Hallo Röhrenbastler,
wie ich zuletzt angekündigt hatte, wollte ich noch meinen UKW-FM-Super mit
Automatischer Abstimmautomatik AFC nachrüsten. Es hat sehr viel Zeit und Geduld gekostet, aber es ist mir gelungen. Ich mußte mich zunächst einmal kundig machen, wie eine Kapazitätsdiode überhaupt angesteuert wird. Es hat dann leidlich funktioniert. Der Oszillator wird dabei etwas verstimmt, weil die
Varicap praktisch wie ein Trimmer an der Schwingspule sitzt. Es wollte einfach nicht bei dem Bereich 85 bis 104 MHz klappen. Entweder fehlten unten oder oben etwa 5 MHz. Im Netz fand ich u.a. eine Oszillatorschaltung von Bernhard Baumgärtl unter
http://www.bb-roehrentechnik.de/Tuner.htmlDas ist eine ECO-Schaltung, die Schwingspule ist zur Kathode angezapft. Eco-Schaltungen haben den großen Vorteil sicher anzuschwingen, außerdem entfällt die Koppelspule, die etwas dämpft und den oberen Frequenzbereich mehr einengt. Nachdem ich noch die kapazitive Einkoppelung über einen 3,9p-Kondensator zur Kathode der Mischröhre gelegt habe, bekam ich auch die Verzerrungen besser in den Griff.
An der Kathode der Diskriminatorröhre 6 entnahm ich die leicht positive Spannung zur Ansteuerung der Kapazitätsdiode. Diese Spannung hängt von der Signalstärke ab. Die Kapazitätsdiode wird aber auch an ihrer Plattenseite durch eine größere Spannung "vorgespannt", die über einen Spannungsteiler aus der Anodenspannung gewonnen wird. Die Diode liegt hochfrequenzmäßig über den 22n-Kondensator an Masse. Die Plattenseite geht über Kondensatoren und 10k-Widerstand zum heißen Ende der Schwingspule. Die sich ändernde Spannungsdifferenz ergibt eine sich ändernde Kapazität der Diode. So habe ich das verstanden.
Ich habe die BB221 genommen, weil ich die halt hatte. Es soll ganz leidlich auch mit normalen Siliziumdioden gehen, wie man das in der Anfangszeit auch gemacht hat.
Die Leitung vom Diskriminator zur Kapazitätsdiode mußte ich abschirmen, da sie sonst Brumm einfängt. Die Stelle der Eco-Anzapfung der Oszillatorspule mußte ausprobiert werden, sie liegt natürlich zum kalten Ende hin. Mit dem Frequenzbereich gab es keine Probleme. Das Bremsgitter der Oszillatorröhre mußte allerdings an die Kathode gelegt werden. Jetzt sind die Schwingungen über den gesamten Bereich gleich stark. Mit dem Kondensator zwischen Kapazitätsdiode und Gitter legt man den Eingriffsbereich des AFC fest: Der 10p-Serienkondensator vermindert die Kapazität der Diode, sonst wäre der Eingriff zu stark. Den 10mm-Spulenkörper mit Alu-Kern habe ich beibehalten, um die obere Bandgrenze besser abgleichen zu können. Unten ergeben sich dann etwa 86 MHz, das paßt. Die Eco-Schaltung hat hinsichtlich des zu bearbeitenden Frequenzbandes etwas mehr Spielraum als eine Spulenkopplung. Das ist gut, weil Bastelaufbauten meist etwas mehr störende Kapazitäten einbringen.
Wenn ich den Empfänger einschalte, ist dann erst ein leiser Ton zu hören, dann macht es plopp, das Signal wird mittig gefangen und die volle Lautstärke ist da. So bleibt es dann auch, ein Wegdriften gibt es nicht. So habe ich auch die AFC auch nicht abschaltbar gemacht, das ist nicht nötig.
Die Schaltbilder zeigen die Veränderungen.
Gruß, Rolf