Hallo Matthias,
bei deinem Sabinchen handelt es sich um eine Sabine 12 mit ECL86. Ich habe einmal das leicht modifizierte NF-Teilschaltbild dargestellt und dein Bild mit den dazugehörigen Bauteiel Nummern versehen. Da fällt als erstes C424 ins Auge, er ist bekannt als AÜ-Killer, weil er im Defektfall die Anodenspannung über die Trafowicklung kurzschliesst. Dadurch wird die Wicklung stark belastet und stirbt in kurzer Zeit den Hitzetod!
Die R-C-Kombination an, pin7, der Katode (R439/C433) sieht noch gesund aus. Am oberen Rand deines Fotos ist C415 zu sehen, das ist der Koppelkondensator zur Endröhre, welchen ich ursprünglich meinte. Da es jedoch ein Erofol II ist, ist er nach bisherigen Kenntnissen unverdächtig. Du kannst ihn aber testen, indem du bei geogener ECL die Spannung an pin8 misst - sie muss -0- Volt betragen, andernfalls hat C415 ein Problem und sollte getauscht werden. Zudem solltest du R437 auf Werthaltigkeit testen oder dirket tauschen - diese Bauform ist nicht besonders zuverlässig.
Falls C415 ok ist und du bei eingesteckter ECL im Betrieb an pin8 positive Spannungswerte steigender Tendenz misst, ist das Pentodensystem wegen Gitteremission unbrauchbar.
Die ECL86 ist in dieser Form häufig defekt, dabei nimmt die Heiserkeit bei längerem Betrieb stetig zu.
Dieser Fehler ist ebenso durch Messen der Katodenspannung pin7 nachweisbar - erhöhte Katodenspannung mit steigender Tendez.Dateianhang:
NF-Sabine 12.JPG
Eine weitere Fehlermöglichkeit ist fehlende bzw. zu geringe Anodenspannung an der ECL Triode. Als Ursache dafür kommen die beiden 220k - Widerstände R428 und R608 in Frage, besonders wenn es sich dabei auch um Presskohlewiderstände (Bauform wie R437) handelt. Auch C608 könnte der Übeltäter sein - ist aber wahrscheinlich weniger verdächtig, sofern es sich um einen Erofol II handelt.
Nachsatz: Ich sehe hier hat sich bereits einiges getan - durch das zeitraubende Erstellen und Bearbeiten von Bildchen verliert man recht schnell den Anschluss...