Frage zu Grundig SO 145

Allgemeines und was sonst nirgendwo reinpasst zum Thema "Dampfradios".
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Jörg Neuleib
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SO 145

Beitrag von Jörg Neuleib »

Hallo, Ben,

der Plattenwechsler ist tatsächlich von Telefunken (die genaue Modellbe-
zeichnung ist TW 501 G - G für Grundig). Leider sind die Abtastsysteme meist defekt. Das passende Tonbandchassis dürfte ein TM 60 (2 Spur Stereo) oder TM 64 (4 Spur Stereo) sein. Diese Geräte sind aber ziemlich schwierig zu bekommen. Trotzdem eine technisch interessante Truhe, auch wenn mir das Design nicht so zusagt (auf modern getrimmt).
Und wenn die ollen Papier - und Teerkondensatoren raus sind, und die EL
95 erneuert sind, geht das gute Stück sicher wieder prima.

Gruss,

Jörg.
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Ben
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Beitrag von Ben »

Hallo Johann, hallo Bluefox, hallo Jörg,

danke für die Anworten!

Das Piezo-System im Tonabnehmer ist sogar noch in Ordnung, jedenfalls liefert es normalen Pegel und einen - unerwartet - ausgewogenen Tonfrequenzgang. Also ist auch der TA-Eingang des Radiochassis gut ausgelegt (hoher Eingangswiderstand). Leider ist das vordere Gummilager für den Nadelträger leicht morsch, so dass die Nadel etwas zu tief einsinkt, und bei Höhenschlag der Platte setzt dann die Tonzelle auf. Bei ebenen Platten klappt es aber noch, und eine frische Wende-Nadel fand ich im Tonbandfach, wo sie der Vorbesitzer deponiert hatte.

Bei Schellackplatten zeigt sich dann ein Vorteil des Wunschklang-Registers, damit kann man nämlich abweichende Schneidkurven genauer "nachbessern" bzw. Nadelgeräusch dämpfen, als das mit einem simplen Höhensteller möglich wäre.

Dieses "Wunschklang-Register" übrigens hat Grundig später bei seinen Spitzengeräten wieder aufgegriffen, es gab Verstärker/Receiver mit 3 Klangreglern, und manche sogar mit 4 (oder 5?) Klangreglern, das waren dann schon echte "Equalizer".
(Ein solches Gerät mit 3 Klangreglern, ein R 2000, läuft noch heute bei meinem Vater - mit unverdrossen hervorragendem UKW-Empfang, weshalb Vater das damals kaufte - und bisher auch ohne jeden Ausfall, nur die Skalenbirnchen sind kaputt.)

Zu dem UKW-Stereo-Verfahren finde ich übrigens keine Information, wer das erfunden hat. Wenn man nach Wikipedia geht, dann scheint das Verfahren irgendwann vom Himmel gefallen zu sein.

Das kann aber nicht sein, denn die Idee, die dahintersteht, ist sehr ausgeklügelt. Sie ist jedenfalls nicht "unmittelbar naheliegend" - denn darauf, M/S-Stereo anzuwenden, und die Seiteninformation per AM in den Bereich um 38 kHz "hochzuverschieben" (und es im Empfänger wieder phasengenau zurückzugewinnen!), mit dem Vorteil, dass das alles auch noch Mono-kompatibel ist - darauf muss man erstmal kommen!

Aber wer kam darauf? Die Idee ist doch ähnlich grandios wie beim Fernsehen das schwarzweiß-kompatible NTSC, bei letzterem weiß man aber immerhin, wer's entwickelt hat.

Gruß Ben
Ralf
Kuba Komet
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Registriert: Mo Nov 26, 2007 10:39

Beitrag von Ralf »

..................Edward Howard Armstrong war der Entwickler des Stereo-Multiplexverfahrens 1948 in den USA.

Wem es interessiert der kann mal bei folgenden Link unter "5. Stereo etc." nachlesen:

http://members.aon.at/wabweb/radio/fm.htm

:idea: