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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Grundig Type3040 Reparatur

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 Betreff des Beitrags: Grundig Type3040 Reparatur
BeitragVerfasst: Mi Apr 22, 2020 20:50 
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo zusammen,

da ich hier neu im Forum bin, würde ich mich vorab kurz vorstellen, damit allen Lesern mein aktueller Kenntnisstand und meine bisherigen Erfahrungen an Röhrenradios bekannt wird.

Zu meiner Person
Mein Name ist Patrick, ich bin 29 Jahre alt und leidenschaftlicher Elektroniker. Meine erste Gehversuche in der E-Technik durfte ich während meiner Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme an einem physikalischen Institut in einer kleinen Elektronik-Werkstatt machen. Da das Institut in den sechsziger Jahren erbaut wurde, sind des öfteren bei Aufräumarbeiten in Schränken alte Röhren aufgetaucht, da begann meine Faszination für dieselben. Nach der Ausbildung habe ich 3 Jahre als Programmierer in der SMT-Fertigung gearbeitet und anschließend den staatlich geprüften Techniker mit Fachrichtung Elektrotechnik absolviert. Um die wissenschaftlichen Hintergründe der bisher "als gegebenen Formeln" zu verstehe, habe ich ein Bachelorstudium der Elektrotechnik angehängt.
Mittlerweile bin bei einem süddeutschen Automobilkonzern angekommen, bei dem ich mir nun die Zeit mit der Steuergeräte-Entwicklung vertreibe.
Da mir das Basteln an konventioneller, analoger Elektronik etwas abhanden gekommen ist, ist es mittlerweile ein Hobby von mir geworden, Röhrenradios vergangener Generationen neues Leben einzuhauchen.

Zu meinem Kenntnisstand
Generell kann ich mich für alle technischen Themen begeistern, solange etwas Elektronik mit an Bord ist.
Bei den Röhrenradios gelandet bin ich, als während dem Umzug eines Bekannten auf dem Dachboden ein altes Löwe-Opta Venus Stereo 6786W aufgetaucht ist. Unter der Prämisse, dass ich das Radio wieder zum Laufen bekomme, habe ich das Radio geschenkt bekommen.
Bild
Nach einiger Internetrecherche und einer gründlichen Reinigung des Radio wurden folgende Repararturmaßnahmen durchgeführt:
- Drehkondensatoren waren wie üblich verharzt, d.h. Drehko ausgebaut, Lager in Alkohol eingelegt und mit Kugellagerfett neu geschmiert.
- Selengleichrichter wurde durchgebrannt vorgefunden. Austausch durch einen Brückengleichrichter mit 4 Siliziumdioden und Nachschalten eines Widerstands um den Spannungsabfall des Selengleichrichter zu erzielen
(Widerstand wurde so gewählt, dass die Spannung am Ausgang des Netzteils bei erwärmten Zustand der Nennspannung im Schaltplan entspricht).
- Ein relativ lautes 50Hz Brummen bedingt durch Leckströme der Elkos, störte laufend den Empfang. Maßnahme: Formen der Netz-Elektrolytkondensatoren (Schaltung müsste ich nochmal raussuchen, kam aus einem Beitrag im Internet).

Nun zum eigentlichen Problem
Aktuell habe ich ein Grundig Type 3040 von einem Bekannten zur Reparatur erhalten, eine erste Analyse mittels Senderverstellung ergab das selbe Problem wie bei meinem Löwe-Opta.
1)
Nach dem Öffnen wurde das Chassis mit Wattestäbchen gereinigt und auf verdächtige Bauteile untersucht.
Bild
2)
Direkt neben der ECL86 befindet sich ein ERO100 Paperkondesator (C59, 3,3nF 1000VDC), dieser wurde vorsorglich gegen einen 3nF 1500VDC Folienkondensator getauscht.
Hier ist auch schon meine erste Frage; sind durch die 300pF Differenz Probleme zu erwarten? Leider kenne ich die Funktion des Kondensator C59 nicht. Hierzu möchte ich anmerken, dass ein Kondensator mit 3,3nF und ausreichen hoher Spannungsfestigkeit praktisch nicht im Internet zu finden ist.
Bild
3)
Die verharzten Drehkondensatoren wurden analog zum Löwe-Opta ausgebaut, die Lager in Alkohol gereinigt und mit neuem Fett versehen.
4)
Sämtliche Röhrenkontakte wurden mit einem Glasfaserpinsel vorsichtig von Korrosion befreit und mit einem Wattestäbchen mit Ballistol versehen.

