Hensi 10 (VE-Nachbaugurke)

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik für frühe Transistorgeräte bis in die 1970er Jahre.
Forumsregeln
Regeln
Impressum
Benutzeravatar
holger66
Moderator
Moderator
Beiträge: 4303
Registriert: Do Dez 18, 2008 6:27
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Nettetal

Re: Hensi 10 (VE-Nachbaugurke)

Beitrag von holger66 »

Hallo Paulchen,

so, nach Zwischenschliff und einem weiteren Lackauftrag sieht er jetzt so aus - die neue Schallwand mit neuem Stoff und mit dem DEW-Lautsprecher ist auch drin. Das gibt einen trockenen, aber begrenzten Baß, die Höhen muß man sogar ein wenig zurückdrehen, sonst klingt es spitz.

Bild

Bild

Ein wenig werde ich hier und da noch mit wenig Schellack nachtupfen, dann ist das gut.

Kurios ist es mit der eingebauten Antenne: hänge ich meinen Faltdipol in der Werkstatt dran, ist voller Empfang über das gesamte Band gegeben. Mit der eingebauten Antenne läßt die Empfindlichkeit unterhalb von etwa 94,5 Mhz deutlich nach, WDR5 auf 88,8 Mhz wird deutlich leiser empfangen, als WDR2 auf 99,2 Mhz (beide Standort Langenberg), mit der externen Antenne ist alles gut. Seltsam, der mag seine eigene Antenne nicht. Das hatte ich schon einmal irgendwo, grübel.....

Gruß
Holger
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....
Benutzeravatar
röhrenradiofreak
Geographik
Geographik
Beiträge: 10228
Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: östliches Niedersachsen

Re: Hensi 10 (VE-Nachbaugurke)

Beitrag von röhrenradiofreak »

Der eingebaute Dipol ist zu kurz. Er hat, wenn ich das anhand Deines Bildes und der Gehäusemaße in rm.org richtig abgemessen habe, eine Länge von etwa 1,20 m, das entspricht einer elektrischen Länge von etwa 1,25 m. Seine Halbwellenresonanz liegt somit bei ungefähr 120 MHz. Für Halbwellenresonanz in der Mitte des UKW-Bereiches müsste er elektrisch 1,5 m lang sein.

Wobei ein so oft abgeknickter Dipol sowieso kaum mehr als eine Behelfantenne ist.

Lutz
Benutzeravatar
holger66
Moderator
Moderator
Beiträge: 4303
Registriert: Do Dez 18, 2008 6:27
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Nettetal

Re: Hensi 10 (VE-Nachbaugurke)

Beitrag von holger66 »

Hallo Lutz und alle,

Deine Bemerkung mit dem "abgeknickten" Dipol habe ich mir mal zu Herzen genommen und folgendes gemacht:

Bild

Also den Knick beseitigt und den Dipol bis an die Gehäuseunterkante und bis auf die Unterseite gelegt und so mit Heftzwecken befestigt.

Was soll ich sagen ? Jetzt geht´s: kein merkbarer Empfindlichkeitsverlust mehr am langwelligen Bandende, alle üblichen Stationen werden empfangen. Auch im Wohnzimmer, wo das Gerätchen jetzt erstmal steht:

Bild

:danke:

Danke an alle Beteiligten, das Gerät verbleibt in der Sammlung !

H.
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....
Benutzeravatar
röhrenradiofreak
Geographik
Geographik
Beiträge: 10228
Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: östliches Niedersachsen

Re: Hensi 10 (VE-Nachbaugurke)

Beitrag von röhrenradiofreak »

Hallo Holger,

schön, dass es funktioniert. Eigentlich ist es für die Wirkungsweise eines Dipols nachteilig, wenn seine Enden nahe beieinander sind, wegen des dort befindlichen Spannungsmaximums. Ich vermute, dass dies und/oder die Nähe des Chassis zu den Dipolenden dessen Resonanz zu tieferen Frequenzen verschieben.

