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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Nordmende Carmen 55 UKW

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 Betreff des Beitrags: Nordmende Carmen 55 UKW
BeitragVerfasst: Di Mai 19, 2020 21:02 
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Registriert: Di Mai 19, 2020 20:26
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Hallo Zusammen,

um mich vorzustellen: Ich heiße Laurenz, bin Schüler in der Region Stuttgart und habe von meinem Großonkel eine Nordmende Camen 55 bekommen,
die einst meinem Uropa gehörte. Ich gehe in die 11. Klasse, habe Physik abgewählt (war aber nicht schlecht darin) und nur von einfachsten Schaltkreisen aus dem Unterricht der 9. Klasse Kenntnis.

Kurz zum Hintergrund: Ich hatte kein Ahnung von Röhrenradios, mein Großonkel meinte, es täte noch und so haben wir es gemeinsam angeschlossen.
Den Artikeln hier zu Folge muss ich echt großes Glück gehabt haben. Das Radio stand einige Jahre auf dem Dachboden und sah äußerlich ziemllich schäbig aus. Bisher habe ich das Radio geöffnet, Skalenlampen getauscht, alles so gut ich konnte von Staub entfernt (an manche Stellen, wie eben das UKW Teil mit den Rippen [wie auch immer es heißt?] habe ich mich nicht herangetraut oder bin einfach nicht physisch hingekommen) und die Kontakte gereinigt. Auch habe ich eine (jetzt richtige) Sicherung eingelegt. Da sich "Carmen" als funktionstüchtig erwies, habe ich ansonsten bisher noch nichts weiteres ausgewechselt. Ein Freund, dessen ganzes Haus voll mit selbst restaurierten, alten Radios steht, meinte, dass ich dies auch nicht müsse, da es ja scheinbar funktioniere. Im Moment bin ich also vor allem mit der Aufarbeitung der (oder des?) Chassis beschäftigt, was auch weiter kein Problem ist.

Ich bin absoluter Laie, habe ein Messgerät mit bis zu 250 Volt (mit dem ich nicht umgehen kann) und folgendes Problem:
UKW funktioniert erst ab 94MHz. Alles darunter rauscht nur. Darüber ist der Empfang einwandfrei, laut und klar.


Da mein Freund mir nicht weiterhelfen konnte (Er lebt im Ausland) riet er mir, hier mal zu fragen.

Was sollte ich (trotz Funktion des Radios) ersetzen? Elkos? Auch den großen, mit Metall verschalten? Papierkondensatoren? und ansonsten?
Woran liegt das Problem im UKW-Bereich? Was kann ich hier tun?


Mir macht die Arbeit Spaß, ich habe mich in denletzten Tagen viel belesen und scheue mich auch nicht, das weiterhin zututn. Derzeit habe ich viel Zeit und kann sowohl viel Mühe wie auch Zeit * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt*. Aber ich habe äußerst limitierte Kenntnisse (das fängt mit dem Messen an) und möchte möglichst wenig von meinem Taschengeld ausgeben. Das Radio muss nicht perfekt sein, aber ich würde es gerne wieder gefahrenlos und möglichst vollständig betreiben können. Auch mein Verständnis der Technik würde ich gerne ausbauen - aber mit meinem Kenntisstand ist vieles hier für mich unverständlich und nur sehr schwer nachzuvollziehen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand weiterhelfen kann :)

Vielen Dank im Voraus und "Grüßle" aus Stuttgart
Laurenz


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Carmen 55 UKW
BeitragVerfasst: Mi Mai 20, 2020 4:52 
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Moin moin Laurenz,
willkommen im Forum und gleich mal meine Hochachtung dafür, das du dich mit zwar alter aber dennoch dankbarer Elektrotechnik befassen möchtest.
Grundlage dafür aber ist die Belesung in die Funktionsweise der im Röhrenradio verbauten Baudelemente u.a., das früher Kondensatoren verbaut wurden, die aus einem Papierwickel bestehen und da Papier nun mal hygroskopisch ist, verträgt sich das nun mal nicht mit elektrischer Spannung, die in einem Röhrenradio bis zu 300V AC und DC betragen kann, d.h. die Papierwickel Kondensatoren zumindest die, die an der hohen Anodenspannung oder im Netzrafokreis liegen, gewechselt werden müssen noch bevor eine Radio Bestromung und sei Sie noch so kurz, erfolgt.
Der Vorteil der alten Radios ist, die überwiegend leichte Auffindbarkeit von Schaltungsunterlagen, was bei der heutigen Unterhaltungstechnik kaum noch bzw. schwer auffindbar ist.

