VEB Stern-Radio Sonneberg Super 675/55 GWU "Ilmenau"

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Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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rettigsmerb
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Re: VEB Stern-Radio Sonneberg Super 675/55 GWU "Ilmenau"

Beitrag von rettigsmerb »

Hallo Daniel,

dieser UKW-Tuner hat nur einen Abstimmkreis, den Oszillator. Dieser besteht hauptsächlich aus L6, Trimmer C6, C5, sowie dem Teiler aus C3 und C4. Der Knotenpunkt C3/C4 ist der Nullpunkt der Oszillatorbrückenschaltung, an dem nur sehr grob über L3, L4, L5 vorselektiert das Antennensignal zugeführt wird. L1 und L2 dürften die Fallenkreise für die Frequenzen oberhalb des UKW-Rundfunkbereiches sein. Der Trimmer C8 ist der Neutralisationstrimmer. Er muss so eingestellt werden, dass am Nullpunkt auch wirklich (theoretisch) die Oszillatorspannung Null ist (Störstrahlung!!!). Die Rückkopplung für den Oszillator bewerkstelligt C7 und L7.
Ab dem Knotenpunkt C3/C4 ist alles letztenendes frequenzbestimmend! Egal, welches Bauteil hier verändert wird - es ändert sich die Oszillatorfrequenz. Der Abgleich dieser Schaltung ist also sehr kniffelig, besonders die richtige Einstellung der Neutralisation...
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glaubnix
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Re: VEB Stern-Radio Sonneberg Super 675/55 GWU "Ilmenau"

Beitrag von glaubnix »

Hallo Daniel,

ich habe das UKW-Mischteil schaltbilbmässig etwas gestreckt und grob die Funktion einzelner Bauteile benannt. C3, C4, C5 und C6 sind in Verbindung mit L6 die frequenzbestimmenden Komponetnen des Ozillators. C3 und C4 liegen in einer Brückenschaltung in deren (Oszillator)spannungsfreiem Zweig die UKW-Eigangsfrequenz eingespeist wird. Diese wird dort der Oszillatorfrequenz überlagert und an der "krummen" Eingangskennlinie der Triode bilden sich die Mischfrequenzen. Das entstehende 10,7MHz Mischsignal wird mittels des ersten ZF-Filters ausgekoppelt und anschließend dem ZF-Teil zur weiteren Verstärkung zugeführt.
Ilmenau-UKW.JPG
Ich hoffe das hilft weiter.

Nachtrag: Nun, offensichtlich war Herbert schneller, er hat jedoch kein SB gemalt (zeitraubend). Manchmal schadet es aber auch nicht wenn "doppelt genäht" wird.

Herbert, mit den Fallen L1, L2 bin ich mir nicht ganz sicher wofür sie gedacht sind. Bei den großen Kreis-Kapazitäten (100p) denke ich an eher niedrigere Frequenzen als oberhalb des UKW-Bereiches... :haeh:
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Zuletzt geändert von glaubnix am Di Sep 20, 2016 13:39, insgesamt 1-mal geändert.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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Re: VEB Stern-Radio Sonneberg Super 675/55 GWU "Ilmenau"

Beitrag von rettigsmerb »

Der Herby hockt noch auf der Arbeit und hatte nur wegen Ausfalls einer Computeranwendung mal eben zwischendurch ein klein bissl Zeit... :mrgreen:

Tante EDIT: @ Peter, biste sicher, dass die beiden Fallenkreise am Antenneneingang auf die ZF hören? Hab hier auf der Arbeit grad keinen Schaltplan, um die Kapazitätswerte der Schwingkreise nachzuschauen...
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SABA78
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Re: VEB Stern-Radio Sonneberg Super 675/55 GWU "Ilmenau"

Beitrag von SABA78 »

Vielen Dank an Euch,

@glaubnix: Wie bist Du an die Bauteilewerte gekommen? Ich hatte mir bei RM-Org die Liste mit den Werten geladen, aber die ist unvollständig und in meinem Gerät weichen da einige Werte deutlich vom Plan ab.
Gruß,
Daniel


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paulchen
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Re: VEB Stern-Radio Sonneberg Super 675/55 GWU "Ilmenau"

Beitrag von paulchen »

Sende mir mal Deine Mailadresse per PN.
Ich hätte da was für Dich.