Lutz
Benutzeravatar
holger66
Moderator
Moderator
Beiträge: 4303
Registriert: Do Dez 18, 2008 6:27
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Nettetal

Re: Hensi 10 (VE-Nachbaugurke)

Beitrag von holger66 »

Hallo Lutz,

das stimmt natürlich auch wieder. Aber, wie Du schon schreibst: "Eigentlich....". Das ist das Wort, auf das man bei allen Versuchen mit Gehäuseantennen immer wieder auskommt. Da sind Faktoren im Spiel, die sich der theoretischen Betrachtung entziehen, um das mal ganz nüchtern zu sagen. Bei der jetzigen Konfiguration ist eine Richtungsempfindlichkeit gegeben, die an Ferritantennen für die Mittelwelle erinnern: schwache Stationen kann man durch Drehen des Gerätes fast komplett auspeilen.

Viele Grüße
Holger
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....
Benutzeravatar
Schraubnix
Freiburg Automatic
Freiburg Automatic
Beiträge: 210
Registriert: So Dez 02, 2018 23:33
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Wohnort: Essen NRW

Re: Hensi 10 (VE-Nachbaugurke)

Beitrag von Schraubnix »

Guten Morgen Holger

Hast du mal versucht den Faltdipol aufzutrennen , also den Abstand beider Leiter der Flachbandleitung zueinander zu vergrössern ?
mit freundlichen Gruss

Uli


Erzähle es mir – und ich werde es vergessen.
Zeige es mir – und ich werde mich erinnern.
Lass es mich tun - und ich werde es behalten.

(Konfuzius)
Benutzeravatar
holger66
Moderator
Moderator
Beiträge: 4303
Registriert: Do Dez 18, 2008 6:27
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Nettetal

Re: Hensi 10 (VE-Nachbaugurke)

Beitrag von holger66 »

Hallo Uli,

das nicht, denn dafür müßte ich den ja zerschneiden, das hatte ich eigentlich nicht vor. So funzt es ja, auch wenn es der Theorie widerspricht. Meine letzte Möglichkeit wäre gewesen, den Gehäusedipol komplett zu entfernen, zwei Bananenbuchsen in die Rückwand zu schrauben und dann einen Dipol außen aufzuhängen.

Gruß
Holger
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....
Benutzeravatar
röhrenradiofreak
Geographik
Geographik
Beiträge: 10228
Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: östliches Niedersachsen

Re: Hensi 10 (VE-Nachbaugurke)

Beitrag von röhrenradiofreak »

Das ist besonders bei Geräten mit kleinem Gehäuse sowieso besser. Wenn es nur optisch nicht so stören würde...

Lutz
Benutzeravatar
holger66
Moderator
Moderator
Beiträge: 4303
Registriert: Do Dez 18, 2008 6:27
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Nettetal

Re: Hensi 10 (VE-Nachbaugurke)

Beitrag von holger66 »

Nach gut vier Jahren ist es mir nun gelungen, an drei originale Volksempfänger-"Puddingknöpfe" zu kommen, nun sieht das so aus:

H.
Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....
Benutzeravatar
radio-volker
Geographik
Geographik
Beiträge: 3985
Registriert: Do Okt 29, 2015 7:54
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)

Re: Hensi 10 (VE-Nachbaugurke)

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Ist doch wirklich gut geworden das Radio!
Gruss aus Trient,
Volker
http://luxkalif.de.tl/
snzgl
Philetta
Philetta
Beiträge: 9
Registriert: Di Jan 12, 2021 0:32
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Wohnort: Schwerin

Re: Hensi 10 (VE-Nachbaugurke)

Beitrag von snzgl »