_________________
M.f.G.
harry

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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Carmen 55 UKW
BeitragVerfasst: Mi Mai 20, 2020 19:52 
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Hallo Laurenz,

wie Harry bereits schrieb, bitte das Gerät nicht mehr einschalten, es sind im Falle durchschlagender Kondensatoren etliche kaum noch beschaffbare Teile, wie z.B. Netztrafo oder Ausgangsübertrager, in Gefahr.
Der Tipp Deines Bekannten 'funktioniert ja, da braucht man nichts austauschen' ist, gelinde gesagt, grob fahrlässig!

Aber keine Angst, die benötigten Bauteile sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen, gewissenmaßen Cent-Artikel.
Womit Du allerdings rechnen musst, ist, dass das magische Auge, hier vermutlich eine EM34, platt ist.
Das magische Auge ist allerdings für die Funktion des Radios in aller Regel nicht erforderlich.

Als Einstiegslektüre würde ich Dir zunächst von Eike Grund das Buch 'Radios der 50er Jahre wieder in Betrieb nehmen', Band 1, empfehlen.
Der Autor beschreibt hier in aufsteigenden Schwierigkeitsgraden die durchzuführenden Arbeiten.
So kannst Du selbst sehen, bis zu welchem 'Level' Du selbst klar kommst und ab wo Du Hilfe benötigst.

Des weiteren hat auch ein Nutzer dieses Forums (Holger66) eine Abhandlung zu dem Thema geschrieben.

Da wir ja gewissermaßen Nachbarn sind (ich wohne Esslingen/Neckar), könnte ich Dir auch Hilde anbieten.
Allerdings habe ich momentan noch drei offene 'Baustellen', so dass es mit Sicherheit eher gegen Ende des Sommers wird, bis ich wieder Zeit habe.


Viele Grüße nach Stuttgart

Martin


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Carmen 55 UKW
BeitragVerfasst: Do Mai 21, 2020 9:42 
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Hallo harry,
hallo Martin,

vielen Dank für die wirklich schnelle Antwort! :danke:
Ich habe mir auf einer Kopie des Schaltkreises, der boch im Gehäuse lag alle Paierkondensatoren markiert. Es sind 15 Stück zzgl. zweier Elkos.
Die werde ich jetzt in den nächsten Tagen erstmal im Radio ausfindig machen müssen. Manche sind durch die Kondensatorenkunde auf diesem Forum ja recht leicht zu identifiezieren, aber ich werde wohl etwas brauchen, bis ich alle gefunden und den richtigen Stellen zugeordnet habe. Ersetze ich die Papierkondensatoren dann am besten durch WIMA Polypropylen Kondensatoren oder besser durch andere Typen? Und der große Elko (ich nehme an der "Becher-Elko"?), muss der auch ersetzt werden? Wenn ich eine Aufstellung aller zu ersetztenden Teile und entsprechender Ersatzteile habe, würde ich die hier nochmals zur Sicherheit reinstellen. Von meinem Opa habe ich jetzt auch ein Messgerät bekommen, welches den Spannungen standhält.

Noch eine Frage: Die Netzspannung wurde in Deutschland in den 70ern auf 230 Volt angehoben. Wäre es also besser, den Traffo auf 240 statt 220 Volt einzustellen?

Martin, vielen Dank für den Buchtipp und dein Angebot. Vielleicht werde ich darauf nochmals zurückkommen :)

Grüße aus Stuttgart
Laurenz


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Carmen 55 UKW
BeitragVerfasst: Do Mai 21, 2020 10:02 
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Hallo Laurenz,
die Umstellung auf 240 V ist immer nur dann sinnvoll, wenn die AC an der Skalenlampe nahe 7V beträgt.
Der Becherelko muss nur gewechselt werden, wenn eine seiner zwei Kapazitäten die Toleranz von -20/+30 % verlassen hat und der Leck Strom pro Kapazität mind 0,5 mA und max. 1,8 mA an der höheren Kapazität beträgt.
Auch machst du keinen Fehler, wenn du alle Klein Elkos wechselst und beim Ratioelko den + auf Masse lötest.
Und bei allen Kondensatoren gilt, eine höhere als die aufgedruckte max. Betriebsspannung geht immer, ein niedrigere aber keinesfalls.

_________________
M.f.G.
harry

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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Carmen 55 UKW
BeitragVerfasst: Do Mai 21, 2020 11:27 
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eabc hat geschrieben:
Hallo Laurenz,
die Umstellung auf 240 V ist immer nur dann sinnvoll, wenn die AC an der Skalenlampe nahe 7V beträgt.


Moin,
praeziser:
Es ist die Einstellung der Netzspannung korrekt, bei der die Heizspannung naeher an 6,3V liegt (Wechselspannung). Mit der wird auch die Beleuchtung betrieben.
Die Heizspannung sollte innerhalb einer Toleranz von 6,3V+-5% liegen.

Fuer so ein Radio passende Kondensatoren gibt es hier:

https://atr-shop.de/axiale-kondensatore ... anz-5/?p=2

Die sind durch ihre Bauform auch besser einsetzbar und wirken nicht wie Fremdkoerper.

Und wie ich nebenan schon schrieb, den 0,1µF Kondensator im Schalbild ueber der EABC80 gegen 0,47µF tauschen.

73
Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Carmen 55 UKW
BeitragVerfasst: Sa Mai 23, 2020 18:52 
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Guten Abend,

ich habe jetzt alle Elkos und Paierkondensatoren im Radio ausfindig gemacht. Zur Sicherheit hänge ich Bilder aller Teile an mit einer tabellarischen Aufstellung der Ersatzteile. Ich bin mir ziemlich sicher, die richtigen identifiziert zu haben, aber könnte einer von Euch nochmals einen Blick über die Bilder werfen?

Dabei bleiben mir noch vier Fragen:
1) Ich konnte keinen Ersatz für den Elko (C69) mit 4µF finden. Was kann ich tun? Zwei Elkos mit 2,2µF in Reihe schalten?
2) Ebensowenig konnte ich Ersatz für C84 finden. Reichen da auch 0,22µF?
3) Bei der UKW-Box findet sich oberhalb der Röhre EC92 ein nicht zu identifizierendes Bauteil. Ich habe das auf zwei Bildern (roter Pfeil) dargestellt. Weiß jemand, was das ist und ob ich es ersetzen sollte?
4) C77 ist eine Kondensator-Wiederstand Kombination von Ero. Ich habe jetzt schon mehrere Beiträge darüber gelesen, nur dass dieser Ero bei mir vier Anschlüsse hat und keine drei. Im Schaltplan sind aber auch nur drei vermerkt. Es gibt hierzu ganz verschiedene Lösungen. Kann ich mit der unter folgendem Link (http://www.hifi-forum.de/viewthread-84-13155.html) beschriebenen Lösung verfahren?

Vielen vielen Dank für all die Mühen und die Hilfe!
Grüße aus Stuttgart
Laurenz


Dateianhänge:
Dateikommentar: Bild 4
Capture5_Bildgröße ändern.jpg
Capture5_Bildgröße ändern.jpg [ 76.27 KiB | 6189-mal betrachtet ]
Dateikommentar: Bild 3
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Capture 4_Bildgröße ändern.jpg [ 68.73 KiB | 6189-mal betrachtet ]
Dateikommentar: Bild 2
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Capture3_Bildgröße ändern.jpg [ 69.5 KiB | 6189-mal betrachtet ]
Dateikommentar: Bild 1
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Capture 2_Bildgröße ändern.jpg [ 100.02 KiB | 6189-mal betrachtet ]
Dateikommentar: zu ersetzende Kondensatoren
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Capture8_Bildgröße ändern.jpg [ 93.19 KiB | 6189-mal betrachtet ]
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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Carmen 55 UKW
BeitragVerfasst: Sa Mai 23, 2020 18:56 
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Beiträge: 8
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Hier noch zwei weitere Fotos, die nicht in den obigen Beitrag passt.
1) Bild Nr. 5
2) Bild Nr. 6
2) Detaillansicht des oben erwähnten Bauteils an der UKW-Box, welches ich nicht einordnen kann.


