Tonfunk Violetta W200m??

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

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MaxB
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Re: Tonfunk Violetta W200m??

Beitrag von MaxB »

Hallo

@Norbert:
Ja die Anschlüsse habe ich bereits überprüft.
Alle drei Ösen sind mit einem Kabel verbunden, wobei der Mittelabgriff (Masse) intern an beide Teilwicklungen abzweigen muss.

Zum Flicken ist da leider nichts vorhanden.
Die Schadstelle - falls in der Nähe der Enden - werde ich erst finden, wenn der Trafo draussen ist und das Papier drumrum weg ist.

@Martin
Von deiner Beschreibung her passt der Trafo: Bei der Violetta die AZ1 statt AZ11 und die EL11 als Endröhre ist auch drin.
Für den Einbau wird mir schon was einfallen.
In einer Richtung habe ich zwar nur wenige mm Spielraum, aber in der anderen Richtung ist noch Luft.
Evtl. muss der Trafo etwas weiter hoch gesetzt werden, senkrecht rein, oder sonst wie.
Aber ganz sicher einfacher zu machen, als meinen Trafo neu zu wickeln :wink: ...
Ein Foto wäre hier vielleicht hilfreich.
Hobbybastler hat geschrieben:Wenn Du den Trafo haben möchest, regeln wir alles weitere per PN.
Na dann lass uns mal regeln...
Gruß
Martin
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Re: Tonfunk Violetta W200m??

Beitrag von Hobbybastler »

Hallo Martin,

hier das Bild:
Trafo.jpg
Beim fotografieren habe ich den oberen Bleckwinkel abgeschnitten, darauf ist die Stahlröhrenfassung für die AZ11 montiert.
Übrigens hat der Trafo auch eine primärseitige Anzapfung für 240V, was evtl. hilfreich sein kann.

Alles weitere per PN


Grüße

Martin
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MaxB
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Re: Tonfunk Violetta W200m??

Beitrag von MaxB »

Hallo zusammen,

das Päckchen mit dem Trafo vom Hobbybastler Martin ist jetzt bei mir angekommen.

Nach kurzer Klärung der Belegung habe ich den Trafo mal im Leerlauf durchgemessen.

Eingangswahlschalter 240V: 6,5V bzw. 4,2V Heizspannung und 2x309V
Eingangswahlschalter 220V: 7,1V bzw. 4,6V Heizspannung und 2x341V

Die Frage ist, wie stark werden die Spannungen jeweils unter Last einbrechen?
Bei der Anodenspannung wird vermutlich selbst bei 240V-Stellung noch zuviel rauskommen.
Bei den Heizspannungen wäre vermutlich die 220V-Stellung besser...

Hab ihr da Erfahrungen und könnt mir Ratschläge für mein weiteres Vorgehen geben?

Meine Idee wäre:
AZ1 im Radio abklemmen, mal nur an den neuen Trafo anschließen und Ausgangsspannung sowie Eingangsströme messen.
Dann evtl. passende Leistungwiderstände in die Versorgung der AZ1, um auf die nach Plan 275V zu kommen?
Aber mir fehlt da einfach die Erfahrung...
Gruß
Martin
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Re: Tonfunk Violetta W200m??

Beitrag von eabc »

Hallo Martin,
die Trafo Sekundärspannungen werden bei Normallast um ca. 10 - 20 % einsacken.
Die Anodengleichspannung wird vermutlich auf gute 450 V steigen, ließe sich aber per Vorwiderstand auf die erforderlichen 270- 290 V anpassen, wichtig dabei aber wäre, die beiden Netzteil Elkos gegen 500 - 550 V Exemplare zu ersetzen
Die Trafoeinstellung 220oder 240 V/AC entscheide bitte erst nach Messsung der Heizspannung des spielenden Radios, diese sollte möglichst nahe der 6,3 V/AC verbleiben.
M.f.G.
harry

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Re: Tonfunk Violetta W200m??

Beitrag von MaxB »

Moin,
eabc hat geschrieben:Die Anodengleichspannung wird vermutlich auf gute 450 V steigen...
Ich vermute mal einen Irrtum deinerseits.
Laut Schaltplan liefert die AZ1 bei 2x275V Eingangsspannung 275V= als Ausgangsspannung.
Warum bitte sollte die bei 310V plötzlich 450V liefern? Das ist ja kein 4-Weg-Gleichrichter...

Die nachgeschalteten Elkos habe ich erneuert, die haben 450V Spannungsfestigkeit, das sollte reichen.

Mit den 10-20% wäre ich mit der 220V-Stellung noch im grünen Bereich, was die Heizung angeht.
Danke für die Info.
Gruß
Martin
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Re: Tonfunk Violetta W200m??

Beitrag von eabc »

@....Warum bitte sollte die bei 310V plötzlich 450V liefern? Das ist ja kein 4-Weg-Gleichrichter...

Weil es eine Zweiwege Gleichrichtung wird und mit dem Ladeelko zusammen wird die DC am Ladeelko einen höheren Wert annehmen.
Aber warum lange um "ungelegte Eier" diskutieren, probiere es und wir sehen weiter.