Nachdem sich die Sender nun wieder einstellen lassen und man ohne Rauschen dem Radio lauschen kann, war ich vorerst zufrieden.
Nach ca. 30min Betriebszeit (hängt vermutlich mit der Erwärmung zusammen) wird das Radio allerdings extrem leise. Da ich hier in einem Forumbeitrag gelesen habe, dass es früher wohl eine Art Röhrenhammer gab, um eine defekte Röhre zu identifizieren, habe ich vorsichtig mit einem Kunststoffkugelschreiber alle Röhren "angehämmert". Sowohl ein Klopfen auf die UKW-Röhre (ECC85) als auch auf das UKW Gehäuse bringt die normale Laufstärke kurzzeitig wieder zurück.
Bild

Naiv wie ich war, habe ich die ECC85 für defekt erklärt und eine gebrauchte, aber funktionsfähige ECC85 aus der Bucht ersteigert.
Leider ohne Besserung, das Radio verliert nach wie vor nach einiger Zeit seine Lautstärke für einige Sekunden/Minuten.

Nun meine Frage an die Experten hier im Forum:
Was wären nächste Maßnahmen um dem Fehler auf die Schliche zu kommen?
Eine Grundausstattung an Werkzeug und Mess-Equipment ist vorhanden (Röhren-Oszilloskop, Digital-Multimeter HP34401A, ein Gleichspannungsnetzteil und ein Lötkolben + etliches Werkzeug und Bauteile).

Liebe Grüße

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig Type3040 Reparatur
BeitragVerfasst: Mi Apr 22, 2020 21:16 
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Zu 2) Der Kondensator verhindert, dass die Endstufe anfägt hochfrequent zu schwingen. Ob er 3 nF oder 3,3 nF hat, ist egal. Aber einen 3,3 nF-Kondensaor mit mindestens 1000V Spannungsfestigkeit bekommt man problemlos. Zum Beispiel hier: https://www.reichelt.de/impulskondensat ... os_1&nbc=1

Zu 4): Ballistol ist ein Öl, das an elektrischen Kontakten nichts zu suchen hat, auch wenn einige Schlaumeier darauf schwören.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig Type3040 Reparatur
BeitragVerfasst: Do Apr 23, 2020 5:36 
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Moin moin Partrick,
willkommen im Forum.
In Ergänzung zu bereits geschriebenen, Aussetzer sind idR Kontaktprobleme, meist vom Wellenschalter verschuldet, dessen Reinigung mittels Teslanol Oszillin T6.....und bitte nix anderes verwenden. Dessen Sprühstrahl dann gezielt in die Schaltkammer bzw. auf die Kontakte richten und wenige Minuten verdunsten lassen, sollte das nicht genügen kann evtl. eine Strommessung , ermittelt als Spannungsabfall über den Anoden,_/ Schirmgitter Vorwiderstand, ein Problem in der Spannungsversorgung aufzeigen.
Die Reinigung der Röhrenpins mittels Glas haar Pinsel ist genauso effektiv, wie auch die Reinigung der Röhrenfassung mittels in Oszillin T6 getränkten Pfeifenreinigern oder Dental bürstchen.

_________________
M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig Type3040 Reparatur
BeitragVerfasst: Do Apr 23, 2020 10:36 
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Hallo Patrik,

Willkommen im Forum.