paulchen
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glaubnix
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Re: VEB Stern-Radio Sonneberg Super 675/55 GWU "Ilmenau"

Beitrag von glaubnix »

Hallo Daniel,

ich habe die Bauteilwerte aus der Liste, welche beim GFGF-Schaltbild anhing. Ich weiß natürlich nicht, ob sie mit deinem Gerät übereinstimmen. Jedoch bezüglich der Angaben zum UKW-Mischteil kommen mir die Werte sehr plausibel vor.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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Re: VEB Stern-Radio Sonneberg Super 675/55 GWU "Ilmenau"

Beitrag von SABA78 »

Hallo Peter,
Danke für Deine Mühe! :)

Heute abend habe ich das Radio wieder auf der Werkbank. Leider ist der Trimmkondensator fest eingebaut. Er sitzt in einem Plastikkäfig, dessen Aufnahmen durch das Blechgehäuse gesteckt und verschmolzen sind.
Diese Stifte sind so dünn, dass sich zum Wiedereinbau keine Blechschräubchen zum Befestigen eindrehen lassen.
Dennoch muss ich irgendwie den Fehler eingrenzen.
Vielleicht gelingt der Versuch, den Trimmer im eingebauten Zustand abzulöten und zu messen...
Gruß,
Daniel


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Re: VEB Stern-Radio Sonneberg Super 675/55 GWU "Ilmenau"

Beitrag von SABA78 »

Den Trimmer konnte ich beidseitig ablöten und messen.
Dazu verwendete ich ein C-Messgerät von Monacor, dass sich auf Null trimmen läst. So habe ich die (20cm) langen Messleitungen bis zum Trimmer verlegt und eine angeklemmt. Das andere Ende ließ ich offen und glich in dieser Position das Messgerät auf Null. Den Trimmer angeschlossen, mess ich zwischen 20 und 60 pF.
Laut dem Plan sollen es ja 2,5 bis 7 sein.
Gruß,
Daniel


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Re: VEB Stern-Radio Sonneberg Super 675/55 GWU "Ilmenau"

Beitrag von SABA78 »

Testweise habe ich mal 5p6 in Reihe zum Trimmer geschaltet. Das nutzt leider nix. Dann schwingt der Oszillator noch höher oder garnicht. Eine Parallelschaltung von 22nF zum Trimmer erhöhte die Frequenz auch...
Gruß,
Daniel


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Re: VEB Stern-Radio Sonneberg Super 675/55 GWU "Ilmenau"

Beitrag von SABA78 »

Ich komme da nicht mehr weiter. Ich schätze, ich brauche Hilfe von einer echten Fachkraft. :(

Aber kommt Zeit, kommt Reserverad(t)
Gruß,
Daniel


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Re: VEB Stern-Radio Sonneberg Super 675/55 GWU "Ilmenau"

Beitrag von SABA78 »

Heute hab ich nochmal etwas rumexperimentiert.

Eine Drahtschleife, die parallel zu einem Kondensator verläuft und deren Lageveränderung sich auf die Frequenz auswirkt, habe aufgetrennt und eine Schleife von ca. 8mm Durchmesser dazwischengeschaltet. Das Teil macht also nun einen Ringel von einer Windung mehr. Das hat die Frequenz nun gesenkt. Die Differenz beträgt nun noch +4Mhz.
Gruß,
Daniel


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Re: VEB Stern-Radio Sonneberg Super 675/55 GWU "Ilmenau"

Beitrag von SABA78 »

Gestern habe ich mich nochmal mit dem Ilmenau beschäftigt. Einen Rohrkondensator, der parallel zu der einen Windung, die um die Variometerspule läuft, geschaltet ist, habe ich ausgelötet und gemessen. Das Teil war ab Werk eingebaut und hat die Sollkapazität von 10pF.
Testweise habe ich mal einen 22pF eingelötet, dann war nichts mehr zu empfangen, der Empfänger rauschte aber.
Also lötete ich einen 15pF ein und nun stimmt die Empfangsfrequenz zwar fast, aber die Empfangsleistung ist nahe Null...
Vorher konnte ich ein paar Sender empfangen. Jetzt nur noch den FM-Transmitter in direkter Nähe...
Gruß,
Daniel


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