Hallo,
Bernhard, Deine Idee mit der kurzschließend zerstörten Zenerdiode ist natürlich auch nachvollziehbar. Was letztendlich den Fehler ausgelöst hat werden wir nicht mehr erfahren.
Die Idee mit den zwei Zenerdioden in Reihe finde ich auch prima, ich werde jetzt mein Gerät nicht mehr umbauen, solange die Lampe ja funktioniert. Wie oben schon erwähnt, mit dem 2-Watt Drahtwiderstand von Vitrohm und der 1,3 Watt Zenerdiode ist temperaturmäßig alles im grünen Bereich.
Danke auch für den Hinweis zu den ESD Erklärungen. Da habe ich wohl auch ein wenig Glück gehabt, darauf habe ich nicht geachtet.
Würde es was bringen, wenn man den 820 k Vorwiderstand etwas verkleinern würde, z:b. auf 680 k. Würde der FET dann zuverlässiger leitend werden?
Übrigens habe ich mir das Manual für den L-200 / L-210 / L-220 angeschaut. Es ist tatsächlich so, die eigentliche Verstärkerschaltung ist identisch. Die größeren Modelle laufen nur mit mehr Betriebsspannung um mehr Ausgangsleistung zu erzeugen. Dazu wurden lediglich vereinzelt ein paar Widerstände angepasst. Die größeren Modelle haben auch zusätzliche Ausstattung, aber wie gesagt, Die Verstärkerschaltung ist identisch.
@Oli, vielleicht bestellst Du Dir die relevanten Teile gleich mal mit. Ich habe alles von Reichelt, da gibt es auch die FETs und eine passende Lampe. Die würde ich einfach mal ersetzen.
So nun zur Restauration.
Grundsätzlich muss man sagen, dass Luxman seinerzeit sehr hochwertige Komponenten verwendet hat, alle Potis und Schalter sind von Alps. Die Schalter sind gekapselt, da muss man nichts machen, die Potis haben kleine Öffnungen, ideal zur Behandlung mit Tunerspray. Auch die anderen Bauteile an sich sind sehr hochwertig. Die Verarbeitung ist musterhaft, auch die Servicefreundlichkeit. Es gibt keinen festen Boden, sondern ein abnehmbares Blech an der Unterseite. Man kommt so an alle Lötpunkte ohne die Platine ausbauen zu müssen. Man kann die kleinen Platinen z.B. für die Kanalumschaltung leicht abbaubar und man kann prima die Bauteile auswechseln.
Das Problem sind wie immer bei älteren Geräten die Elkos. Immerhin ist der Luxi schon fast 40 Jahre alt. Es sind qualitativ gute Elkos von ELNA verbaut. Und es ist wie immer, die vom Gehäuse her größeren sind eigentlich noch o.k., die kleineren Baugrößen, insbesondere die in den orangefarbenen Gehäusen sind schlecht. Und gerade die liegen im Signalweg.
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Original, bei 220 Volt Netzspannung läuft der Luxi mit +-33 bis 34 Volt. Die Netzteilekos sind mit 35 Volt daher knapp bemessen. Bei 232 Volt auf der Dose sind es bereits +-36 Volt, daher habe ich die eigentlich noch guten Elkos gegen 50 Volt Typen gewechselt. Insgesamt habe ich ausschließlich 50 Volt Elkos genommen, die kosten kaum mehr, zudem verwende ich nur noch Qualitätselkos von Panasonic hier die „FR“. Viele verwenden ja die FC-Serie von Panasonic, die mit der goldenen Schrift. Aber eigentlich sind die „FR“ die hochwertigere Serie. Die Netzteilekos gibt es leider nicht als “FR“ in 50 Volt, darum habe ich hier LowESR von Yageo verwendet. Die kleinen Werte bis 4,7 µ, die alle im Signalweg (je nach Schaltstellung) liegen habe ich gleich durch Folienkondensatoren vom Typ WIMA MKS2 ersetzt. Die kosten nicht so viel mehr als Elkos und so habe ich Ruhe. Platzmäßig passen sie eigentlich immer.
Nach einer Komplettreinigung ist er jetzt wieder zusammengebaut.
Man sieht gut die roten WIMA MKS2
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Noch ohne Frontplatte. Auf dem Deckel liegt noch das Bodenblech, welches die Arbeit sehr erleichtert hat.
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Und so sieht er nach einer Grundreinigung, noch ohne Deckel ab sonst fertig aus.
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Übrigens hat der Luxi am Ein-Ausschalter einen Knalli. Der war bei mir auch sehr grenzwertig. Zu ersetzen durch einen 10 nf X-Kondensator.
Klanglich liegt der Luxi ganz weit vorne, alleine deswegen lohnt schon die Restauration. Ich bis jetzt wenig Transistorverstärker gehört die wohlklingender sind. Man merkt den damals hohen Preis nicht nur an der Qualität, ich behaupte mal auch klanglich sind die Geräte sehr gut abgstimmt.
Ach den Ruhestrom sollte man auch gleich mal einstellen, die Ruhestrompotis habe ich auch gleich gewechselt und gekapselte Piher eingebaut. Der „Fachmann“ hatte einen Kanal auf den richtigen Wert von 15 mV eingestellt, der andere Kanal war auf 7 mV justiert.
So, jetzt poste ich die Tage noch die letzten Worte zu "El Cheapo" der ja mittlerweile auch läuft, dann ist mal Schluss mit den Verstärkern. Gestern habe ich mit einem Nordmende Othello 58 angefangen, die Radios sollen ja auch nicht zu kurz kommen.
Viele Grüße
Frank
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Viele Grüße aus der Pfalz!
Nicht nur alte Radios klingen schön, sondern auch alte Flugzeuge
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