Frequenzen spiegelverkehrt- Bodensee W3

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mnby101
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Re: Frequenzen spiegelverkehrt- Bodensee W3

Beitrag von mnby101 »

Der Kern am Ende der Stange scheint aus Ferrit zu sein, was danach kommt sieht eher nach Aluminium aus, vermutlich hat man hier eine Doppellösung gewählt, Ferritkern verlässt die Spule während ein Alukern in die Spule eintaucht. Auf diese Weise erhält man eine größere Änderung der Induktivität bei geringem Verschieben des Stange. Ansonsten scheint dass aber original zu sein. Müßte man lediglich mal probieren ob der vorhandene Schiebeweg ausreicht um den erforderlichen Frequenzbereich zu überstreichen. Den Oszillator mit einem zweiten Radio zu kontrollieren ist dabei ein gutes Hilfsmittel, am besten eines nehmen dass bis 108 Mhz reicht, dann kann man fast den gesamten Bereich des Oszillators überprüfen.
Grüße aus Ingelheim am Rhein,
Norbert (DF8PI)

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Mert
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Re: Frequenzen spiegelverkehrt- Bodensee W3

Beitrag von Mert »

Morgen Abend gehts weiter, ich melde mich dann wenn ich eure Tipps probiert habe.
Danke soweit schon mal

Gruß Martin
Mathias
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Re: Frequenzen spiegelverkehrt- Bodensee W3

Beitrag von Mathias »

Hallo Martin,

sorry, falls ich etwas dummes sage.
Bist Du Dir ganz sicher, dass die Seile alle richtig herum gewickelt sind?
Wenn Du das Zeigerseil richtig herum gewickelt hast, läuft der Zeiger bei Rechtsdrehung nach rechts. Wenn Du dazu das Antriebsseil für die UKW- Abstimmung verkehrt herum legst, ändert sich die Frequenz entgegengesetzt zur Skala und man empfängt die Sender scheinbar in spiegelverkehrter Reihenfolge. Nur ein Sender der normaler Weise in Skalenmitte liegt ist dann trotzdem noch in etwa an der richtigen Stelle.
So unwahrscheinlich es klingen mag, vielleicht das UKW- Seil anders herum auf die kleine Rolle?
seil.jpg
Wenn Du magst, gucke mal in einen alten Beitrag von mir.http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=21964
Das der Empfangsbereich bei alten Radios 1- 2 Mhz weiter geht als die Skala anzeigt oder auf der ganzen Skalenbreite etwas verschoben ist, ist nicht ungewöhnlich. Wenn man damit leben kann besteht da kein Handlungsbedarf.
Beste Bastlergrüße, Mathias
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Mert
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Re: Frequenzen spiegelverkehrt- Bodensee W3

Beitrag von Mert »

Hallo,

danke für Deinen Tipp, ich schaue mir das heute Abend mal an. Soweit ich mich erinnere ist das Seil für den UKW Tuner aber laut dem Zeichnungsausschnitt von Dir aufgelegt, also es geht "hinten herum" los, so nenne ich das jetzt mal.
Ich schaue es mir aber mal an und lege das Seil evtl testweise mal andersherum auf, wenn es einfach machbar ist.

Gruß

Martin
Mathias
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Re: Frequenzen spiegelverkehrt- Bodensee W3

Beitrag von Mathias »

Hallo Martin,

super nett, dass Du geantwortet hast. Versuche das ruhig mal, manchmal sieht man etwas anders als es auf Zeichnung gemeint ist.
Ich habe da noch einen kleinen, sicher unnötigen, Nachtrag: bitte auf die richtige Zeigerstellung vor dem Auflegen des Seils achten.

Beste Bastlergrüße, Mathias
Mert
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Re: Frequenzen spiegelverkehrt- Bodensee W3

Beitrag von Mert »

Hallo,

ich habe gestern Abend noch das ein oder andere probiert.
Das Ukw Stahlseil ist korrekt aufgelegt, so wie auf der Skizze, es würde von den Längen her auch nicht wirklich funktionieren.
Allerdings bin ich mir bei dem Zeigerseil doch nicht so 100% sicher.
Hier könnte ich doch noch einen Fehler haben.
Ich habe es mit meinem ELV Prüfsender getestet, der Versatz beträgt genau 10 MHz, auch der Test mit dem Transistorradio zeigt die 10 MHz.

