Instandsetzung eines Grundig 3003W

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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SRS4453
Philetta
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Beitrag von SRS4453 »

Hallo PL504,
Danke für deine Hilfe,
Das Studium hat wieder begonnen, desshalb die Totzeit von mir 8_).

Ja, der 10nF C habe ich auch ausgetauscht, ebenfalls der Ratio-Elko ist richtig gepolt: + -> GND. Die Widerstände in diesem Bereich habe ich überprüft, alle i.O. (der 5MOhm hat ca. 5.5MOhm, gerade noch im Toleranzbereich).

Eine Spannungsmessung (Standart DMM) am Ratio-Elko ergab:
UKW starker Sender: -0.33V
kein Sender: -0.25V
kein Wunder, das das MA keine Ausschläge macht. :idea:
In welchem Bereich liegen den übliche Spannungen am Ratio-Elko an?

Fazit:
Entweder liegt der Fehler im HF-Bereich, oder wie Du beschrieben hast - im Tastensatz.

Hat jemand von Euch schon einmal einen solchen Tastensatz dieser Chassis (3003,4004..) ausgebaut & gereinigt?
Ich habe leider noch keine Idee, wie ich da rankommen sollte --> Sandwichbauweise (oben Filter, mitte Kontakte, unten Verdrahtung).
Es grüsst,
SRS4453
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holger66
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Beitrag von holger66 »

Nach meinen Erfahrungswerten sind bei so einem sehr frühen UKW-Super Ratiospannungen zwischen -6 und 15 Volt erwartbar. Ich würde auch auf das Tastenaggregat tippen, erst wenn das definitiv ausgeschlossen werden kann, würde ich einen Zf-Abgelich versuchen.

Die Frage ist berechtigt: ist zu sehen, ob jemand da schonmal daran rumgedreht hat ?

H.
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....
SRS4453
Philetta
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Beitrag von SRS4453 »

Hallo zusammen,
zu den Filtern: es gibt zwei Spulen, die seht Ihr auf der Seite 1 -> Bild "Drucktastenaggregat_1", welche mal verstellt worden sind (allerdings nicht von mir). Es handelt sich hierbei um die LW-Oszillator und MW2-Vorkreisspule. Alle andern, insbesondere ZF-Stufen, sind noch mit einer Wachsschicht versehen.

Ich habe den Grundig heute Nachmittag wieder zerlegt, in der Hoffnung, dass ich die Kontaktzungen nach vorne herausziehen kann, ohne das komplette Tastenaggregat auszubauen...
Dies ging aber nicht :( , jediglich nach hinten einwenig (1/4 der Gesamtlänge - ausser UKW, da war die Röhrenfassung der ECH11 im weg).
Die Kontaktelemente weisen auf eine Verschmutzung hin, die konnte man aber mit dem Finger entfernen.?! Mit Tuner 600 ging's dann noch einwenig besser.

@PL504: Deine Idee werde ich durchführen, sobald ich den 3003W wieder zusammen habe.
Die EAA11 teste ich noch per DC (Diode in Durchlassrichtung), ob die gemessenen Daten mit dem Datenblatt übereinstimmen.

Guten Wochenstart,
SRS4453
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Fernsehjeck
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Beitrag von Fernsehjeck »

Verwende Kondensatoren mit 1000 V Gleichspannungsfestigkeit an diesen
Stellen, dann bist Du immer auf der richtigen Seite! :wink:
Spieglein, Spieglein an der Wand,
wer ist der größte Cleopatra, Roshana, Brona & Karry Fan im ganzen Land?
Du Fernseheumel aus Westdeutschland!
SRS4453
Philetta
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Beitrag von SRS4453 »

Hello,
Es gibt wieder einmal schlechte Nachrichten:
Trotz Kontaktspray und nachlöten fast aller Lötstellen - das Radio funktioniert noch schlechter.. :cry:

UKW: Empfang ist gleich geblieben, allerdings höherer Brummanteil >100Hz.
AM: Funktioniert gar nicht mehr. MA voll ausgesteuert, man hört nur noch ein sehr lautes Brummen <50Hz aus dem LS.

Die EAA11 ist noch fit: Imax = 5mA @ 3.2V/3.45V Spannungsabfall.
Der Ratioelko, -kondensator sind neu.

Was mir noch aufgefallen ist: das MA leuchtet heller im TA Modus gegenüber UKW, obwohl es das gleiche Leuchtfeld besitzt.

Naja, dies ist meine erste Restauration...nicht gerade ein "einfacher" oder "toller" Einstieg in das Hobby. :(

Hat jemand eine Idee?

Grüsse,
SRS4453
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Beitrag von Fernmelder »

Hallo, das wird schon wieder werden.

Das dein Magisches Auge im TA Heller ist, ist normal. Durch die Umschaltung auf UKW verbraucht die Schaltung mehr Anodenstrom, aus diesem Grund wird auch das Auge dunkler.

