ich habe ihn mit Sekundenkleber repariert, und erstaunlicherweise hält das. Erst drehte sich gar nichts . Jetzt läuft das Gerät rein mechanisch ganz gut, nachdem ich Lagerstellen und Hebel leicht geölt habe. Auch die Laufflächen der Andruckrollen und die Tonköpfe habe ich gereinigt. Ich habe versucht, mit einem Stelltrafo die Kondensatoren zu "formieren", indem ich das Gerät erst eine Weile mit 50 Volt, dann 80V, 110V 150V, 180V und schließlich 220V versorgt habe. Bemerkenswerterweise sind die Gummis der Kupplungsrollen und Antriebsriemen noch gut! Nur die Andruckrolle ist steinhart. (Nachgefertigte werden bei eBay für sage und schreibe 50,— € angeboten.) Trotzdem hat das Gerät schön gespielt (mit einem original in den 60ern aufgenommenem Band, als Aufwickelspule habe ich provisorisch eine Normal-8-Schmalfilmspule verwendet).
Nach in der Summe wenigen Stunden Betriebszeit (nach Wiederinbetriebnahme) wird das Netzbrummen anscheinend immer lauter und die Wiedergabe immer leiser. Woran kann das liegen?
Soll ich die Siebelkos C 13 (100 µF/350 V), C 12 (50 µF/350 V) und ggf. C 11 (50 µF/350 V) tauschen? Kann ich die Alten aus historischen Gründen eingebaut lassen, wenn ich ein Beinchen ablöte?
Welche Kondensatoren soll ich noch austauschen? Irgendwelche Koppelkondensatoren? Die meisten davon sind mit einem Symbol im Schaltplan eingezeichnet, welches "Kond. mit Kennzeichnung des Außenbelages" bedeutet. Was ist damit gemeint?
Ich möchte bitte nur die nötigsten Kondensatoren austauschen, denn nach einer kompletten Kondensatorkur bei einem "Blaupunkt Barcelona 3D" (sogar mit schwarzen Axialkondensatoren von Jan Wüsten) bin ich von dieser Arbeit erst einmal kuriert.

Vielen Dank im voraus für hilfreiche Tips!
Mit besten Grüßen
Michael