Das Problem könnte auch an der ECL86 liegen. In meinem allerersten Radio, ein Blaupunkt Stockholm Stereo, waren 2 ECL86 eingebaut von denen die eine auch immer Aussetzer hatte.
Eine andere ECL86 und das Problem war beseitigt.

Die ECL86 muss nicht unbedingt defekt sein, in einem anderen Gerät spielt sie dann vielleicht wunderbar. Wir haben da schon die verschiedensten Problemchen mit diesen Röhren gehabt.

Eine von denen war sehr interessant, in meiner Philips Philetta 321 hat sie gepfiffen, in meiner Grundig SO302 Truhe hat sie geknattert und in dem Nordmende M2000 von meinem Vater war sie komplett still. Als ich diese zum Testen in meinen Saba Wildbad 12 gesetzt habe, hat sie wieder mit dem Knattern angefangen.


Gruß
Martin

_________________
Wer sich nicht schonmal am Lötkolben verbrannt hat, der hat noch nie richtig gelötet.
Bild


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig Type3040 Reparatur
BeitragVerfasst: Do Apr 23, 2020 17:28 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
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eabc hat geschrieben:
dessen Reinigung mittels Teslanol Oszillin T6.....und bitte nix anderes verwenden.


Moin,
Kontakt 61 geht auch. Nicht verwechseln mit Kontakt 60, das ist sauer, fuehrt mit der Zeit zu Korrosion und muss daher nach Anwendung mit Kontakt WL ausgewaschen werden.

Das Geraet ist zumindest teilweise auf einer Platine aufgebaut. Da sollte man auch saemtliche Roehrenfassungen nachloeten. Es kann erforderlich sein, die Fassung(en) der Endroehr(en) erstmal auszubauen und die Loetstifte zu reinigen. Hatte ich zumindest bei Saba so, dort nahmen die Stifte kein Zinn mehr an.
Ob der "Klangfarbenkondensator 3nF oder 3,3nF hat, ist unbedeutend. Der Ero100 hatte schon +-10% Toleranz....
Und wo wir beim Ero100 sind, wenn es noch mehr davon oder von anderen Papierkondensatoren gibt, tauschen. Die kleinen Elkos (Katodenkondensator(en) der Endstufe, Ratioelko) sollte man auch tauschen.

An der TB-Buchse sollte man Pin 3 und 5 voneinander trennen und ueber 4,7k Widerstaende zusammenfuehren. Dann kann man ueber Adapterkabel MP3- und andere Wiedergabegeraete anschliessen. Es gibt KH-Ausgangsverstaerker, die es nicht moegen, wenn linker und Rechter Kanal direkt verbunden sind. Eine Ueberlasterkennung laesst die Dinger dann bei ungleicher Aussteuerung "stottern".

73
Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig Type3040 Reparatur
BeitragVerfasst: Do Apr 23, 2020 18:35 
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Nein, Kontakt 61 ist ein Schutzmittel für neue und bereits gereinigte Kontakte. Es ist selbst kein Kontaktreiniger.

VG Stefan.
PS. Dies war mein letzter Beitrag in diesem Forum. Tschüss zusammen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig Type3040 Reparatur
BeitragVerfasst: Do Apr 23, 2020 19:06 
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Dies war mein letzter Beitrag in diesem Forum. Tschüss zusammen.


Habe ich was verpasst???

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Ein Phasenprüfer ist so nützlich wie ein Lutscher der nach Kacke schmeckt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig Type3040 Reparatur
BeitragVerfasst: Do Apr 23, 2020 20:36 
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Erstmal danke für die flotten Antworten, das bin ich aus anderen Foren so nicht gewohnt :super:

röhrenradiofreak hat geschrieben:
Zu 2) Der Kondensator verhindert, dass die Endstufe anfägt hochfrequent zu schwingen. Ob er 3 nF oder 3,3 nF hat, ist egal. Aber einen 3,3 nF-Kondensaor mit mindestens 1000V Spannungsfestigkeit bekommt man problemlos. Zum Beispiel hier: https://www.reichelt.de/impulskondensat ... os_1&nbc=1

Zu 4): Ballistol ist ein Öl, das an elektrischen Kontakten nichts zu suchen hat, auch wenn einige Schlaumeier darauf schwören.