Ich denke das ich den Fehler noch im falsch aufgelegten Zeigerseil habe.
Hier sehe ich aber vor lauter Bäumen den Wald nicht, wie man so schön sagt. :oops:

Gruß Martin
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glaubnix
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Re: Frequenzen spiegelverkehrt- Bodensee W3

Beitrag von glaubnix »

Hallo allerseits,

bei dieser UKW-Box haben wir es mit unterschiedlichen Kermaterialien und somit auch mit engegengesetzten
Wirkungen beim Abstimmvorgang zu tun.

Die beiden konischen Kerne sind versilberte Eisenkerne. Einer davon ist für den Oszillatorkreis und der andere
für den Zwischenkreis vorgesehen. Das Eintauchen dieser Kerne hat eine Erhöhung der Frequenz zur Folge.

Mit dem dritten, zylindrischen Kern wird der Vorkreis abgestimmt; dieser ist ein Ferritkern. Er wird mit zuneh-
mender Frequenz aus der Spule "herausgefahren".

Die später folgenden Modelle verfügten dann über drei konische Eisenkerne...

Nachtrag: Ich hatte übersehen, dass es bereits eine zweite Seite gibt. Aber manchmal schadet eine zweite
Erklärung nicht...
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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röhrenradiofreak
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Re: Frequenzen spiegelverkehrt- Bodensee W3

Beitrag von röhrenradiofreak »

Mert hat geschrieben:...der Versatz beträgt genau 10 MHz, auch der Test mit dem Transistorradio zeigt die 10 MHz...
Wenn es wirklich ein Versatz ist, also die Empfangsfrequenzen sind gegenüber der Skala um 10 MHz verschoben, liegt es nicht an einem falsch aufgelegten Skalenseil, sondern an einem Bauteil- oder Abgleichfehler im UKW-Teil.

Deshalb meine Frage von vorgestern, wie sich die Frequenz des ausgesendeten Signals ändert, wenn man die Sendereinstellung verändert.

Wenn Du aber mit Versatz meinst, dass die ausgesendete Frequenz immer 10 MHz höher als die auf der Skala eingestellte Frequenz ist: das normal und richtig so, denn der Oszillator schwingt immer um die ZF höher als die Empfangsfrequenz. Die ZF beträgt bei diesem Radio 10,7 MHz.

Bisher habe ich nur gelesen, dass die ausgesendete Frequenz bei 99 MHz liegt, wenn die Senderwahl des Radios auf 89 MHz steht. Also probiere bitte noch aus, wie sie sich mit der Senderwahl ändert. Dass Du dafür den Abstimmstab wieder einbauen musst, ist mir klar.

Lutz
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Re: Frequenzen spiegelverkehrt- Bodensee W3

Beitrag von Mert »

Hallo Lutz,

ich habe gerade nochmal etwas Zeit gehabt um ans Gerät zu können. Der Abstimmstab ist natürlich wieder verbaut :wink:
Benutzt habe ich zum Test den ELV Prüfgenerator, der eigentlich ganz gut passt.
Bei Skala ~88 MHz bin ich bei echten 100 MHz
Bei Skala ~89 MHz bin ich bei echten 99 MHz
Bei Skala ~90 MHz bin ich bei echten 97 MHz
Bei Skala ~94 MHz bin ich bei echten 94 MHz
Bei Skala ~95 MHz bin ich bei echten 91 MHz

Bei Mitte des empfangbaren Frequenzbereichs von ca 94 MHz passt die Skala sogar, ab dann driftet es wieder.

Der Test der Oszillatorfrequenz mit dem Transistorradio:
Bei Skala ~100 MHz auf dem Bodensee, geht der Transistor bei 99 MHz auf stumm.
Bei Skala ~95,3 MHz auf dem Bodensee, geht der Transistor bei 102 MHz auf stumm.
Bei Skala ~92,3 MHz auf dem Bodensee, geht der Transistor bei 105 MHz auf stumm.

Gruß

Martin
Mathias
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Re: Frequenzen spiegelverkehrt- Bodensee W3

Beitrag von Mathias »

Hallo Martin,

dass Du in Skalenmitte etwa richtig liegst bestätigt mich in meiner Ansicht.
Ich glaube immer noch, dass Du keinen Versatz hast.
Abstimmung und Skalenzeiger werden einfach gegenläufig bewegt. Da muss nach meiner Ansicht immer noch der Fehler liegen.
An irgendeiner einer Stelle wird ein Seil falsch umgelenkt.
Stimmt denn die Drehrichtung, soll heißen: bewegt sich der Zeiger bei Rechtsdrehung nach rechts?
Frage an andere Radiofreunde: Oder ist das bei diesem Gerät normaler Weise nicht so?
Nichts für ungut, falls ich nerve.

