Nordmende Thannhäuser 55

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nordmender
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Re: Nordmende Thannhäuser 55

Beitrag von nordmender »

Hallo Ralf,
an Pin 6 der EC92 ( Gitter),darf keine Gleichspannung abliegen.
Ursache für die gemessenen 3 Volt ist defekter C83.
Zur Kontrolle einfach die Röhre ziehen,Pin 6 messen.

Gruß
Claus
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Re: Nordmende Thannhäuser 55

Beitrag von eabc »

Ralf, wenn es aus dem Lautsprecher brummt, dann ist der zumindest mit der Sekundärwicklung kontaktiert.
Den C83 zu wechseln hatte ich dir bereits empfohlen und du hast ihn als gewechselt auch bereits bestätigt.
Wie Claus es schon Vorschlug, ziehe mal die NF-seitige EC92 raus und messe am Pin 6 erneut und berichte
M.f.G.
harry

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Re: Nordmende Thannhäuser 55

Beitrag von nordmender »

Hallo Ralf,
sollte der C83 wirklich gewechselt,bzw. nachweislich ok sein,
kommt nur noch die EC92 selbst,als Verursacher des positiven Gitter sein.
Bevor das Gitter nicht frei von Gleichspannung ist,sind alle anderen Aktionen ,einfach nur unsinnig.

Claus
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Re: Nordmende Thannhäuser 55

Beitrag von olli0371 »

Hi,

C93 und C94 sind die Koppelkondensatoren. Verringerst du die Werte, werden weniger tiefe Frequenzen übertragen (Bässe). Das das zu einem Jaulton führt glaube ich eher nicht.
Bildschirmfoto vom 2020-08-17 19-36-45.png
Die EC92 arbeitet als Phasendreher. Der Gitterableitwiderstand ist nicht an Masse angeschlossen, sondern liegt an einem höheren Potenzial (siehe R62). Demnach können da keine 0 Volt am Steuergitter anliegen wenn man gegen Chassis misst.

Ich kann mir vorstellen, dass du einen Verdrahtungsfehler eingebaut hast. Guck dir das mal ganz genau an, wo du welche Kondensatoren eingebaut hast. Hast du vorher Fotos gemacht ? Das kann helfen.
Ich würde mir diesen Bereich hier genau anschauen. Da ist die Klangregelung und die Gegenkopplung vom AÜ angeschlossen (R45 kommt von der Gegenkopplungswicklung des AÜ) .
Gab es da nicht auch Fälle, dass diese Wicklung defekt war (Bei Grundiggeräten) ?
Bildschirmfoto vom 2020-08-17 19-52-27.png


Gruß
Oliver
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Re: Nordmende Thannhäuser 55

Beitrag von RaLa »

nordmender hat geschrieben:Hallo Ralf,
an Pin 6 der EC92 ( Gitter),darf keine Gleichspannung abliegen.
Ursache für die gemessenen 3 Volt ist defekter C83.
Zur Kontrolle einfach die Röhre ziehen,Pin 6 messen.

Gruß
Claus

Hallo Claus,
Kondensator wurde nochmals getauscht allerdings mit einem Keramikkondensator. Ich habe bei gesteckter Röhre immer noch 3 Volt dran. Wenn ich sie rausziehe habe ich null Volt. !!
lg
Liebe Grüße Ralf


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Re: Nordmende Thannhäuser 55

Beitrag von RaLa »

eabc hat geschrieben:Ralf, wenn es aus dem Lautsprecher brummt, dann ist der zumindest mit der Sekundärwicklung kontaktiert.
Den C83 zu wechseln hatte ich dir bereits empfohlen und du hast ihn als gewechselt auch bereits bestätigt.
Wie Claus es schon Vorschlug, ziehe mal die NF-seitige EC92 raus und messe am Pin 6 erneut und berichte

Hallo Harry,
Kondensator wurde nochmals getauscht allerdings mit einem Keramikkondensator. Ich habe bei gesteckter Röhre immer noch 3 Volt dran. Wenn ich sie rausziehe habe ich null Volt. !!