Lutz


Bei der Auswahl des Ersatz-Kondensators war ein Kriterium eine axial-bedrahtete Bauform, aber danke für Link! Danke für den Hinweis, wie du sagst habe ich das in irgendeinem Forumsbeitrag gelesen, dort hatten mehrere Personen der Nachbehandlung mittels Ballistolöl zugstimmt. Ich werde die Röhrenkontakte dann mithilfe des von eabc empfohlenen Teslanol Oszillin T6 wieder reinigen.

eabc hat geschrieben:
Moin moin Partrick,
willkommen im Forum.
In Ergänzung zu bereits geschriebenen, Aussetzer sind idR Kontaktprobleme, meist vom Wellenschalter verschuldet, dessen Reinigung mittels Teslanol Oszillin T6.....und bitte nix anderes verwenden. Dessen Sprühstrahl dann gezielt in die Schaltkammer bzw. auf die Kontakte richten und wenige Minuten verdunsten lassen, sollte das nicht genügen kann evtl. eine Strommessung , ermittelt als Spannungsabfall über den Anoden,_/ Schirmgitter Vorwiderstand, ein Problem in der Spannungsversorgung aufzeigen.
Die Reinigung der Röhrenpins mittels Glas haar Pinsel ist genauso effektiv, wie auch die Reinigung der Röhrenfassung mittels in Oszillin T6 getränkten Pfeifenreinigern oder Dental bürstchen.


Dieses Radio hat allerdings keinen Wellenschalter, ich gehe davon aus du meinst die Tastensätze. Die sind allerdings nur schwer zu erreichen, von unten komme ich zumindest an die Kontakte, von oben sehe ich zwei der sieben Schalter und von vorne gibt es (nach dem Entfernen der Skalenscheibenrückwand) kleine rechteckige Öffnungen die ich zum Reinigen nutzen könnte .
Bild
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Bild
Ich bin mir nicht sicher, ob ich ein zerstörungsfreies Ausbauen der Tasten hinbekomme, daher die Frage ob ich es bei einer Reinigung im eingebauten Zustand belassen kann?
Zur Messung der Anoden- und Schirmgitterströme: Im Schaltplan finde ich jeweils für die Anode und Schirmgitter Spannung+Strom. Kann ich mich an diesen Werten orientieren und wieviel Abweichung wäre noch akzeptabel?
Bei der Reinigung der Röhrenpins ist mir der Sockel der ECL86 besonders aufgefallen. Der ist sehr spröde und brüchig, ein kleiner Teil des Sockels ist auch schon kurz vor dem Rausbrechen.
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Ich würde erstmal versuchen alle Pins nachzulöten und die Kontakte von oben mit einer Zahnbürste+Teslanol T6 zu reinigen.

Radio Martin hat geschrieben:
Hallo Patrik,

Willkommen im Forum.

Das Problem könnte auch an der ECL86 liegen. In meinem allerersten Radio, ein Blaupunkt Stockholm Stereo, waren 2 ECL86 eingebaut von denen die eine auch immer Aussetzer hatte.
Eine andere ECL86 und das Problem war beseitigt.

Die ECL86 muss nicht unbedingt defekt sein, in einem anderen Gerät spielt sie dann vielleicht wunderbar. Wir haben da schon die verschiedensten Problemchen mit diesen Röhren gehabt.

Eine von denen war sehr interessant, in meiner Philips Philetta 321 hat sie gepfiffen, in meiner Grundig SO302 Truhe hat sie geknattert und in dem Nordmende M2000 von meinem Vater war sie komplett still. Als ich diese zum Testen in meinen Saba Wildbad 12 gesetzt habe, hat sie wieder mit dem Knattern angefangen.


