Opta Rheingraf 2255W Probleme Im UKW Mischer

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glaubnix
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Re: Opta Rheingraf 2255W Probleme Im UKW Mischer

Beitrag von glaubnix »

Hallo Bene,

meines Erachtens bringt der Anschluss des Schutzleiters am Chassis keine Nachteile. So würden die meisten "modernen" Geräte über den Nachteil von Brummschleifen verfügen, wobei im Falle deines Empfängers durch diese Massnahme die Erde bereits automatisch kontaktiert wäre.

Und "Scherzmodus On" wer wird sich demnächst bei den steigenden Energiekosten überhaupt noch eine Heizung leisten können, und diese dann auch noch als Erde missbrauchen? Wir werden dann alle wieder gemeinsam um ein Lagerfeuer im Wohnzimmer eines Rudelführers sitzen. "Scherz Off"

Auf jeden Fall wäre durch Anschluss des SL die Gefahr gebannt, dass bei evtl. Durchschlgen eines der beiden netzseitig angeordneten 5nF Störschutzkondensatoren, dein Gerät plötzlich Netzverbindung zum Chassis bekommen könnte. --- Ich umgehe die Schutzerdung nur an Geräten, bei denen ich Wert auf die Beibehaltung des oft charakterischtischen originalen Netzsteckers lege.

Weiterhin war die Isolierung der alten Netztrafos zwischen Primär- und Sekundärwicklung oft nicht so üppig ausgebildet, dass ich ihr nach den 50 Jahren noch voll -im Sinne einer unbedenklichen Schutzisolierung- vertrauen würde. Das Ab- und Umwickeln zahlreicher Netztrafos aus dieser Ära hat mein Vertrauen in die damalige Isolationstechnik etwas untergraben...

Trotzdem gab und gibt es hier immer noch Diskussionen unter den Experten, dass es auf den neuesten Vorschriften basierende Gründe geben soll, welche den Anschluss des SL bei den alten Röhrengeräten nicht vorsehen.

So, möglicherweise kommen jetzt jede Menge Einwände der VDE-Experten; da geht gelegentlich wirkliche Sicherheit nicht mit den momentan bestehenden Vorschriften konform.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
benedienst
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Re: Opta Rheingraf 2255W Probleme Im UKW Mischer

Beitrag von benedienst »

Was ich auch noch herausgefunden habe ist:
Wenn das Gerät nicht geerdert ist. Also mit Virtueller Masse läuft, beginnt die gesammte Schaltung auf der Netzfrequenz zu schweben. Saubere 50Hz überlagern dann die Gleichspannungen und höherfrequenten Teile der HF, ZF und NF kreise. Dabei wird die Nullspannung am Gehäuse auf ca. +3VDC angehoben. Erdete ich das gehäuse jedoch auf eine wie auch immer geartete weise, so verschwanden die 50Hz und übrig blieben sauber gleichgerichtete Spannungen und nicht überlagerte Signale in den Modulatorkreisen. Nur um sicher zu gehen das ich keine Fehlmessung gemacht habe, habe ich mein Oszilloskop mit und ohne Erdbezug laufen lassen, die Spannugen im Gerät werden tatsächlich auf die 50Hz Moduliert, jedoch sind diese, trotz hoher Amplitude hinterm AÜ nicht warnehmbar. was ich dazu nur sagen kann:

:shock: :shock: :shock: :shock: :shock: :shock: :haeh:

sogar nach der Nullung der UV hab ich geguckt und die war (weil von mir selbst gemacht) in ordnung und wie es sich gehört nach TN-S. Auch bei Phase auf anderer Trafoseite, gleiches Ergebeniss. Kann mir das einer erklären?

PS: *****Bitte in diesem Forum auf die Ausdrucksweise achten/ Automatisch zensiert!****** im UKW-Teil war die fehlende Oszillatorschwingung schuld. Sauber durchgeknallt, jedoch nur bei fast vollständiger Demontage zugänglich. Jetzt muss ich nur noch die Abstimmung wieder aufs soll bringen (90,5MHz auf Skala und empfangen werden 100MHz, ist wohl so "gerade eben" aus der Toleranz!), wär schön wenn mir einer die betreffenden L's und C's nennt, die Zueinander abgestimmt werden müssen.

PPS: Um das Merkwürdige und von mir nicht schriftlich erlaubte Verhalten zu unterbinden wede ich den Grafen mit PE Leiter ausrüsten und ihn an den Netzelkos auf Masse legen.

lg
Bene
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röhrenradiofreak
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Re: Opta Rheingraf 2255W Probleme Im UKW Mischer

Beitrag von röhrenradiofreak »

benedienst hat geschrieben:Wenn das Gerät nicht geerdert ist. Also mit Virtueller Masse läuft, beginnt die gesammte Schaltung auf der Netzfrequenz zu schweben. Saubere 50Hz überlagern dann die Gleichspannungen und höherfrequenten Teile der HF, ZF und NF kreise. Dabei wird die Nullspannung am Gehäuse auf ca. +3VDC angehoben. Erdete ich das gehäuse jedoch auf eine wie auch immer geartete weise, so verschwanden die 50Hz und übrig blieben sauber gleichgerichtete Spannungen und nicht überlagerte Signale in den Modulatorkreisen. Nur um sicher zu gehen das ich keine Fehlmessung gemacht habe, habe ich mein Oszilloskop mit und ohne Erdbezug laufen lassen, die Spannugen im Gerät werden tatsächlich auf die 50Hz Moduliert, jedoch sind diese, trotz hoher Amplitude hinterm AÜ nicht warnehmbar...
Bist Du sicher, dass das kein Messfehler ist? Masse des Oszilloskops nicht richtig mit dem Chassis des Radios verbunden oder so?