Auch die EC 92 habe ich mit zwei anderen im Wechsel versucht,ich habe keine Änderung der Spannung !
Liebe Grüße Ralf


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Re: Nordmende Thannhäuser 55

Beitrag von RaLa »

olli0371 hat geschrieben:Hi,

C93 und C94 sind die Koppelkondensatoren. Verringerst du die Werte, werden weniger tiefe Frequenzen übertragen (Bässe). Das das zu einem Jaulton führt glaube ich eher nicht.
Bildschirmfoto vom 2020-08-17 19-36-45.png
Die EC92 arbeitet als Phasendreher. Der Gitterableitwiderstand ist nicht an Masse angeschlossen, sondern liegt an einem höheren Potenzial (siehe R62). Demnach können da keine 0 Volt am Steuergitter anliegen wenn man gegen Chassis misst.

Ich kann mir vorstellen, dass du einen Verdrahtungsfehler eingebaut hast. Guck dir das mal ganz genau an, wo du welche Kondensatoren eingebaut hast. Hast du vorher Fotos gemacht ? Das kann helfen.
Ich würde mir diesen Bereich hier genau anschauen. Da ist die Klangregelung und die Gegenkopplung vom AÜ angeschlossen (R45 kommt von der Gegenkopplungswicklung des AÜ) .
Gab es da nicht auch Fälle, dass diese Wicklung defekt war (Bei Grundiggeräten) ?
Bildschirmfoto vom 2020-08-17 19-52-27.png


Gruß
Oliver

Hallo Oliver,
ich habe leider keine Bilder da die Kondensatoren außer die die ich jetzt getauscht habe schon so eingelötet waren.Es sind alles Folienkondensatoren und Keramikkondensatoren.
Die Elkos wurden auch erneuert.
Was für eine Spannung liegt den an dem R45 an???
Bei meiner Messung sind es da 0 Volt??
Liebe Grüße Ralf


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Re: Nordmende Thannhäuser 55

Beitrag von eabc »

Ralf, berichte uns doch bitte von deinem neuen Messergebnis an Pin 6 bei herausgezogener EC92...der NF-seitigen.
Auch ein Wechsel mit einer der EC92 aus dem UKW-Tuner wäre möglich, falls keine EC92 als Ersatz vorrätig.

Am R45 sind die 0 V normal, dort wird eine geringe NF-Wechselspannung erst bei höherer Lautstärke von Tonfrequenzen messbar sein.
M.f.G.
harry

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Re: Nordmende Thannhäuser 55

Beitrag von olli0371 »

Hi,

0V an R45 gegenüber Chassis gemessen sollte richtig sein. Die Spannung wird über eine separate Wicklung am Ausgangsübertrager abgenommen und über das Netzwerk an Kondensatoren und Widerstände in die NF gekoppelt. Gleichspannung ist da nicht im Spiel soweit ich sehe.
Hier wird allerdings ein Signal vom Ausgang des Verstärkers auf den Eingang zurück gegeben. Die Schaltung ist so ausgelegt, dass dieses Signal gegenphasig am Eingang eingekoppelt wird. Haben sich hier falsche Kondensatoren oder ein Verdrahtungsfehler eingeschlichen, kann aus der Gegenkopplung eine Mitkopplukng (=Pfeifen, quietschen etc) werden.
Deshalb meinte ich, den Bereich genauer zu prüfen. Deshalb meinte oben auch jemand, ob das Jaulen von der Lautstärke abhängt denke ich .
Gruß
Oliver
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Re: Nordmende Thannhäuser 55

Beitrag von RaLa »

eabc hat geschrieben:Ralf, berichte uns doch bitte von deinem neuen Messergebnis an Pin 6 bei herausgezogener EC92...der NF-seitigen.
Auch ein Wechsel mit einer der EC92 aus dem UKW-Tuner wäre möglich, falls keine EC92 als Ersatz vorrätig.

Am R45 sind die 0 V normal, dort wird eine geringe NF-Wechselspannung erst bei höherer Lautstärke von Tonfrequenzen messbar sein.

Hallo Harry,
Kondensator wurde nochmals getauscht allerdings mit einem Keramikkondensator. Ich habe bei gesteckter Röhre immer noch 3 Volt dran. Wenn ich sie rausziehe habe ich null Volt. !!