Gruß
Martin


Ich habe gerade mal in der Bucht geschaut, die kommenden Tage läuft eine Sammlung an Röhren aus alten Radios ab (eine ECL86 ist auch dabei :) ), ich werde versuchen die zu ersteigern!

hf500 hat geschrieben:
eabc hat geschrieben:
dessen Reinigung mittels Teslanol Oszillin T6.....und bitte nix anderes verwenden.


Moin,
Kontakt 61 geht auch. Nicht verwechseln mit Kontakt 60, das ist sauer, fuehrt mit der Zeit zu Korrosion und muss daher nach Anwendung mit Kontakt WL ausgewaschen werden.

Das Geraet ist zumindest teilweise auf einer Platine aufgebaut. Da sollte man auch saemtliche Roehrenfassungen nachloeten. Es kann erforderlich sein, die Fassung(en) der Endroehr(en) erstmal auszubauen und die Loetstifte zu reinigen. Hatte ich zumindest bei Saba so, dort nahmen die Stifte kein Zinn mehr an.
Ob der "Klangfarbenkondensator 3nF oder 3,3nF hat, ist unbedeutend. Der Ero100 hatte schon +-10% Toleranz....
Und wo wir beim Ero100 sind, wenn es noch mehr davon oder von anderen Papierkondensatoren gibt, tauschen. Die kleinen Elkos (Katodenkondensator(en) der Endstufe, Ratioelko) sollte man auch tauschen.

An der TB-Buchse sollte man Pin 3 und 5 voneinander trennen und ueber 4,7k Widerstaende zusammenfuehren. Dann kann man ueber Adapterkabel MP3- und andere Wiedergabegeraete anschliessen. Es gibt KH-Ausgangsverstaerker, die es nicht moegen, wenn linker und Rechter Kanal direkt verbunden sind. Eine Ueberlasterkennung laesst die Dinger dann bei ungleicher Aussteuerung "stottern".

73
Peter


Der Kondensator C59 ist der einzige Papierkondensator seiner Art im Grundig Type 3040. Ist es wirklich notwendig die von dir benannten Elkos zu tauschen? Mein bisheriges Vorgehen war Elkos auf dicke Backen und Flüssigkeitsverlust zu untersuchen, ansonsten hab ich die nie angerührt. Falls doch, würde es reichen C57 als Kathodenkondensator der ECL86 zu tauschen? Mit den Ratiokondensatoren müsstest du mir helfen, mit dem Begriff kann ich aktuell nichts anfangen und identifizieren kann ich daher auch nicht :(

Grüße


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig Type3040 Reparatur
BeitragVerfasst: Do Apr 23, 2020 20:51 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
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Klarzeichner hat geschrieben:
Nein, Kontakt 61 ist ein Schutzmittel für neue und bereits gereinigte Kontakte. Es ist selbst kein Kontaktreiniger.


Moin,
ja, das steht auf der Dose. Allerdings habe ich es seit ueber 30 Jahren selten erlebt, dass K61 unwirksam bei krachenden Schaltern oder Potis waere.
K61 und T6 sind beides chemisch neutrale Kontaktoele, die im Schalter verbleiben koennen. Fuer fast alle Faelle krachender Schalter/Potis sind sie vollkommen ausreichend.
Auf der K60 Dose steht uebrigens _nicht_, dass es wegen korrosiver Wirkung ausgewaschen werden muss. Die Erfahrung muss man selbst machen, ich habe es anfangs auch selbst verwendet (bis man mir erzaehlte, es waere wegen eben korrosiver Wirkung aus den Werkzeugtaschen der Post-Fernmelder verbannt worden. Das war um 1980 herum). Und ich habe schon genug Geraete gesehen, die nach K60 rochen und an Bauteilen Gruenspanbildung zeigten, bis hin zu einer zerstoerten Relaisspule in einem Grundig RT50 (Draht mehrfach durchgefressen). K60 _kann_ in hartnaeckigen Faellen helfen (solange Poti/Schalter keinen echten Defekt hat), aber es muss ausgewaschen werden.