Dateianhänge:
Dateikommentar: Detaillansicht
DSC07936 1_Bildgröße ändern_Bildgröße ändern.JPG
DSC07936 1_Bildgröße ändern_Bildgröße ändern.JPG [ 115.07 KiB | 6189-mal betrachtet ]
Dateikommentar: Bild 6
Capture7_Bildgröße ändern.jpg
Capture7_Bildgröße ändern.jpg [ 59.67 KiB | 6189-mal betrachtet ]
Dateikommentar: Bild 5
Capture6_Bildgröße ändern.jpg
Capture6_Bildgröße ändern.jpg [ 64.9 KiB | 6189-mal betrachtet ]
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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Carmen 55 UKW
BeitragVerfasst: Sa Mai 23, 2020 20:27 
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Beiträge: 1992
Moin,
der 4µ Elko (Ratioelko) wird 4,7µ. Der Wert ist in Grenzen unkritisch.

Mein Schaltbild hat keine Bauteilnummerierung, moeglicherweise stammt es aus einer Funkschauveroeffentlichung.
Ist C84 der Kondensator im Schwingkreis in der Katodenleitung der EL84?
Dann 0,22µ/630V (weil es sich einfacher bestellt ;-) Der Schwinkreis ist die 9kHz-Pfeifsperre fuer LW und MW. Strenggenommen muss die Spule bei Ersatz des Kondensators auf maximale Daempfung bei 9kHz nachgestellt werden. Heute eher bedeutungslos, da es kaum noch MW/LW-Sender gibt, die zu dieser Pfeifstoerung Anlass geben koennen. Bei UKW und TA wird der Kreis kurzgeschlossen und somit abgeschaltet.

Das nichtidentifizierte Teil sieht wie eine in Wachs getraenkte Drosselspule (in der Heizleitung) aus. So lassen.

Die RC-Kombination kann man so machen, wie beschrieben. Manchmal reicht es auch, den Kondensator so dicht wie moeglich ans Chassisblech zu legen. Der Widerstand wird kurz direkt an der Fassung der EABC80 untergebracht (Metallfilm 10M/0,6W).
Der vierte Anschluss kann ein doppelter Anschluss fuer den Schirm sein. Nachverfolgen, was damit verbunden wird.

Ach ja, wenn man Kondensatoren in Reihe schaltet, verkleinert sich der Gesamtwert. Es laeuft genauso wie die Reihen- und Parallelschaltung von Widerstaenden, nur umgekehrt.

73
Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Carmen 55 UKW
BeitragVerfasst: Sa Mai 23, 2020 20:33 
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Beiträge: 2391
Wohnort: 47877 Lavendel-Traumland (NRW)
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hallo Laurenz,

das Teil mit dem roten Pfeil ist eine HF-Drossel, um eine Verschleppen von HF in den allgemeinen Heizkreis zu unterbinden; sie besteht aus einigen Windungen (15...30) Kupferlackdraht (ist im Prinzip unkaputtbar). Im folgenden Schaltungsauszug auch wieder mit einem roten Pfeil gekennzeichnet.
Dateianhang:
NM-HF-Drossel.jpg
NM-HF-Drossel.jpg [ 85 KiB | 6173-mal betrachtet ]

_________________
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Carmen 55 UKW
BeitragVerfasst: Sa Mai 23, 2020 21:29 
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Registriert: Sa Jan 09, 2010 15:49
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Wohnort: Sauerland
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo Laurenz,

ein Tip noch, der Dir vielleicht viel Frust erspart:

Tausche nicht zuviel auf einmal aus!

Denn falls Du dabei versehentlich etwas falsch gemacht hast, dies aber erst nach mehreren Änderungen feststellst, können die Helfer hier nur schwer bis überhaupt nicht nachvollziehen, wo die Ursache liegt.
Gerade wenn Du neu im Thema bist - ändere am besten immer nur eine einzige Sache; überlege, welche Wirkung der Austausch haben könnte, und prüfe nach, ob das Radio noch funktioniert. Dann schaltest Du das Radio wieder aus und machst die nächste Änderung.

Die von Harry genannten Kondensatoren solltest Du vor dem nächsten Einschalten komplett erneuert haben.
Aber die meisten verbauten Papierkondensatoren gefährden das Radio nicht, wenn sie Leckströme haben. (Bei einigen Kondensatoren beeinflussen Leckströme noch nicht mal die Funktion.) Die kannst Du bequem einen nach dem anderen austauschen, mit kurzen Überprüfungen dazwischen.

Ich kann mir vorstellen, daß Dir das Radiobasteln so gut gefällt, daß Du Physik wieder wählst. :)

Gruß, Frank

_________________
Die nächsten Termine Versender von Elektronik und Dampfradiobedarf

Es muss nicht immer alles Sinn machen. Oft reicht es schon, wenn's Spaß macht.


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Carmen 55 UKW
BeitragVerfasst: Sa Mai 23, 2020 22:32 
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Registriert: Di Mai 19, 2020 20:26
Beiträge: 8
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Hallo Zusammen,
vielen Dank für die schenllen Antworten :danke:

hf500 hat geschrieben:
Ist C84 der Kondensator im Schwingkreis in der Katodenleitung der EL84?
Dann 0,22µ/630V (weil es sich einfacher bestellt ;-) Der Schwinkreis ist die 9kHz-Pfeifsperre fuer LW und MW. Strenggenommen muss die Spule bei Ersatz des Kondensators auf maximale Daempfung bei 9kHz nachgestellt werden. Heute eher bedeutungslos, da es kaum noch MW/LW-Sender gibt, die zu dieser Pfeifstoerung Anlass geben koennen. Bei UKW und TA wird der Kreis kurzgeschlossen und somit abgeschaltet.


Ja, C84 scheint genau das zu sein. Ich kenne mich zwar nicht aus, aber ich habe durch Zufall einen Beitrag gefunden, in dem es genau darum geht. Auf jedenfall ist C84 direkt mit der EL84 verbunden.

hf500 hat geschrieben:
Das nichtidentifizierte Teil sieht wie eine in Wachs getraenkte Drosselspule (in der Heizleitung) aus. So lassen.
glaubnix hat geschrieben:
das Teil mit dem roten Pfeil ist eine HF-Drossel, um eine Verschleppen von HF in den allgemeinen Heizkreis zu unterbinden; sie besteht aus einigen Windungen (15...30) Kupferlackdraht (ist im Prinzip unkaputtbar). Im folgenden Schaltungsauszug auch wieder mit einem roten Pfeil gekennzeichnet.


Da bin ich aber froh, dass hier nichts kaputt zu schein seint. Dann lass ich es wie empfohlen einfach so.
Ursprücnglich habe ich ja geschrieben, dass UKW nur ab 93 MHz tat. Ich bin gespannt, ob das nach dem ersetzen immer noch so ist. Es könnte wohl auch sein, dass das Radio "nur" einen Abgleich bräuchte. Das hoffe ich mal nicht. Aber eins nach dem anderen. Inzwischen ist mir klar geworden, dass es der Störquellen vieler gibt und dass deren Ursachen noch viel vielseitiger sein können.

Bosk Veld hat geschrieben:
Ich kann mir vorstellen, daß Dir das Radiobasteln so gut gefällt, daß Du Physik wieder wählst.


In der Tat macht es mir großen Spaß, vor allem weil ich gerade sehr viel Zeit habe. Ich habe vor fünf Jahren schonmals regelmäßig Kurzwelle gehört. Damals hatte mir oben genannter Freund ein Grundig Transistorradio "Ocean Boy" geschenkt. Jetzt wo das "alte Ding" aufgetaucht ist flammt das wieder ein bisschen auf :D Naja ich bin gespannt, ob ich die Carmen wieder zum (sicheren) Laufen bringen kann...