Aber das klnigt nach einem Handfesten Problem was besteht.

Werde nochmal mein Hirnschmalz anstrengen :wink:
--->lg Basti

--->Freund der glühenden Glasrollen<---
--->Schönste Geräte aus der Sammlung:
--->Lorenz Konzertmeister GW Bj.35<---
--->AEG Magnetophon 85 Bj. 58 <---
SRS4453
Philetta
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Beitrag von SRS4453 »

Hallo Fernmelder,
THX für deine Hilfe, hoffentlich wird er wieder :)

Ich habe bez. des leisen UKW Empfangs ohne Reaktion des MA einen Tread über den 4004W im RM gefunden. Der Kathodenkondensator der EF11 hatte einen zu kleinen Blindwiderstand -> C kleiner gewählt. http://www.radiomuseum.org/forum/grundi ... pfang.html

Allerdings ist bei mir der AM nur noch am Brummen und im Beitrag des 4004W funktionierte er schon vor dem Eingriff 1a.
Grüsse,
SRS4453
loewe
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Beitrag von loewe »

Was genau hast du eigentlich in den Tastensatz gesprüht?

Nach einer Reinigung mit Kontaktspray (Kontakt 60?) muss das Zeug wieder gut ausgespült werden.
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

funktioniert denn überhaupt noch irgendwas korrekt?
Was ist mit der TA-Stellung?
Läßt sich über den TA-Eingang wenigstens ein NF-Signal korrekt wiedergeben, oder geht das auch nicht?

Mich verwirren die Beschreibungen der diversen 'Brumms' etwas.
UKW: Empfang ist gleich geblieben, allerdings höherer Brummanteil >100Hz.
Das ist dann eigentlich kein Brumm mehr. Wo kommt eine Störfrequenz höher als 100Hz her? Schwingt da gar etwas?
AM: Funktioniert gar nicht mehr. MA voll ausgesteuert, man hört nur noch ein sehr lautes Brummen <50Hz aus dem LS.
Kleiner als 50Hz? Ist das dann mehr ein Pumpen?

Kontrolliere nochmals alle Stellen wo irgendwas dran gemacht wurde. Ich tippe auf einen Kurzschluß oder eine fehlende Verbindung. Sowas hat sich zum Teil schnell. Mache aber vor allem erst einmal den NF-Test. Wenn nicht einmal der NF-Teil richtig funktionieren sollte, dann brauchen wir weiter vorne gar nicht erst nachzusehen.

Gruß

Rocco11
The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related
SRS4453
Philetta
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Beitrag von SRS4453 »

Hallo zusammen,

@Rocco: Das frage ich mich manchmal auch :shock:

Entschuldigt bitte meine schlechten bzw. verwirrenden Beschreibungen.

Der verwendete Kontaktspray: Tuner 600 von Kontakt Chemie.

Hier die Analyse:
- TA: NF Signal lässt sich einwandfrei und lautstark wiedergeben, wie man es von einer EL11 gewohnt ist. :)
- UKW: leisen Empfang (keine NF Verzerrungen) mit 100Hz Brumm (was ja bei SE normal ist). Entschuldigt das < Zeichen. Das MA wird am Steuergitter konstant mit -0.3V angesteuert.
- AM: ok. ein Pumpen, das aber vor der NF-Stufe entsteht. Dieses fadet aber ganz langsam in der Frequenz. Über den Lautstärkerregler kann man es einstellen (laut/leise). Falls man an der Sendeeinstellung dreht, entstehen laute, ganz verschiedene Störsignale: pfeifen, kreischen, usw... Das MA zeigt permanenten Vollausschlag.

Die Überprüfung mache ich und achte besonders auf Unterbrüche/Kurzschlüsse.

Bis dann,
Grüsse
SRS4453
Christoph
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Beitrag von Christoph »

Hallo,
hast du schonmal die Spannungen an den Röhren nachgemessen? Es könnte auch sein das einer ZF-Röhre z.B. eine G2-Spannung fehlt bzw. zu gering ist. Einen ähnlichen Fehler mit schlechtem Empfang auf allen Bereichen hatte ich mal in einer Quelle Simonetta Truhe. Hier war der G2 Widerstand der ZF-Verstärkerröhre hochohmig geworden.

Das die EAA11 mit DC Überprüft noch OK ist hat unter Umständen nicht unbedingt viel zu sagen. Ich hatte das Problem mal bei einem Philips mit einer EB40. Mit DC gemessen hatte die noch gut 85%, das Radio hat aber eben trotzdem nicht gut funktioniert.

Grüße
Christoph
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

nach dem jetzigen Stand würde ich wie Christoph auch zunächst alle Spannungen kontrollieren. Evtll. auch noch die angegebenen Ströme.
Sollte das alles zu keinen neuen Erkenntnissen führen, - dann, - nun ja, - dann muß man mehr Register ziehen. Für die Praxis hieße das, dem Übel mit Meßsender und Oszilloskop zu Leibe rücken. In vielen Fällen stehen diese Geräte aber nicht zur Verfügung.