Ach so, Roehrenstifte und -fassungen sollten nicht mit Kontaktsprays behandelt werden. In der Regel genuegt es, die Roehren mal "durchzuwackeln" bis es nicht mehr kracht oder die Roehre mehrmals zu stecken. Da es hier schon mal geschehen ist, die Fassung/Roehrenstifte mit Kontakt WL auswaschen. Kontaktmittel in Roehrenfassungen koennen besonders bei der warmen Endroehre zu Isolationsfehlern fuehren (bis hin zu brennenden Pertinaxfassungen, alles schon gehabt).

Zitat:
PS. Dies war mein letzter Beitrag in diesem Forum. Tschüss zusammen.


ich schliesse mich obiger Frage an: Habe ich irgendwas verpasst?

73
Peter


Zuletzt geändert von hf500 am Do Apr 23, 2020 21:19, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig Type3040 Reparatur
BeitragVerfasst: Do Apr 23, 2020 21:05 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 1988
TweakingPat hat geschrieben:
Der Kondensator C59 ist der einzige Papierkondensator seiner Art im Grundig Type 3040. Ist es wirklich notwendig die von dir benannten Elkos zu tauschen? Mein bisheriges Vorgehen war Elkos auf dicke Backen und Flüssigkeitsverlust zu untersuchen, ansonsten hab ich die nie angerührt. Falls doch, würde es reichen C57 als Kathodenkondensator der ECL86 zu tauschen? Mit den Ratiokondensatoren müsstest du mir helfen, mit dem Begriff kann ich aktuell nichts anfangen und identifizieren kann ich daher auch nicht :(
Grüße


Moin,
die kleinen Elkos sind nach fast 60 Jahren oft schlicht ausgetrocknet. Wenig Volumen, manchmal die Naehe zu warmen Bauteilen etc. sorgen oft genug dafuer, dass sie einfach fertig sind. Sie kosten nicht viel und der Aufwand, sie zu tauschen, ist ueberschaubar.
Fuer C57 kann man auch 100µF nehmen, der Wert ist nicht kritisch, aber wenn zu klein, leidet irgendwann die Basswiedergabe.
Der Ratioelko ist der Elko des Ratiodetektors. Das ist der FM-Demodulator. Es ist C44, wird 4,7µF/63V (100V). Er befindet sich rechtwinklig zu C57 neben der Breitseite des zweiten Bandfilters. Darauf achten, dieser Elko wird mit Plus an Masse angeschlossen.

Ein ausgetrockneter Ratioelko sorgt fuer schlechte UKW-Wiedergabe, ein Kurzschluss des Katodenelkos bringt die Endroehre durch Ueberlastung in Gefahr (Kurzschluss der negativen Gittervorspannung, die durch "Hochlegen" der Katode erzeugt wird, durch den Strom durch den Katodenwiderstand (R49).

Noch ein Hinweis:
Wenn die ECL86 nach einiger Zeit ausfaellt, zwei Spannungen messen:
An Pin 7 die Katodenspannung, 5,5-6V. An Pin 8 die Gitterspannung der Endroehre, sie muss, gemessen mit einem DMM, 0V betragen, darf keinesfalls positiv sein.
Bei der ECL86 liegt die Anode der Triode mit etwa 118V auf Pin 9. (Thermische) Isolationsfehler der Fassung oder in der Roehre selbst verfaelschen die Gittervorspannung und ueberlasten das Endsystem. In dem Fall ist auch die Katodenspannung ueberhoeht.

