Mediator M 178A ***Project reloadet***

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2_Stroker
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Beitrag von 2_Stroker »

Hallo Radiomann,

Herzlichen Dank für die Erklärung!


Dann soll ich in diesem Falle nur die Kondenser wechseln?

Dann lasse ich die kleinen drinn und wechsle die grossen (unter Umständen Gefährlichen)?

Wäre dies gut so?


Und noch mals die Frage, die leider nicht beantwortet wurde:

Kann ein PC oder CD PLayer am Input des Radios angeschlossen werden?

Birgt dies Gefahren für das Radio oder die Anlage?
werners
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Beitrag von werners »

Hallo,

Impedanz und Signalpegel liegen zwar jenseits von Gut und Böse, aber der Anschluss heutiger Tonquellen an den Tonabnehmer-Eingang funktioniert eigentlich problemlos; ich praktiziere dies selbst öfters mal.
Entweder wird nur 1 Kanal der Quelle verwendet oder man mischt die beiden Kanäle symmetrisch über 2 Widerstände - in der Grössenordnung 10 kOhm - zusammen und erhält so ein Monosignal. Viele Geräte dürften ausserdem kurzschlussfeste Ausgänge haben und direkt miteinander verbunden werden können, aber das erachte ich als eher suboptimalen Notbehelf.
Bei netzgespeisten Quellen wie dem Laptop ist es zudem wegen Brummens zuweilen notwendig, Masse und Signal gegeneinander zu vertauschen, aber da wohl noch 4mm-Eingangsbuchsen vorliegen, geht dies problemlos.

Uebrigens passen zwar unsere alten (schweizerischen) 2pol-Stecker, bieten schön Platz für die Widerstände und funktionieren auch prächtig, sind aber ziemlich sicher für diese Uebertragung streng untersagt.


Gruss:
werners
Walterh
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Beitrag von Walterh »

Hallo Ives

Zusammenfassend was die Vorredner (-Schreiber) schon angetönt haben: Nur ersetzen, was defekt ist!

Im vorliegenden Fall werden das ausschliesslich die teervergossenen Papierkondensatoren und vmtl. die Elektrolytkondensatoren sein.

NICHT getauscht werden sollten alle übrigen Kondensatoren - insbesondere nicht die (abgeglichenen) Röhrchenkondensatoren im HF-Teil und allfällig vorhandene Glimmerkondensatoren. C45 kann entfallen oder sollte bei Ersatz möglichst mit einem netzspannungszugelassenen (Entstör-) Typ ersetzt werden.

Die Widerstände werden wohl auch noch OK sein. Aber die höheren Werte (so ab 500 kOhm und höher) würde ich mal messen. Sind die Werte mehr als 20 % über Soll, dann ist Ersatz sinnvoll und dann auch eine messtechnische Kontrolle der übrigen Widerstände angesagt. Ein genereller Ersatz ist sinnlos.

Gruss, Walter
2_Stroker
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Beitrag von 2_Stroker »

Hallo,

Danke für euren Rat, den werde ich mir zu Herzen nehmen.


Ich habe mir nr die Teerkondenser aufgeschrieben und Ersatz im Distrelec Katalog gefunden.

Des weiteren habe ich noch einen 33uF Elko aufgeschrieben der auf dem Plan C2 darstellt.

Nun drängt sich eine Frage in den Vordergrund:

Einer dieser Kondenser muss ein Wechselstromkondenser sein oder?

also damit meine ich C1 oder C2.

Bin mir eigentlich fast sicher, doch ich möchte halt auch nicht danebengreifen.

Einer ist ein Elko und der andere ein normaler von den momentan noch verbauten Alten.

Jedoch sind die Leute früher sehr sparsam mit Infos umgegangen :?

Bitte um Hilfe!

Gruss
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

das sind nach dem Schaltplan beides Elektrolytkondensatoren.
Dieses Schaltzeichen (mit der beidseitig umgebogenen Platte) wurde früher verwendet. Diese Platte kennzeichnet den Minuspol.
Einer dieser Kondenser muss ein Wechselstromkondenser sein, oder?
Der Begriff des "Wechselstromkondensators" ist ebenso wie der des "Gleichstromtransformators" der Elektrotechnik-Mythologie zuzuordnen. :)
Beides ist nicht real.
Einer ist ein Elko und der andere ein normaler, von den momentan noch verbauten Alten.
Es besteht von der Funktion her kein zwingender Grund, als Lade- bzw. Siebkondensator unbedingt einen Elko einzusetzen. Man könnte hier genauso einen ungepolten Folienkondensator mit derselben Kapazität verwenden. Der Haken ist nur, daß ein Folienkondensator mit hoher Kapazität und hoher Spannungsfestigkeit eine immense Größe annehmen würde. Von den höheren Kosten mal abgesehen.
Bist Du sicher, daß "der andere" ein "normaler" Kondensator ist?
Bei dem Schaltbild müßte noch sowas wie eine Stückliste dabei sein.
Hieraus sollten dann Art und Wert jedes Bauteils ersichtlich sein.
Welchen Wert hat den der noch eingebaute "andere" Kondensator?