Apropos: Waren die Kontaktschieber alle zur selben Zeit ausgebaut? Besteht die Möglichkeit, daß beim Wiedereinbau eine Verwechslung stattgefunden hat?

Gruß

Rocco11
SRS4453
Philetta
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Beitrag von SRS4453 »

Hallo,

Ich melde mich wieder mal...
Die Arbeitsspannungen der Röhren habe ich gemessen. Mir liegt der Verdacht, dass die ZF-Stufe niederfrequent schwingt und so der Demodulator völlig übersteuert wird :?:

Im Anhang findet Ihr die Messresultate. Das Radio wurde mit 220VAC gespiesen.
*: AM - Sobald ich die Messspitze an die Anode der EF11 klemme, sind die roten Spannungen wieder im Grünen und stimmen mit den Origignalwerten relativ gut überein.
Der Lautsprecher ist dann still, das MA völlig offen. Wenn Ich Antenne spiele, dann kommten ganz leise ein paar Sender rein (auf MW). Das MA zeigt aber keinen Ausschlag.
Allerdings ist dann auf UKW Stille, selbst mit Original-Dipol war kein Sender mehr zu empfangen.
Jedoch bleibt eine grosse Abweichung an der Kathode der ECH11 im UKW-Betrieb.

Falls man nun die Messpitze entfernt, ist das tieffrequente Signal wieder da. Der Grundig verfügt über eine HF-Bandbreitenregelung mittels 2 Plattenkondensatoren. Die Einstellung erfolgt per Translation. Wenn man nun an dem Seil das C variiert auch die Frequenz und Amplitude des niederfrequenten Signals; 40-500Hz, vermutlich noch weniger, da nicht mehr hörbar.

@Rocco11: Oszilloskop ist vorhanden :) aber kein Messsender.. Jedoch habe ich einwenig Platzprobleme.. :oops:
Die Kontaktschieber konnte man nur zu einem Teil herausschieben.

Was meint Ihr dazu? Tückisch dieses Radio...
Viele Grüsse,
SRS4453

Bild
SRS4453
Philetta
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Beitrag von SRS4453 »

Hallo PL504,

Stimmt, das Signal ist ja noch in der ZV-Stufe moduliert. Es könnte ja auf dem Nachrichtensignal im Tieftonbereich schwingen. Darum ist es dann nach dem Demodulator hörbar. Liege ich in dieser Annahme richtig?

Bezüglich deines Messvorschlags, den GND des Oszi an das Chassis verbinden oder offen lassen?
Du meinst wohl die EF11? Ich hätte noch eine EF12 in meiner Sammlung, könnte ich diese mit der EF11 probeweise tauschen? Die Sockelbelegung stimmt überein, bzw. die Daten in etwa (ausser UG2max =200V statt 300V). Die EF12 besitzt aber keine Regelkennlinie. Würde dies trotzdem für einen Versuch ausreichen?

Grüsse,
SRS4453
SRS4453
Philetta
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Beitrag von SRS4453 »

Guten Abend,

Danke für die Messmethode mit der Drahtschlaufe, das hat wirklich gut funktioniert!
Beim Einstellen der HF-Bandbreite ist mir aufgefallen, dass sich die EM11 stetig im Leuchtfeld verändert :shock:

Der Oszillator der ECH11 läuft einwandfrei. Hier ca. die Frequenz = 2MHz:
Bild

Bei der Anode der EF11 kam alles anders. Hier schwingt es tieffrequent je nach Position der Bandbreite von 45Hz - 650Hz:
Bild

hier ganz extrem, die Bandbreiteneinstellung ist auf der anderen Endposition:
Bild

wobei auch die ZF-Frequenz von überschlagsmässig ca. 500kHz geliefert wird:
Bild

Also die ZF-Stufe schwingt bei der ZF-Frequenz sowie niedererfrequent.
Ob das Signal auch so an dem Heptodenteil der ECH11 aussieht oder der Demodulator "zugestopft" wird, kann ich nicht mehr messen.

Heute Abend verabschiedete sich mein Gould 4ch-200MHz-800Ms Analog/Digital Oszilloskop :cry: :cry: :cry:
Er lief über die Jahre immer einwandfrei, heute fing das Bild nach 10min Betiebszeit plötzlich an wegzulaufen & verkleinern -> kein Bild mehr -> auf dem zus. Info Display stand nur noch "SVG died" und autom. abgeschaltet. Zuguterletzt stank es nur noch...
Ich glaubs nicht.. :evil:

P.S. Kennt jemand einen Reparaturdienst in der CH für KO's?

Ich hoffe, Ihr könnt trotzdem etwas mit den Messbildern anfangen. Vielleicht einen Vorschlag :?:

Grüsse,
SRS4453