73
Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig Type3040 Reparatur
BeitragVerfasst: Do Apr 23, 2020 21:21 
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Die Elkos sind sehr wahrscheinlich nicht die Ursache für den Aussetzfehler, der auf Klopfen reagiert. Ich würde erst einmal diesen suchen und beseitigen, und mich dann erst mit Bauteilen beschäftigen, die ggf. vorsirglich ausgetauscht werden sollten.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig Type3040 Reparatur
BeitragVerfasst: Fr Apr 24, 2020 5:43 
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Moin moin Patrick,
@.....Dieses Radio hat allerdings keinen Wellenschalter, ich gehe davon aus du meinst die Tastensätze

Was glaubst du, ist die u.a. die Aufgabe der Tastenschalter......als das Umschalten der Wellenbereich LMK und UKW ? und diese Aufgabe erfüllt nun mal ein Wellenschalter, der früher oft ein Kreis Schalter war.

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M.f.G.
harry

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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig Type3040 Reparatur
BeitragVerfasst: Fr Apr 24, 2020 14:49 
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hf500 hat geschrieben:
Zitat:
PS. Dies war mein letzter Beitrag in diesem Forum. Tschüss zusammen.

ich schliesse mich obiger Frage an: Habe ich irgendwas verpasst?

73
Peter


Nunja, dann will ich mal versuchen zu erklären.....

Zwei User dieses Forum sind sich nicht wirklich grün und es gibt andauernd Stunk zwischen oder wegen der beiden. Mal muss ich einen verwarnen, mal macht es der Holger mit dem anderen, dann wieder teilen sich Matt und ich die "Verweise".... usw.
Nachdem fast 75 % der Moderationsarbeit nur für die beiden galt, hat unser aller Chef (Christopher) durchgegriffen und beide persönlich angeschrieben und auch beide für zwei Wochen gesperrt. Nun hat einer der beiden, was wir in der Moderation auch bedauern, seine persönlichen Konsequenzen gezogen. Eigentlich hatten wir ja bis zum Schluß die Hoffnung das sich die beiden Kontrahenten einfach auf "Ignore" setzen. Es wurde jedenfalls mehrfach vorgeschlagen.

Leider ist es in einem Forum so, manchmal ist es ein Kindergarten für Erwachsene.

Ich erwarte jetzt das es diesbezüglich keinerlei öffentliche Diskussion hier gibt und schon gar nicht in diesem Thread!

Gruß... Hotte

_________________
Persönliche Kontaktaufnahme nur per E-Mail, nicht per PN!
Die Adresse findet man hier: http://www.hottes-radios.de/Impressum/impressum.htm


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig Type3040 Reparatur
BeitragVerfasst: Fr Apr 24, 2020 17:45 
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röhrenradiofreak hat geschrieben:
Die Elkos sind sehr wahrscheinlich nicht die Ursache für den Aussetzfehler, der auf Klopfen reagiert. Ich würde erst einmal diesen suchen und beseitigen, und mich dann erst mit Bauteilen beschäftigen, die ggf. vorsirglich ausgetauscht werden sollten.
Lutz


Moin,
das stimmt, aber wenn man das Chassis schon mal vor sich hat...

73
Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig Type3040 Reparatur
BeitragVerfasst: Mo Apr 27, 2020 6:10 
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Beiträge: 798
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Nur noch ganz kurz:

@ Peter (hf500) ja, du hast was verpasst, ich hatte dir eine PN geschrieben.

@ Hotte: Nun lese ich hier öffentlich über meinen Austritt, allerdings bin ich immer noch "dabei" wie du siehst. Auf meinen Antrag zur Löschung meines Accounts erhielt ich keine Antwort und der Account wurde eben auch noch nicht gelöscht. Also erinnere ich hier öffentlich daran.

"Leider ist es in einem Forum so, manchmal ist es ein Kindergarten für Erwachsene." - Ja, und das ist der Hauptgrund für meinen Austritt. Man kritisiert jemanden aus gutem Grund und dies wird als "Stunk" bezeichnet und man selbst als Kindergartenkind.

Daher: Tschüss!
Stefan


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