Magisches Auge "Wiederbeleben"

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Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Erik
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Beitrag von Erik »

paulchen hat geschrieben:Hallo Erik!

Warum russische Art???
Das was da gemacht wurde halte ich völlig legitim, solange der Betreiber, hier Helmut, mit dem Ergebnis zufrieden ist.
Das nennt man mancherorts dann "die russische Art", etwas einfach und zufriedenstellend durch intelligente Improvisation lösen. Das ist _nicht_ negativ gemeint!


Ich wollte dich nicht kritisieren, der Kalauer lag halt so nah und sprang mich unvermutet an.

Betreffs meiner "russischen Art"; die russische Röhren hat definitiv nicht in die deutsche Schelle reingepasst. Man kann den verdrillten Draht aber ohne Probleme abknipsen und die alte Schelle wieder anbringen.
Erik
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Re: EMxx heller machen?

Beitrag von Erik »

nordmender hat geschrieben: c) Leuchtschirm Spannung moderat erhöhen durch umlöten auf
Spannung des Lade-Elkos ( ca. 270-290 Volt)
Könnte man das für die Neulinge hier evt. anhand eines Schaltplanes dokumentieren? Also; wo zapfe ich am Lade-Elko ab, wo kommt der Draht am Sockel des Auges dran.

Ich traue es mir zwar auch so zu, aber wenn die alten Hasen da was dokumentieren, ist einem einfach wohler in der Haut. Immerhin ist da doch ein bisserl was Strom unterwegs...
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DC1MF
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Beitrag von DC1MF »

DC1MF hat geschrieben:Hallo an Alle
Meine EM34 mit der Kaskade hat gestern ihren Betrieb eingestellt.
Von Juli 2007 an hat sie, sooft ich in der Werkstatt war, ihren Dienst versehen. Die wöchentliche Arbeitzeit schätze ich mit 10-20 Stunden.

Wer hat eine Idee, ohne teures Equipment zu verwenden, die Helligkeit der EM34 zu messen?
1500 Stunden für eine bei Tageslicht kaum sichtbare EM34 ist doch nicht schlecht, ok eine neue wäre mir lieber.

Meine Frage bezog sich auf die Messung der Helligkeit ( Lichtstärke).
Viele Grüße aus Fraham
Helmut
PS:Im HighTec Land...wir können alles außer DSL auf dem Lande. Ab dem 19.1.2011 DSL3000
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Was lohnt?

Beitrag von nordmender »

Hallo Helmut,
ich habe noch zwei Geräte,bei denen, die bei Tageslicht nur müde grinsenden EM34 ihr Dasein behalten dürfen.
Daher ist für mich die Leuchtstärke oder wie es jemand abschätzen will,ganz einfach unwichtig.
Meine Einstellung dazu:
entweder kann ich das mag. Auge auch bei Tageslicht sehen,oder es ist unwichtig,ob es überhaupt vorhanden ist.
Daher selektiere ich,was ich von so einer EMxx erwarte.
Dazu kommen diese Störungen aus der Kaskade im AM Bereich,die ich nicht will.Die Delon Schaltung ist ok ,aber nicht meine Wahl.

Claus
Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D
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Beitrag von DC1MF »

Hallo Claus,
die Störung kann minimiert werden, ganz weg bringt man sie nicht.
Aber wie du schon richtig sagst, ist das ansichtssache.
Ich brauche die alten EM34 immer komplett auf.
Habe da noch einen unerschöpflichen Vorrat, dashalb auch die Frage nach der Einschätzung der Helligkeit.
Bei der Bucht liest man immer wieder 70%, 80%, 90% von was bitteschön?
Viele Grüße aus Fraham
Helmut
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Bosk Veld
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Beitrag von Bosk Veld »