Hallo

Bei mir steht auch so ein Hensi. Damit höre ich jeden Morgen die Regionalnachrichten von NDR1 RadioMV / Schwerin. Habe ihn schon einige Jahre.
Als ich ihn bekam , fehlten die Leisten vorm Lautsprecher sowie die Knöpfe. Der Drehko war fest und die Skalenlampe dahin. Soffitte ersetzt und Drehko gangbar gemacht. Die Leisten habe ich im Internet gefunden. Weis leider nicht mehr, wo. Knöpfe aus meinem Fundus. Einfache, schwarze. Original wäre mir lieber, aber immerhin besser als keine.
Gut wäre noch ein Audioanschluss z. B. füt Bluetooth oder Plattenspieler, um mal "artgerecht " Musik einzuspielen.

Gruß Gerald aus Schwerin
Kalte Lötstellen gibt es bei mir nicht, habe mir bis jetzt fast bei jeder die Finger verbrannt
elmot
Royal Syntektor
Royal Syntektor
Beiträge: 272
Registriert: Mo Okt 11, 2021 16:39
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**

Re: Hensi 10 (VE-Nachbaugurke)

Beitrag von elmot »

Hallo,

sieht ja gut aus.

Aber waren die originalen Knöpfe nicht ohne den Strich und mit ganz leicht gewölbter Deckkappe? Ich habe solche mit der Rändelung am Rand und leicht konisch, aber oben einfach glatt. Ich dachte immer die sind vom VE 301.


Achim
Benutzeravatar
röhrenradiofreak
Geographik
Geographik
Beiträge: 10228
Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: östliches Niedersachsen

Re: Hensi 10 (VE-Nachbaugurke)

Beitrag von röhrenradiofreak »

Bis 1938 hatten die VE301 die von Holger gezeigten "Pudding-Knöpfe". Danach gab es den VE301 Dyn, der hatte zylinderförmige Knöpfe mit glatter Frontseite. Die sahen genauso aus wie die Knöpfe vom DKE, nur etwas größer.

Lutz
snzgl
Philetta
Philetta
Beiträge: 9
Registriert: Di Jan 12, 2021 0:32
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Wohnort: Schwerin

Re: Hensi 10 (VE-Nachbaugurke)

Beitrag von snzgl »

Könnte man solche Knöpfe nicht mit einem 3D-Drucker herstellen, wenn jemand die Möglichkeit dazu hat. Vielleicht gibt es ja ein Original, wo man die Masse abnehmen könnte.

Gruß Gerald
Kalte Lötstellen gibt es bei mir nicht, habe mir bis jetzt fast bei jeder die Finger verbrannt
Axel
Freiburg Automatic
Freiburg Automatic
Beiträge: 125
Registriert: Do Feb 13, 2020 13:52
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)

Re: Hensi 10 (VE-Nachbaugurke)

Beitrag von Axel »

Hallo Holger,

Der Beitrag ist zwar schon etwas älter, aber ich habe nun auch einen Hensi 10.
Bei Erhalt brummte dieser sehr stark, so das ich tätig werden musste.

Ich wunderte mich, das die Spannungen in meinem Gerät nicht stimmten.
Schließlich merkte ich, das der Schaltplan im RM.org falsch ist. Er stammt von einem ganz anderen Nostalgieradio mit diesem (bzw. sehr ähnlichem Chassis.)

Nachdem ich den Fehler mit dem Brummen auf den Lautstärkeregler -der schon mal gegen ein neueres Exemplar ausgetauscht wurde- eingekreist hatte, wurde ich stutzig, weil im RM.org Plan kein Klangregler eingezeichnet ist.
Ich konnte die Serviceunterlagen Für den Hensi 10 im Netz finden.
( https://archive.org/details/manual_HENSI10_SM_RFT_DE/page/n15/mode/2up )
Und auf einmal stimmten auch meine Spannungen…
Der A211D wird im Hensi 10 mit 12,8 Volt versorgt, nicht wie im RM.org Plan mit 15,2 Volt.


Viele Grüße,
Axel :)