Nochmals ein herzliches :danke:

Laurenz


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Carmen 55 UKW
BeitragVerfasst: Do Mai 28, 2020 19:51 
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Registriert: Di Mai 19, 2020 20:26
Beiträge: 8
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Guten Abend zusammen,

die Papierkondensatoren und Elkos sind ausgetauscht.
Auch ist das Lautsprecherbrummen deutlich zurückgegangen.

Dennoch bleibt es wie bisher: Auf UKW bekomme ich nichts unter 95 MHz rein.
Zwischen 95 und 100 MHz hingegen ist der Empfang klar und klanglich hervorragend.

Hat jemand von Euch eine Idee, woran das liegen könnte und was ich tun könnte?

Ein :danke: im Voraus und Grüße aus Stuttgart
Laurenz


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Carmen 55 UKW
BeitragVerfasst: Do Mai 28, 2020 21:48 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 1992
Moin,
Die Kondensatorkur "repariert" zwar die Betriebssicherheit des Geraetes, aber nicht die Funktion des UKW-Oszillators, denn da kann man mit Papierkondensatoren nichts anfangen, es gibt an der Stelle also keine.
Stimmt bei Empfang denn die Frequenz, ist also der Sender auf der Skala dort, wo er sein soll?
Wenn ja, ist der Oszillator nicht (grob) verstimmt, seine Schaltelemente sollten ok sein.
In dem Fall faellt mir ein, dass der Oszillator unter 95MHz aussetzt, weil seine Roehre muede ist und die Schwingbedingung unter dieser Frequenz nicht mehr erfuellt ist.
Das kann man grob pruefen, beide UKW-Trioden gegeneinander tauschen. Sie werden unterschiedlich beansprucht, sollten also unterschiedlich "gut" sein. Eine Roehre ist die UKW-Vorstufe, die andere der Oszillator/Mischer (selbstschwingende Mischroehre). Den Versuch sollte es wert sein. Eine andere Moeglichkeit waere, dass irgendwas mit dem Drehkondensator nicht stimmt, z.B. Plattenschluss durch Fremdkoerper etc. Allerdings steckt der geschuetzt in der UKW-Schachtel unter dem Chassis und so ein UKW-Drehko hat einen recht grossen Plattenabstand. Zur Verbesserung der mechanischen Stoerfestigkeit (Mikrophonie etc.) hat das Plattenpaket des Oszillators oft noch einen groesseren Plattenabstand als das des Zwischenkreises.
Wie setzt der Empfang denn ein/aus? Hart oder eher weich?

73
Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Carmen 55 UKW
BeitragVerfasst: Fr Mai 29, 2020 10:16 
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Registriert: Di Mai 19, 2020 20:26
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Guten Morgen,

die beiden EC92 habe ich gegeneinander getauscht. Leider hat sich nichts geändert.
Der stärkste Sender hier ist SWR1, der sendet mit 100 000 Watt in circa 20 km Entfernung
(ich weiß nicht genau, wo der Masten in Stuttgart steht...). Das ist auch der einzige sender, den ich ohne Antenn reinbekomme.
Die Frequenz liegt bei 94,7 MHz, empfangen kann ich ihn laut Scala auf 95,5 MHz. Dann wäre die Scala ja um 0,7 MHz verschoben, was für mich persönlich nicht weiter schlimm wäre.

Auf 95,0 MHz (nach Scala, eigentlich 94,3 MHz) empfange ich mit Antenne dann noch SWR3. Etwas schwächer, aber der Sender steht auch weiter weg (60 km) und hat mit 10 Watt eine deutlich geringere Leistung. Der Sender verschwindet normal, es fängt also nicht abrupt an zu rauschen. Danach ist dann aber alles still; nur noch Rauschen.

Oszillator? Drehkondensator? Eine kurze Google-Recherche macht mir klar, dass ich hier noch viel lernen muss... :haeh:
Habt ihr trotzdem Ideen, woran es noch liegen kann und was ich tun kann?
Generell ist es jetzt nicht so schlimm, wenn ich erst ab 95 MHz hören kann. Aber schade wäre es...

Grüße aus Stuttgart
Laurenz


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