Lutz
benedienst
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Re: Opta Rheingraf 2255W Probleme Im UKW Mischer

Beitrag von benedienst »

EINHUNDERT PROZENTIG SICHER Habs doppelt und dreifach kontrolliert. Wenn ich die 50Hz mit Differentialverstärker herausgefiltert habe blieb der rest so wie es sein sollte.

lg
Bene
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Opta Rheingraf 2255W UKW-Teil Abstimmen

Beitrag von benedienst »

Hallo Leute, Das Radio hat nun alle seine Funktionen wider und muss nur noch auf UKW Abgestimmt werden, die Frequenz welche empfangen wird wenn ich die Skala auf 90,5MHz stelle beträgt 100MHz, bevor ich jedoch irgend einen Murks mache wüsste ich gerne welche Komponenten in Welcher Reihenfolge zueinander in Einklang gebracht werden müssen.
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glaubnix
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Re: Opta Rheingraf 2255W Probleme Im UKW Mischer

Beitrag von glaubnix »

Hallo Bene,

welche Frequenz empfängst du, wenn der Skalenzeiger auf 100MHz steht? Es kann sein, dass jemand versucht hat den UKW-Bereich auf über 100MHz zu erweitern; dabei wird dann üblicherweise das untere Bereichsende (87,5MHz) nicht mehr erreicht.

Wenn dem so ist kann man nur hoffen, dass der Knabe nur den Oszillator verstellt hat. Dies könntest du rückgängig machen indem du in der Nähe des "unteren Endes" den Kern der Oszillatorspule (L5/L6) passend einstellst; danach stellt man in der Nähe des oberen Endes mit dem Trimmer (3-15pF) die passende Empfangsfrequenz ein. Den beschriebenen Vorgang muss man mehrmals widerholen, weil sich die Einstellungen gegenseitig etwas beeinflussen.

Sinnvolle Abgleichpunkte für den Oszillator könnten 89MHz und 97MHz sein. Falls auch der Zwischenkreis verstellt wurde, wäre es nicht verkehrt die Spulen (L3 und L4) etwa in Bandmitte (90MHz) auf maximale Spannungsanzeige am Ratio-Elko (2µF) einzustellen.

Über die Funktion des Zwischenkreises bin ich mir nicht ganz sicher: es könnte L3 mit dem Drehko einen Parallelkreis darstellen, während L4 Bestandteil eines PI-Filters sein könnte, welches ebenfalls mittels des Drekos abgestimmt wird - vielleicht kann dazu jemand genaueres sagen. ---Dazu wäre es auch von Vorteil in Erfahrung zu bringen, ob die beiden Spulen dickdrähtige UKW-Spulen mit ca. 4 bis 6 Wdgn. sind.

Vielleicht existiert ja irgendwo eine zu dem Gerät passende Abgleichanleitung, welche dann auch den Abgleich der UKW-Box beinhaltet und sich damit gleichfalls das Lesen aus der Glaskugel erübrigt.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
benedienst
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Re: Opta Rheingraf 2255W Probleme Im UKW Mischer

Beitrag von benedienst »

So siehts von innen Aus:

Bild Bild Bild

Ich hab den Frequenzbereich wider gut hinbekommen, glaube aber das derjenige welcher auch noch an anderen Schrauben gedreht hat. Der Abstimmbereich verläuft nicht linear wie auf der Skala sondern schon fast wie logarithmisch, trotzdem stimmen unterer und oberer Grenzpunkt nun mit der Skala überein, nur dazwischen habperts. Ich habe bei Brocket mal angeschrieben ob sie mir die Abgleichanleitung schicken können falls vorhanden. Der Bekannte war auf jeden fall zufrieden damit. Er meinte sogar, dass ihn das mit der Frequenzeinstellung nicht stören würde. Ich werds mir trotzdem noch mal vornehmen wenn ich den Abgleich habe. Hier ist noch mal zum Angucken das Endergebnis:

Bild

Der UKW Knopf hat leider Karies, aber neu wusste ich nicht wo ich einen herkriege. Den alten und kaputten Schellack habe ich komplett vom Furnier geschliffen und neu gebeizt. Danach wurde das Gehäuse mit Antikwachs behandelt und nachpoliert. Sieht, wie ich finde sehr edel aus.