Langwellen Sender von Europe 1 in Felsberg soll abgeschaltet

[countryman]

sind ja nur 250 km. Nach Osten wird die Ausstrahlung wohl gedämpft, weil die Welle dort früher wohl auch genutzt wurde. Trotzdem ist das keine Distanz, zumal die Rundfunkbänder heute viel ruhiger sind und der Empfang daher deutlich einfacher.

[Schraubnix]

zumal die Rundfunkbänder heute viel ruhiger sind und der Empfang daher deutlich einfacher.

Mal abgesehen vom man made noise

[Doctor Who]

Der neue Sender dort in der Anlage ist erst 4 Jahre alt.
Wirklich eine Verschwendung.
Die Masten sollen auch zeitnah fallen.
Ich bin mit einem ehemaligen Angestellten in Kontakt, der hat mir die Senderabschaltung schon vor Wochen angekündigt. Wirklich schade drum.
Jetzt verschwinden immer mehr Masten aus meiner Sichtweite, Heusweiler konnte ich vom Esszimmer aus sehen, Europa 1 von meiner Galerie unterm Dach aus.
Naja bleibt noch Schocksberg und Göttelborner Höhe hier im Saarland, die beide DVB-T2 ausstrahlen und daher sicher noch länger in Betrieb sind.
Der Sender Schocksberg hat mit seinem Mast das höchste Bauwerk im Saarland mit 287 m.

Somit verschwindet dann übermorgen ein Stück Geschichte, der erste private Radiosender auf deutschem Boden (franz. Hoheitsgebiet).

Vor 20 Jahren bin ich mal über einen Feldweg zum Sender hingefahren. Da kam gleich die Gendarmerie mit einem Armee-Jeep angefahren und hat mich ziemlich bestimmt gebeten, wieder zurückzufahren und mich nicht weiter dem Sender zu nähern. Mein Kennzeichen wurde notiert und bei einem weiteren "Vergehen" würden Konsequenzen folgen.
Das nur mal noch kurz am Rande erwähnt

Als Kind war ich oft mit meinem Vater in der Gegend, da wir dort Bekannte hatten.
Das war schon ein imposanter Anblick, wenn man Richtung Sauberg gefahren ist und hat die 4 riesigen Masten und die 2 Reservemasten gesehen. Leider werden sie bald auch Geschichte sein und mit einem Knall im Acker landen...

[radioschrat]

Nach Osten wird die Ausstrahlung wohl gedämpft, weil die Welle dort früher wohl auch genutzt wurde.

...wobei die alte große Antennenanlage den Träger im ausgeblendeten Sektor wesentlich stärker bedämpft hat als die Seitenbänder, was in Richtung Nordosten zu einem extrem verzerrten Audiosignal geführt hat. Ohne einen Empfänger mit Synchrondemodulator hatte man in NRW nur wenig Freude daran.

Ralf

[radio-hobby.de]

Ziemlich genau im Norden (Stolberg bei Aachen) hatte ich keine Verzerrungen.

Eine gut funktionierende Technologie (Langwelle, AM) einfach deswegen zu verlassen, weil es eine andere, später entwickelte gibt, finde ich sehr bedauerlich. Das bezieht sich sowohl auf Hörerverhalten als auch auf die Politiker, welche die "Digitalisierung" als alleinseligmachendes Mantra vor sich hertragen.

Nochmals Danke an Hans für die Übersetzung.

In entferntem Zusammenhang mit der "Ablehnung-von-AM/Langwelle-nur-weil-die-Technologie-älter-ist" erzähle ich von einem kürzlichen Erlebnis mit einem etwa 10-jährigen Jungen. Er betrat mit seiner Mutter meinen Arbeitsplatz und sah eine elektrische Schreibmaschine - offenbar etwas, das er nicht kannte. Während sich die Mutter abmühte, einen abschätzigen Blick auf die "veraltete Technologie" so vorwurfsvoll zu werfen, dass ich es sehen sollte und mich bitteschön schämen sollte !!, befragte der aufgeweckte Junge mich, was das denn sei, ein Computer ohne Bildschirm, oder ein Drucker??? Ich zeigte ihm, dass man damit sofort drucken kann, mit jedem Tastendruck unmittelbar einen Buchstaben. Der Junge war begeistert, das war für Ihn nun die allerneueste und auch, wie er sagte, äußerst vorteilhafte Technologie. "Man muss nicht erst umständlich einen Textfile öffnen, sondern schreibt direkt. Das geht ja viel schneller. Cool!!" - Tja, nur wenige sind so unvoreingenommen.

Ein gutes Neues Jahr an alle im Forum
Viele Grüße
Georg N.