Hallo Helmut!
DC1MF hat geschrieben:Bei der Bucht liest man immer wieder 70%, 80%, 90% von was bitteschön?
Ich halte das für eine persönliche Beurteilung des Verkäufers, wieviel Resthelligkeit die Röhre noch hat, verglichen mit dem Neuzustand. Nehmen wir an, jeder würde das Gleiche unter "70%" verstehen (was aber nicht der Fall ist), dann wäre so eine Angabe immer noch besser als "leuchtet nicht mehr ganz so hell" oder "wenn die Sonne nicht draufscheint, kann man's eigentlich noch ganz gut erkennen, findet meine Frau" :D.
DC1MF hat geschrieben:Das Problem ist der gemeinsame Ausgangspunkt der Messungen.
Korrekt.
Zunächst müssen die Umgebungsbedingungen bei jeder Messung gleich sein:
  • Der Abstand (so groß wie nötig, um ein bildfüllendes Grün der Röhre fotografieren zu können)
  • die abgedunkelte, spiegelfreie Umgebung, möglichst ohne Skalenscheibe
  • der Beobachtungswinkel (möglichst 90° natürlich)
  • der fotografierte Bildausschnitt der EM34
  • die elektrische Beschaltung und Ansteuerung
  • die kompletten Einstellungen der Kamera. Bis auf die Zeit- oder Blendenautomatik sollten keine weiteren Automatiken (wie z. B. automatische Szenenerkennung oder Weißabgleich) eingeschaltet sein.
Eine Automatik-Kamera versucht so zu belichten, daß sich auf dem Foto eine mittlere Helligkeit ergibt. Eine helle EM34 würde - sofern der Leuchtschirm das Bild ausfüllt - genauso hell fotografiert wie eine deutlich dunklere.
Bei den meisten Kameras kann man die automatisch eingestellte Blende und Belichtungszeit ablesen, entweder direkt im Sucher (analog oder digital) oder - bei Digitalkameras - in den EXIF-Daten. Die lassen sich bequem mit IrfanView betrachten.
Die Idee ist, die Blende und Belichtungszeit als Maß für die Lichtstärke der Röhre zu verwenden. Um die oben erwähnte mittlere Bildhelligkeit zu bekommen, ist die benötigte Belichtungszeit oder Blende bei einer hellen EM34 geringer als bei einer dunkleren. Das Lichtstärkenmaß ist dann z. B. Blende²/Belichtungszeit.

Eine günstige Alternative wäre vielleicht eine Photodiode. Deren spektrale Empfindlichkeit ist aber gerade bei der Farbe grün (490 .. 570 nm) stark vom Farbton abhängig. Das paßt nicht zur gleichmäßigen Grün-Empfindlichkeit des menschlichen Auges.
Bei einer Digitalkamera dagegen wird die Lichtstärke relativ gleichmäßig über den sichtbaren Bereich gemessen.
Erik hat geschrieben:Man kann dieses spezielle Katzenaugengrün nicht fotografieren, geht nicht, es kommt immer anders.
Durch die obigen Maßnahmen läßt sich die Reproduzierbarkeit schon gut verbessern; zur Not kann man mehrere Messungen machen und die Werte mitteln.

Gruß, Frank
Zuletzt geändert von Bosk Veld am Mo Jul 12, 2010 6:55, insgesamt 1-mal geändert.
Erik
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Beitrag von Erik »

Wenn man es fotografisch angehen wollte, müsste es so gestaltet werden: Man hält neben das Auge (kann ruhig eingebaut sein) ein Graukarte bei mittlerem Tageslicht ohne direkte Sonneneinstrahlung. Nun wird auf die Graukarte gemessen, der ermittelte Wert manuell eingestellt. Mit diesem Wert wird dann das Auge fotografiert. Auf dem Foto wird ein dunkles Auge als dunkel und ein helles Auge als hell zu erkennen sein. Prozentzahlen lassen sich auch hier nicht ableiten. Prozentzahlen gehen aber sowieso nicht, da man hier 1. Eine absolut intakte Röhre brauchte und 2. definieren müsste, wo Null% liegen. Liegen die Null% bei abgeschaltetem Auge, wäre zu klären, ab welchem Prozentsatz das Auge noch ausreichend hell ist. Und wie soll das gemacht werden?


Mit einer Automatik in der Kamera geht da nichts!
Erik
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Beitrag von Erik »

Bosk Veld hat geschrieben:
Erik hat geschrieben:Man kann dieses spezielle Katzenaugengrün nicht fotografieren, geht nicht, es kommt immer anders.
Durch die obigen Maßnahmen läßt sich die Reproduzierbarkeit schon gut verbessern; zur Not kann man mehrere Messungen machen und die Werte mitteln.

Gruß, Frank
Es ging mir bei meiner Aussage um diese spezielle Farbe, nicht um die Helligkeit. Für die Helligkeit kann man eine Blichtungsreihe anlegen, das ist kein Problem. Der Farbtemperaturwähler der Kamera ist insofern unzureichend, da es sich um ein selbstleuchtenes Objekt handelt, das zudem auch noch eine recht subtile Mischfarbe enthält. Man kann lediglich hingehen, und in der Bildbearbeitung versuchen, dieses spezielle Grün dem Original anzunähern. Aber das braucht uns bei unseren Betrachtungen nicht zu kümmern, da Farbe und Helligkeit ja zwei paar Schuhe sind.
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Bosk Veld
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Beitrag von Bosk Veld »

Erik hat geschrieben:Man kann lediglich hingehen, und in der Bildbearbeitung versuchen, dieses spezielle Grün dem Original anzunähern.
Jo, oder man wandelt alle Bilder in Graustufen um, wenn man die Helligkeit am PC beurteilen möchte. Dann könnte man sogar verschiedenfarbige Leuchtröhren miteinander vergleichen.
PL504 hat geschrieben:Die Schirmspannung müßte natürlich auch noch stimmen. Sonst kommt einer auf die Idee, mal eben 500 V anzuschließen.
Guut, das trage ich noch nach.

Gruß, Frank