Gruß

Rocco11
DAC324
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Beitrag von DAC324 »

2_Stroker hat geschrieben: Nun bin ich aber auf einen Kondensator gestossen, denn ich noch nie gesehen habe.

Könnte mir jemand erklären, was das für ein Bauteil ist?

Im Schaltplan steht:

11-490pf
Wie schon geschrieben, ist das ein Drehkondensator. Er ist sicherlich mit C4 in einem Bauteil zusammengefasst und in einem Röhrenradio normalerweise nicht zu übersehen.
Diesen Drehkondensator brauchst Du nicht zu tauschen, er sollte noch immer funktionieren. Ersatz dürfte außerdem schwierig zu bekommen sein.

Noch ein wichtiger Hinweis: Dieses Gerät hat einen Netztransformator und ist deshalb nur zum Anschluss an Wechselstromnetze geeignet.

Beste Grüße und viel Erfolg bei der Reparatur,

DAC324
2_Stroker
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Beitrag von 2_Stroker »

Herzlichen Dank an alle die mir geholfen haben!!

dann sind also für c1-c2 Elkos geeignet?

Papierfolien sind in der Tat etwas sperrig.

gruss
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Radiomann
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Beitrag von Radiomann »

2_Stroker hat geschrieben: ...
dann sind also für c1-c2 Elkos geeignet?
...
Ja, Elkos sind auch im Schaltplan vorgesehen.
Der Vorteil Elko vs. Folienkondensator liegt in der höheren Kapazität, bezogen auf das Volumen.
Achte aber bitte auf die Spannungsfestigkeit!
2_Stroker
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Beitrag von 2_Stroker »

Hallo Radiomann


ja ich habe bereits Papierfolienkondenser aufgeschrieben, welche mit 600Volt belastet werden dürfen

somit habe ich 50% "Reserve"

gruss
2_Stroker
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Beitrag von 2_Stroker »

Hallo miteinander,


Heute gings wieder einmal weiter.

Die Bestellung bei Distrelec wird morgen aufgegeben.

Darunter sind nur die Kondensatoren, welche benötigt werden.

Bis vor 10Minuten habe ich noch eifrig am Radio geschraubt und altersschwache Kabel durch normgerechte dickere ersetzt.

Des weiteren wurde ein neues Netzkabel montiert und das Chassis geerdet, falls der Supergau eintreten würde und ein Bauteil durchschläge.

Daraufhin habe ich auch noch gleich alle ausgelaufenen Kondenser entfernt.

Auch hier stand die Sicherheit über Allem und ich trug Handschuhe und Arbeitskleidung.

Das Elektrolyt wurde vorsichtig entfernt und mit Industriereiniger eliminiert.


Hier ein paar Bilder:
Bild

Bild

Bild
Funkschrotti
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Beitrag von Funkschrotti »

Hallo,

irgendwie kann man das auch übertreiben: Arbeiten mit Handschuhen ! Wozu soll das gut sein ?

Die Verwendung von dicken normgerechten Kabeln ist auch unnötig, schließlich fließen da nur kleine Ströme.

Abstand nehmen sollte man von dreiadrigen Kabeln mit Schutzerdung. Das ist unzulässig und auch komplett überflüssig, es gibt kein industriell gefertigtes Radio mit Schutzkontakt.

Gruß

Roland
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Radiomann
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Beitrag von Radiomann »

2_Stroker hat geschrieben: ...
Auch hier stand die Sicherheit über Allem und ich trug Handschuhe und Arbeitskleidung.
...
Beim Bildröhrenwechsel war sogar noch eine Schutzbrille vorgeschrieben. :lol:
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,
Beim Bildröhrenwechsel war sogar noch eine Schutzbrille vorgeschrieben.
Und zusätzlich noch ein dicker Wollschal.
Damit eventuelle Splitter nicht die Halsschlagader treffen können.

Gruß

Rocco11
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Beitrag von 2_Stroker »

Funkschrotti hat geschrieben:Hallo,

irgendwie kann man das auch übertreiben: Arbeiten mit Handschuhen ! Wozu soll das gut sein ?



Roland
Ich arbeite generell nicht ohne Handschuhe mit ausgelaufenen Elkos.
Dreckige Hände scheue ich ebenfalls nicht, sonst könnte ich mein Hobby mit Motoren gleich aufgeben.

Es geht mir einfach um Sicherheit meiner Hände, die ich gerne noch in gutem Zustand behalten möchte.

Die Idee mit der Erdung war übrigens nicht meine Idee sondern eine meines Arbeitskollegen.
Diese Idee finde ich aber gut!

gruss
2_Stroker
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Beitrag von 2_Stroker »

hallo,

Brummschleifen will ich gar nicht!

Na dann mal gucken, vielleicht nehm ich die Erdungslitze ja wieder weg.

Zu den Händen:

Meine sind leider so trocken und Rauh, das ich eben aus diesem Grund mit Handschuhen arbeiten muss.

Die sehen aus, wie Hände eines 50Jährigen Mechanikers :)

Gruss