Na, dann will ich auch mal Einen zum Besten geben. Passierte vor gut einer Woche.
Ein Niederspannungselko den ich 2 Tage zuvor ersetzt hatte, explodierte. Ich hatte ihn schlichtweg verkehrt herum angeschlossen

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Aber der Reihe nach. Es handelt sich um diesen kleinen AM -
Allstrom - Super:
https://www.radiofundgrube.de/details_g ... ps203u.phpUnd es handelte sich um diesen 100 µF - Niederspannungselko; man sieht, er liegt mit Plus an Masse:
Dateianhang:
Philips 203 U Elko.png
Wie kam es dazu?Das Radio besitze ich seit über 25 Jahren, allerdings steht es seit vielen Jahren ungenutzt im Regal. Es ist ein sehr leistungsfähiger kleiner AM-Empfänger, der allerdings ob seiner sehr kleinen Gesamtdimensionierung auch stellenweise sehr schwer zugänglich ist.
Nun begab es sich, daß mich ein Sammlerkollege, der ein artverwandtes verbasteltes Gerät auf der Werkbank hatte, bat, einmal einige Innenfotos zu machen. Man hilft gerne, also wurde der Radiozwerg zerlegt. Und bei dieser Gelegenheit sieht man natürlich einige seinerzeit getauschte Kondensatoren, die zwischenzeitlich Alterungsspuren zeigten, z.B. rissig gewordene WIMAs.
Der damals verbaute besagte 100 µF -Niederspannungselko moderner japanischer Herstellung schien an seiner Oberseite leicht gebeult, schwer zu sagen. Präventiver Austausch schien allerdings die zeitsparendste Lösung.
Nun ist dieser Elko ungewöhnlich befestigt. Er ist ab Werk mittels einer stabilen
Metallschelle um den Doppelnetzelko (50 + 50 µF) geschnallt, welcher senkrecht auf dem kleinen Chassis thront.
Das ist bei heutigen Kleinelkos mit ihrem dünnwandigen Gehäuse eine delikate Sache. Zieht man die Schelle etwas zu fest an, zerdrückt es unbemerkt den Elko. Schraubt man die Schelle zu locker, rutscht sie mit der Zeit nach unten, oder verdreht sich, und bekommt Massekontakt.
Der Netzteildoppelelko in klassischer Bauart (Alugehäuse) ist nämlich mittels Isolierscheibe aufs Allstromchassis geschraubt, steht allerdings in sehr geringem Abstand zu ihn umgebenden Bauteilen mit Chassisverbindung (
-> Allstrom !)
Nun galt mein Augenmerk wohl überwiegend der richtigen mechanischen Befestigung, zudem muß man ja etwas "ums Eck" denken, da der 100 µF - Kleinelko mit Plus ans Chassis muß, aber das Alugehäuse des Netzteildoppelelkos, an den er geschellt wird, eben nicht mit dem Chassis verbunden ist.
Dreimal ums Eck gedacht und man hat sich irgendwann selbst ausgetrickst, also war er fortan verpolt angeschlossen.
Probelauf mit ausgebautem Chassis nach Abschluß aller Arbeiten verlief zufriedenstellend. Alles eingebaut, Gerät weiter getestet, da war aber was:
Bei voller Lautstärke blubberte das Radio.
Wieder ausgebaut, alles überprüft, weitere Bauteile getauscht, Fehler nicht gefunden. Die beiden neuwertigen UCH21 gegen schwächere Exemplare getauscht -> Fehler vermindert.
Irgendwann hat man sich einen Wolf gesucht und mag nicht mehr. Wieder zusammengebaut, Probelauf, unauffällig.
Probelauf am nächsten Tag, irgendwie war das Blubbern bei Höchstlautstärke noch nicht restlos weg. Nachgedacht, Netztteildoppelelko gewechselt, nichts gebracht, keine neue Idee mehr, woher es kommt.
Am wiederum nächsten Tag längerer Probelauf. Nach etwa 2 Stunden (!) fing der kleine Philips plötzlich an zu heulen, dann ein Knall.....
und nun war auch der selbst fabrizierte Fehler unübersehbar geworden. Sauber explodiert, der Kleinelko.
Nach richtig verdrahtetem weiteren neuen Elko konnten auch wieder Röhren mit guter Emission eingesetzt werden.
Es geht wirklich nichts über selbstgebaute Fehler.
Gruß
k.
(late edit: Tippfehler korrigiert)