Fakt ist nur, das eine "Kalte hohe Anodenspannung (bis 550 V)" für Röhren so gut wie unschädlich ist, manche Isolierstoffe wie Fassungen und Lötleisten oder Kondensatoren an der direkten Anodenspannung aber können dabei Kriechströme bilden.
Falls die Roh Ub. dann sehr hoch wird, kann man in die Anodenwechselspannungsanschlüsse zur AZ entsprechende Widerlinge einfügen.
M.f.G.
harry

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Re: Tonfunk Violetta W200m??

Beitrag von MaxB »

Hallo Harry,

deiner Signatur folgend, muss ich da nochmal nachfragen.
eabc hat geschrieben:Weil es eine Zweiwege Gleichrichtung wird und mit dem Ladeelko zusammen wird die DC am Ladeelko einen höheren Wert annehmen.
Da frage ich mich als Unwissender aber, warum dieser Effekt bei 275V Versorgung der AZ1 nicht aufritt.
Versorgung_AZ1.jpg
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Gruß
Martin
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Re: Tonfunk Violetta W200m??

Beitrag von eabc »

Martin, ich muss zugeben das es sich bei einem Röhrengleichrichter anders verhält als z.B. bei einem wesendlich niederohmigeren Silizium Halbleiter Brücken Gleichrichterer.
Somit werden wohl um die 300 V/DC generiert werden, die sich kurzfristig bei noch kalter Endröhre nur leicht erhöhen, somit genügen die für 450 V Belastungsspannung ausgelegten Elkos.
Meine Finger waren da schneller als die Gehirnwindungen :mrgreen:
M.f.G.
harry

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Re: Tonfunk Violetta W200m??

Beitrag von Hobbybastler »

Hallo Martin,

die im Schaltplan angegebenen Spannungen gelten unter Last, also wenn alle Röhren geheizt sind.

Nun ist aber die AZ1 eine direkt geheizte Röhre, welche sehr schnell beginnt, Spannung abzugeben.
Da die anderen Röhren aber noch fast kalt sind, fließt noch kein nennenswerter Laststrom, so dass die Gleichspannung kurzzeitig 1,4*Utrafo = 1,4 * 275V = 385V annehmen kann!
Daher findest Du auf älteren Netzteilkondensatoren auch den Aufdruck 350/380V, d.h., diese Kondensatoren halten kurzzeitig auch einer Spannung von 380V stand.

Bitte auch bedenken, dass Widerstände zur Spannungsreduzierung auch erst bei Belastung wirken.

Solch einen Effekt hatte ich schon mal beim Bau eines Verstärkers, da ist mir die EZ4 trotz verzögertem zuschalten zu schnell hochgelaufen, was sich in einem kleinen Feuerwerk (Funkenüberschläge) in den Endröhren bemerkbar gemacht hat.


Gruß

Martin
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Re: Tonfunk Violetta W200m??

Beitrag von MaxB »

Tja, was soll ich sagen...

Als ich gestern die Vorbereitungen für den Umbau treffen wollte passierte es.
Ich wollte mal den Strom messen den die AZ1 so im Betrieb zieht, um die Vorschaltwiderstände zu dimensionieren.
Außerdem zum Vergleich nochmal die Leerlaufspannung des alten Trafos messen.
Also Röhre raus und Messgerät ran.

Und, was habe ich da gemessen?
2x 300V Leerlaufspannung! :shock: Wie jetzt?
Röhre wieder rein: 2x 275V an der Versorgung, 270V am Elko, 248V an der EL11.
Alles, wie es sein sollte. Muss ich das jetzt verstehen?
Ich hatte ja schließlich nicht nur einmal nachgemessen (Spannung, Wiederstand, Durchgangsprüfung).
Der Trafo wollte wohl nicht rausgeschmissen werden.
Wundersame Selbstheilung? Kuriose Wackelkontakte? Unfähiger Messgerätebediener?
Oder steckt doch wieder der Murphy dahinter?

Das muss ich nochmal genauer unter die Lupe nehmen.
Jedenfalls kommt der Trafo von Martin jetzt erstmal in den Schrank und nicht ins Radio...

Trotzdem Danke für die Tipps und die Mühen, besonders an Hobbybastler Martin. :danke:

Eigentlich habe ich erreicht, was ich wollte - die Violetta spielt wieder.
Trotzdem könnte ich noch genug daran machen, wenn ich wollte:
Gehäuse, Hauptschalter, Rückwand (geht eigentlich nicht wegen des SABA-UKW-Einsatzes, der ragt hinten 1cm raus).

Aber auch andere Projekte habe ich noch auf Halde, die eigentlich schon längst dran sein sollten...
Gruß
Martin
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Re: Tonfunk Violetta W200m??

Beitrag von Hobbybastler »

Hallo Martin,

freut mich, dass Deine Violetta wieder läuft!

Das mit den anderen Geräten, welche noch auf Aufarbeitung warten, kenne ich zur Genüge.
Ich habe auch einen Arbeitsvorrat für gefühlte 10 Jahre :D


Grüße und viel Spass mit der Violetta

Martin