helmut47 hat geschrieben:
Ein Fachmann im Repaircafe schaltete das Gerät ein und dann brannte die 0.5 A Sicherung durch.
Er hat dann eine 1 A Sicherung reingemacht, und angeschaltet . Es fing ganz schnell an zu stinken und diese Sicherung brannte auch durch.
Moin,
so leid es mir tut, dann war es kein "Fachmann". Man verwendet keine staerkere Sicherung zur Fehlersuche. Die fuer das Geraet vorgesehene Sicherung _muss_ in dem Geraet ueberleben, ansonsten gibt es einen ernsthaften Defekt. Es ist durchaus moeglich, dass solche Feinsicherungen "muerbe werden" und irgendwann grundlos aufgeben, zumal bei Roehrengeraeten mit ihrem erhoehten Einschaltstrom (Heizfaeden noch kalt). Wenn dann eine probeweise eingesetze Sicherung vom Sollwert wieder durchbrennt, war es das, das Geraet muss gruendlicher, wie hier schon beschrieben, untersucht werden.
Die wahrscheinlichsten Fehlerkandidaten wurden schon genannt. Gleichrichter, Ladekondensator, Klangfarbenkondensator (der von der Anode der Endroehre nach Masse). Er ist auch unguenstig geschaltet, besser waere es, seinen ohnehin notwendigen (*) Ersatz von der Anode nach +Ub am Ausgangsuebertrager zu schalten. Sollte der dann noch mal durchschlagen, schliesst er nur die Primaerwicklung des Uebertragers kurz. Das Geraet wird (sehr) leise, aber weiter passiert nichts.
Und da ist noch der Parallelkondensator des Gleichrichters, durch die hohe Spannungsbelastung (ca. 750V in der Sperrphase des Glrs.) auch ein Kandidat.
Bei der Ueberholung C324 (47n) in 470n aendern (an R316/317).
(*) wie es aussieht, hat das Geraet Papierkondensatoren der Serie "Ero100". Die und eventuell vorhandene Papierkondensatoren anderer Typen muessen alle getauscht werden, um wieder ein betriebssicheres Geraet zu erhalten. Zusaetzlich zum ohnehin defekten Trafo.
Rein persoenlich wiúerde ich auch ueberlegen, von Einweggleichrichtung (war damals billiger) auf Brueckengleichrichtung zu aendern. Es erhoeht die Wirkung der Siebmittel (doppelte Brummfrequenz) und vermindert die Belastung des Netztrafos (Lastfaktor der Einweggleichrichtung etwa das Dreifache der Brueckengleichrichtung).
100Hz Brumm sind zwar leichter hoerbar als 50Hz, aber das sollte durch die dann wirksamere Siebung ausgeglichen werden. Dazu gehoert auch die Aenderung von C324.
Ist der zu beschaffende Ersatztrafo fuer Brueckengleichrichtung ausgelegt, muss diese ohnehin verwendet werden. Bei Einweggleichrichtung fliesst in der Anodenwicklung Gleichstrom, darauf muss bei der Kernauslegung Ruecksicht genommen werden.
Ich habe mir den Plattenspieleranschluss nicht so ganz genau angesehen, aber den Verdacht, dass der Motor fuer 110V ausgelegt ist. Wenn ja, muss der Ersatztrafo auch primaer umschaltbar sein, da der Motor bei 220(230)V Betrieb an einer Wicklungshaelfte liegt.
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Peter