Hallo Gerd,
die Sache mit der Reparatur bei mir, ist einfach meiner Faulheit geschuldet....bin halt nicht der Schreiber
Nachdem ich die BM über eine Vorschaltlampe ans Netz hing, leuchtete eine 150er Glühlampe dauernd, daraufhin lötete ich den Anodenspannungsgleichrichter ab und versuchte es erneut, nachdem die Lampe nur kurz aufblitzte, lief auch schon der Tonwellenmotor an, auf Tastendruck und Unterbrechung des Bandendabschalters lief auch der Vor und Rückspulmotor, somit lag der kurze in der Anodenspannung.
Nach gründlichem objektivem absuchen des DC Weges, sah ich das im Kontaktsatz für die Aufnahme ein Stück einer abgebrochenen Feder lag, die Verbindung zur Masse hatte, dank einer langen Pinzette fummelte ich das Stück heraus und eine erneute Spannungsgabe bestätigte mir dass das Federstück, der Übeltäter des kurzen war.
Nach auflegen eines bespielten Bandes, musste ich feststellen, das die Wiedergabelautstärke nur einer leisen Sprachlautstärke mit sehr flachem Frequenzgang entsprach, nachdem ich dann am Wiedergabetonkopf eine Brummprobe machte, die ebenfalls recht leise aus dem Lsp. kam, machte ich Spannungsmessungen an den Röhrenpins und schon an der Anode der EL84 fehlte die Spannung gänzlich, am Eingang des AÜ aber war Sie mit ca. 250V/DC vorhanden.....nanu dachte ich mir, warum hört man aber die Musik vom laufendem Band, obwohl die EL84 an der Anode nicht bestromt wird, des Rätsels Lösung war die Gegenkopplung, die von der Sekundärwicklung des AÜ auf eine spannungsmäßig hochgelegte Kathode der NF- Vorverstärkerröhre ECC83 ging, von hier kam also die Wiedergabe aus dem Lautsprecher....schon wahr ich wieder mal eine Erfahrung reicher.
Zum Glück hatte ich einen von der Baugröße selbigen AÜ für eine EL84, denn der alte Trafo hatte eine Primärwicklungsunterbrechung am inneren Trafoausgang, passiert ist es wahrscheinlich dadurch, weil Revox die Lötanschlüsse auf einen Pappstreifen, der von der Isolierung des Wicklungspaketes gehalten wurde, positioniert hat und dieser Pappstreifen ca, 3 cm aus dem Wicklungspaket herausragte, hier ist der Haardünne Wicklungsdraht leider etwas tiefer in der Wicklung steckend, bestimmt beim hantieren des Gerätes herausgerissen worden.
Nun konnte ich die Wiedergabe wieder brüllend laut aufdrehen, Aufnahme aber war trotz ausschlagendem MA nach wie vor nicht möglich, das aber hatte gleich zwei Ursachen, zu einem waren die Anschlüsse des Aufnahmekopfes nicht am Aufsprechverstärker kontaktiert sondern eine Lötöse weiter, diese aber war eine Masselötöse, nach dem Rücklöten der Leitung kam dann die alte und die neue Aufnahme zusammen vom Band, somit fehlte also die Löschung und Vormagntisierung, auch hier war der Fehler recht banal, da auch hier die Kontaktierung auf der falschen Lötöse lag, passiert ist dieser Fehler wohl bei der vorausgegangenen Kondensatorkur Wochen oder Monate zuvor.
Die Lötstellen und die Kondensatorleitungsführung aber sind erste Sahne und zeugen von guter Handarbeit.
Nachdem ich auch diesen Fehler beseitigte, änderte sich immer noch nichts an der Löschung, erst ein erneutes Umlöten von einem Kontaktlosen (defekten) Scheibentrimmer ( den es im Schaltplan gar nicht gab) auf den Ausgangskondensator der Löschgeneratorwicklung brachte wieder eine saubere und klanglich gute Aufnahme, die nach mehrmaliger Naßreinigung und Entmagnetisierung des Aufnahmekopfes nochmals verbessert werden konnte.
Übrig blieb nur noch der wirkungslose Monitorschalter in der Hinterbandkontrolle als weitere Fehlerquelle, dieser besaß zum Glück ein parallelliegendes doppeltreihiges Kontaktpaar, dessen Lötfahnen ich zusammen lötete, das brachte ebenfalls den gewünschten Erfolg.
Nun hoffe ich das der Martin noch viele Jahre viel Freude mit der Bandmaschine hat, denn diese ist wohl für die Ewigkeit gebaut.
M.f.G.
harry
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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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