[radioschrat]

Eine gut funktionierende Technologie (Langwelle, AM) einfach deswegen zu verlassen, weil es eine andere, später entwickelte gibt, finde ich sehr bedauerlich. Das bezieht sich sowohl auf Hörerverhalten als auch auf die Politiker, welche die "Digitalisierung" als alleinseligmachendes Mantra vor sich hertragen.

Die andere, später entwickelte Technologie ist in dem Fall auch schon fast 80 Jahre alt und ebenso analog wie die Langwelle. Das ist nämlich nach wie vor der gute alte UKW-Rundfunk. Europe 1, RTL und RMC haben in den letzten 20 Jahren in Frankreich ein quasi flächendeckendes UKW-Sendernetz aufgebaut. Sollen die Hörer aus Nostalgie weiter die Langwelle hören?

DAB+ steckt in Frankreich noch in den allerersten Anfängen und die Abdeckung ist minimal. Dafür verlässt noch niemand die Langwelle. Natürlich ist die Abschaltung bedauerlich, aber Europe 1 betreibt ein Wirtschaftsunternehmen, kein Museum.

Wenn jemand Schelte verdient, dann das öffentlich-rechtliche Radio France. Die haben die Langwellenausstrahlung von France Inter schon vor Jahren beendet, und der Sender in Allouis strahlt nach wie vor rund um die Uhr mit hoher Leistung die französische Normalzeit aus. Das ist ein Schildbürgerstreich allererster Güte.

Ralf

[radio-hobby.de]

Hallo Ralf,
d'accord, wirtschaftliches Handeln ... ist nachvollziehbar, weil die Betreiber von Werbeeinnahmen leben müssen.
und: d'accord, die öffentlich-rechtlichen sollten auch die wirtschaftlich nicht interessanten Randgruppen versorgen.
Z.B.: Von den längeren Wellen (LW, MW, KW) profitierte ich immer dann, wenn ich die begrenzte Reichweite der UKW- Sender verließ. Oder wenn ich ein überregionales Angebot nutzen wollte.
Viele Grüße
Georg

[radioschrat]

...und weg. Um 23.30, völlig unzeremoniös. Keine Ansage, kein nix.

Ralf

[radio-hobby.de]

...189 kHz (Island) ist jetzt besser zu hören...

[tgrassner]

...und weg. Um 23.30, völlig unzeremoniös. Keine Ansage, kein nix.

Ralf

Hat ausser uns sowieso keiner gemerkt...

[Maxwell S.]

Hallo,

ich fürchte, dass wir tatsächlich die Einzigen sind, die das bemerkt haben.....

Trotz allem, ich wünsche Euch ein gutes Neues Jahr!

Maxwell

[radioschrat]

Das werden hauptsächlich ältere Hörer bemerkt haben. Die hören jetzt halt RTL oder RMC. Das nimmt sich ohnehin nicht viel.

Ralf

[Hbose]

Hallo,

ich habe es an meinen DCF Nixieuhren gemerkt am 01.01.2020. Die holen Nachts zwischen 01:00 und 02:00 Uhr ihr Zeit Update. Das hat immer so 45 Minuten gedauert bis sie wieder ein sauberes Signal empfangen haben. Jetzt dauert das 5 Minuten und alle Uhren sind wieder gestellt. Auch der Signalschmutz den man am DCF-Modul hat messen können ist weg. Obwohl der Europe 1 Sender auf einer völlig anderen Frequenz gesendet hatte scheint er doch HF Müll in den Äther gesandt zu haben.

Gut ich wohne nur 12km Luftlinie vom Senderstandort entfernt.

Salu Hans

[röhrenradiofreak]

Das müssen nicht unbedingt Nebenaussendungen des Senders gewesen sein. Es ist ebenso möglich, dass das starke Signal den Eingang des DCF-Empfängers übersteuert hat.

Das könnte eine Halbleiterstufe gewesen sein, aber auch Ferrite kommen irgendwann an ihre Aussteuerungsgrenzen. In beiden Fällen entstehen einerseits Oberwellen und Mischprodukte, andererseits wird das Nutzsignal durch das Signal von Europe 1 moduliert. Unter solchen Umständen kann der DCF-Empfänger Schwierigkeiten bekommen, ein gültiges Zeitsignal zu finden.

Lutz

[radioschrat]

Eine Übersteuerung des DCF-Empfängers ist die sehr viel wahrscheinlichere Ursache.

Für die Nebenwellenaussendungen von Rundfunksendern gelten äußerst strenge Grenzwerte, und das als Absolutwerte, also nicht x dB unter Nennleistung, sondern wenige Milliwatt, unabhängig von der Senderleistung. Davon ist dann auch in 12 km Entfernung nicht mehr viel übrig.

Ralf