Beste Bastlergrüße, Mathias
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olli0371
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Re: Frequenzen spiegelverkehrt- Bodensee W3

Beitrag von olli0371 »

Hi,

wäre es nicht möglich das Drahtseil zum Tuner am Seilrad einfach mal andersherum aufzulegen? Wenn es dann passt ist der Fehler in den Skalenseilen bestätigt.

Grüße
Oliver
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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Re: Frequenzen spiegelverkehrt- Bodensee W3

Beitrag von Kampfkeks »

Hallo,

vorab gilt es erst mal zu klären um welches Bodensee W3 Chassis es sich handelt. Es gibt nämlich 2 vollkommen unterschiedliche bezogen auf die FM-Skala.
Typ 1) wo das Skalenglas in der Mitte geteilt ist und 2 Zeiger gleichzeitig vom FM- Skalenseil bewegt werden. Der linke Zeiger für KW-Lupe oder Fernsehton, der rechte für das FM-Band, der Frequenzverlauf ist bei dieser Variante aufsteigend von Rechts 86MHz nach Links 100MHz, also genau entgegengesetzt der Anzeige von den meisten Röhrenradios.
Typ 2) mit nur einem Zeiger für FM über die ganze Skalenglasbreite, hier aber aufsteigend von Links 86MHz nach Rechts 100MHZ.

Hier sind auf den Fotos beide TYpen zu sehen: http://www.radiomuseum.org/r/saba_boden ... w_iii.html

Das bedeutet dass der Skalenseilanrieb bezogen auf den FM-Tuner zwichen Typ 1) und Typ 2) vollkommen entgegengesetzt läuft.

Bei beiden gilt aber wenn die Variometerachse vollkommen in den Tuner eingefahren ist die niedrigste Frequenz eingestellt ist
Gruß Jupp
Mert
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Re: Frequenzen spiegelverkehrt- Bodensee W3

Beitrag von Mert »

Hallo,

ich habe die Variante 2 die Du genannt hast, mit durchgehender Skala und 88- 100 MHz von links nach rechts.
Und ja korrekt, wenn die Variometerachse komplett eingetaucht ist, ist die Frequenz am niedrigsten und ganz ausgehfahre am höchsten.
Wenn ich das UKW Stahlseil komplett aushänge und den Arm an dem die Variometerachse befestigt ist ganz nach oben lasse, bin ich sogar bei 107 MHz. Das hat zwar nichts mit meinem Problem zu tun, aber rein technisch gesehen hätte man so das ganze UKW Rundfunkband zur Verfügung.


Gruß Martin
hoeberlin
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Re: Frequenzen spiegelverkehrt- Bodensee W3

Beitrag von hoeberlin »

Des Rätselslösung? Da ist die falsche Scheibe dran, denn Delta f skala passt nicht zu Delta f Tuner, und falschherum ist es ebenfalls. Und genau deshalb ist auch nichts anderes zu finden, meint Henning.
Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz
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Re: Frequenzen spiegelverkehrt- Bodensee W3

Beitrag von Kampfkeks »

Hallo Martin,

das wäre schön wenn man sich das ganze UKW-Band zu nutze machen könnte, doch leider ist es durch die vorgegebene Mechanik begrenzt, es sei denn man verändert die Übersetzung am Seil des Tuners. Exportgeräte dieses Typen seiner Zeit deckten das komplette UKW-Band ab 87-108 MHz, die Seilübersetzungen waren identisch mit den Deutschen Geräten ebenso auch der Tuner, lediglich wurden andere Kerngrößen und Formen auf den Variometerstab gesetzt, dei es ermöglichten auf der gleichen Wegstrecke höhere Frequenzen zu erreichen.

Da nun bekannt ist das bei eingefahrenen Variometerstab die niedrigste Frequenz eingestellt ist gilt es nun Zeiger-und Tunerseil in Einklang zu bringen, bzw. den Zeiger bei 87 MHz zu haben wenn der Variometerstab ganz eingetaucht ist.
Gruß Jupp