Vielen Dank für eure Antworten!
Ich habe heute den Trafo auf 220 V eingestellt und die Spannungen nochmals gemessen:
Trafo Output vor Gleichrichter: 234 VAC
C100 vor R76: 279.5 VDC
C100 vor R88: 201.9 VDC
C100 zw. R76 und R59: 272 VDC
EL84 oben (Anode): 262.5 VDC
EL84 unten (Anode): 265.5 VDC
EL84 oben (Kathode): 5.66 VDC
EL84 unten (Kathode): 5.33 VDC
Heizspannung Klemmleiste: 6.4 AC
Die Anoden-Spannungen der EL84 liegen damit jetzt näher bei der Sollspannung (275 V) und die Kathodenspannung ist jetzt einigermaßen symmetrisch, aber noch immer etwas zu tief. Die Heizspannung passt.
Da die Spannung vor dem Gleichrichter der Netzspannung entspricht, nehme ich an, dass der Trafo OK ist.
Die Widerstandswerte für R76, R59 und R80 habe ich nachgemessen und stimmen recht genau mit dem Schema überein.
Nun meine Fragen:
1. Warum ist der Soll-Wert der Spannung hinter dem Gleichrichter laut Schema 295 V, obwohl bei 220 VACrms die gleichgerichtete Spannung im Idealfall 1,44*220VAC = 317 VDC wäre? Ist der Verlust im Gleichrichter so groß?
2. Da die Spannung hinter dem Gleichrichter zu tief ist, scheint dieser tatsächlich nicht mehr perfekt zu arbeiten. Aber was sind die zulässigen Toleranzen für die gemessenen Spannungen? Die Abweichung der gemessenen Spannungen ist unter 5%, nur die Kathodenspannungen weichen um 10 bis 15% ab.
3. Oder anders formuliert: Ab wann ist ein Austausch des Gleichrichters erforderlich?
4. Ist ein Langzeitbetrieb im aktuellen Zustand ohne Bedenken möglich?
5. @Peter: Wenn ich dich richtig verstanden habe, müsste ich einen zusätzlichen Widerstand unmittelbar hinter dem Ausgang des Gleichrichters einlöten? Wie gehe ich bei der Ermittelung des benötigten Widerstands am besten vor, ohne das Radio zu beschädigen? Wäre es nicht eine gute Idee, den Strom am Ausgang des Seelen-Gleichrichters zu messen um daraus den benötigten Widerstand zu berechnen?
Schönen Abend!