Auch die EC 92 habe ich mit zwei anderen im Wechsel versucht,ich habe keine Änderung der Spannung !
Liebe Grüße Ralf


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Re: Nordmende Thannhäuser 55

Beitrag von eabc »

Ich meine, die 3V bei gesteckter Röhre, scheinen mir bei der Betrachtung dieser Schaltung normal zu sein, denn die EC92 Kathode ist über 2 Widerstande an Masse, das bewirkt dann bei arbeitender Röhre einen Spannungsabfall über diese Widerstände, durch die weitere Widerstandsverbindung R 49+R52 liegt diese Spannung dann herabgesetzt auch am Pin 6= Steuergitter der EC92 an.
So jedenfalls sehe ich das.
Könnten bitte unsere Fachmänner wie Claus und Peter und weiterem uns hier mal Klärend zur Seite stehen ?
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Re: Nordmende Thannhäuser 55

Beitrag von olli0371 »

Hi,

Ich bin deiner Meinung Harry.

Die 3 Volt bei gesteckter EC92 am g1 sind richtig.

Gruß
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Re: Nordmende Thannhäuser 55

Beitrag von glaubnix »

Hallo allerseits,

die 3V am Gitter der EC92 können nicht richtig sein, denn infolge des R62(20k) muss die Katode der EC92, bei einem Stromfluss von 2,2mA (Schaltbildangabe), auf 44V liegen. Da über den Gitterableitwiderstand R49(1M), sowie R53(100k) kein Strom fließt muss am G1 ebenfalls eine Spannung von ca. +44V liegen (ca. wegen des Spannungsabfalles aufgrund des Messgeräte Innenwiderstandes). Die Gittervorspannung für die EC92 fällt mit 1V1 über R54(500 Ohm) ab. Zur Verdeutlichung folgender abgemagerter SB-Ausschnitt:
NM-Tann55-Phase.jpg
Hallo Ralf,

irgendwo hattest du folgende Messwerte angegeben:
Werte EC 92
PIN 1: 174 Volt
PIN 2 bis 5 : 0 Volt
PIN 6: 3 Volt
PIN 7: 38 Volt !!

Diese Werte sind eigentlich bis auf die Spannung an pin6 (3V) nachvollziehbar. Bei einer Spannung von 38V - lässt auf gesunde 1,9mA schließen - an der Katode (pin7) sollten am Gitter (pin6) ebenfalls ca. 38V zu messen sein. Da passt etwas nicht wirklich zusammen!
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Zuletzt geändert von glaubnix am Mi Aug 19, 2020 12:52, insgesamt 1-mal geändert.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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Re: Nordmende Thannhäuser 55

Beitrag von olli0371 »

Hallo Peter,

das hat man davon, wenn man sich nur den halben Schaltplan ohne Werte anschaut.

Danke Peter. :super:
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Re: Nordmende Thannhäuser 55

Beitrag von glaubnix »

Hallo Oliver,

wenn man genau hinsieht, hast du die passende Erklärung bereits erbracht. Ich zitiere daher deine Worte:
"Die EC92 arbeitet als Phasendreher. Der Gitterableitwiderstand ist nicht an Masse angeschlossen, sondern liegt an einem höheren Potenzial (siehe R62). Demnach können da keine 0 Volt am Steuergitter anliegen wenn man gegen Chassis misst." ...irgendwann bist du dann aber von diesem richtigen Weg abgelenkt worden.

Auf jeden Fall sollte die Sache jetzt in Summe für alle nachvollziehbar sein... Vielleicht könnte man noch sagen, dass es sich bei der Phasenumkehrstufe um die häufig zu findende 'Katodyn-Schaltung' handelt, welche durch gleich große Widerstände im Anodenkreis R61(20k), sowie im Katodenkreis R62(20k) erkennbar ist. Dies konnte man bei dem NM-Schaltbild leider nicht sofort sehen - deshalb mag ich keine SB's ohne Wertangaben.

Nachtrag: Bei gezogener Röhre (EC92) ist die Spannung, wegen unterbrochenen Stromflusses über R62, sowohl am Gitter als auch an der Katode 0 Volt. Die Null Volt am hochohmig abgeschlossenen Gitter (pin6) sind dabei auch ein Indiz für einen intakten Koppelkondensator in Richtung EABC80.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.