SABA-Schwarzwald W5-3D

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

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fritz52
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Re: SABA-Schwarzwald W5-3D

Beitrag von fritz52 »

Wenn du die "Trafotöte" entfernt und den Koppelkondensator, sowie die Kondensatoren mit dem 250V und 500V Aufdruck und die Elkos gewechselt hast, dann kannst du das gerät wieder bestromen. Zuvor aber würde ich die Potis und den Wellenschalter mittels Oszillin T6 reinigen,
Die Kondensatoren mit dem 125 V Aufdruck würde ich wechseln, wenn der Ton unsauber oder ohne höhen und tiefen aus dem Lautsprecher kommt.
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Pitterchen
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Re: SABA-Schwarzwald W5-3D

Beitrag von Pitterchen »

Hallo Tobi,

was ist aus Deinem Projekt geworden?
Viele Grüße aus dem Siebengebirge

Peter


Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
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paulchen
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Re: SABA-Schwarzwald W5-3D

Beitrag von paulchen »

Ich würde sagen das dieser Kondensator 5nF hat. Wegen der Spannung reichen da sicherlich 125V aus, kannst aber gerne mehr nehmen.

@Peter.
Was soll er dazu schreiben?

paulchen
hf500
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Re: SABA-Schwarzwald W5-3D

Beitrag von hf500 »

Tobko hat geschrieben: Bei Reichelt habe ich mich dann mal auf die Suche nach neuen Kondensatoren gemacht, da ich da schon mal vor Jahren bestellt habe - hier wäre ich Euch super Dankbar, wenn Ihr einmal einen kritischen Blick drauf werfen könntet.
Moin,
gegen die Kondensatoren aus dem Reichelt'schen Sortiment waere grundsaetzlich nichts zu sagen, wenn man "nur Kondensatoren braucht".
Das Problem hier ist, es sind Printkondensatoren fuer gedruckte Schaltungen.
Hier, in der offenen Verdrahtung muss man basteln, um die Dinger anzuschliessen und eigentlich sehen die bunten Kloetzchen in der Umgebung auch noch deplaziert aus.
Daher habe ich auf ATR verwiesen, wo es genau die Kondensatoren gibt, die man hier verwenden will.

73
Peter

Roehre 5 auf dem Bild oben muesste eine EL84 sein.. ;-)
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Peter2K
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Re: SABA-Schwarzwald W5-3D

Beitrag von Peter2K »

fritz52 hat geschrieben:Wenn du die "Trafotöte" entfernt und den Koppelkondensator, sowie die Kondensatoren mit dem 250V und 500V Aufdruck und die Elkos gewechselt hast, dann kannst du das gerät wieder bestromen. Zuvor aber würde ich die Potis und den Wellenschalter mittels Oszillin T6 reinigen,
Die Kondensatoren mit dem 125 V Aufdruck würde ich wechseln, wenn der Ton unsauber oder ohne höhen und tiefen aus dem Lautsprecher kommt.
Hmm, Du meinst also alle Papierwickel? Da sind wir unterschiedlicher Meinung. Ich habe zwar erst ca.15 Radios repariert oder saniert, meine Erfahrung sagt aber: Zuerst die kritischen Kondensatoren, also die 2x5nF am Trafo und den Trafotöter entfernen sowie den Ḱoppelkondensator wechseln. Dann besteht noch ein Restrisiko des Becherelkos. Habe ich aber erst einmal erlebt, dass der durch war. Dann war auch schon von Anfang an die Sicherung durch, sodass ich vorgewarnt war.
Eine Bestromung über eine Vorschaltlampe wäre gut, um die Restrisiken abzufedern.
Ich hatte vor kurzem ein Freudenstadt W5 3D auf dem Tisch. Die Papierwickel waren zwar alle jenseits von gut und böse, aber das Radio spielte auch wieder akzeptabel nach meiner Beschreibung.

Gruß,
Peter
Tobko
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Re: SABA-Schwarzwald W5-3D

Beitrag von Tobko »

Hallo Peter, Paulchen und Fritz

besten Dank für Eure Tipps und Anmerkungen.

@ Fritz: Du hast Recht mit ATR - das schaut stimmiger aus. Und vor allem meine begrenzten und eingestaubten Löt-Kenntnissen kommen die axialen entgegen - hoffe ich.
Bau ich mir mal morgen eine Bestellliste zusammen und würde sie nochmal hier posten, ob es so passt :)

Auch nochmal besten Dank für die Nennung der Chemie - Oszillin T6 wird bestellt, das Bleichmittel für den Bezug wird bestellt.
Frage hätte ich noch bezüglich Kontaktreiniger - sprüht man das einfach "dezent" auf die diversen Lötstellen / Kontakte oder wie geht man damit vor?

Euch einen schönen Abend und nochmal Danke
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Re: SABA-Schwarzwald W5-3D

Beitrag von fritz52 »

...nö nö nicht einfach auf die Lötkontakte, das bringt nix.
Der Sprühstrahl sollte immer zielgerichtet ins innere des Potis hineinkommen, oft sind kleine Öffnungen am Potigehäuse vorhanden, in die dann hineingesprüht werden kann, dabei wichtig, am Poti fleißig drehen, nach 1-3 Minuten ist es dann wieder einsatzbereit.
Selbiges dann an den Wellenschalter Schleifkontakten, auch hier immer nur gezielt sprühen und dabei hin und her schalten.
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Re: SABA-Schwarzwald W5-3D

Beitrag von hf500 »

Moin,
Saba, Wellenschalter und "Zischmittel":
Vorsicht!

Das Hartpapier des Wellenschalters mag keine Kontaktmittel. An den Stellen, wo die Anodenspannung geschaltet wird, neigt es nach solchen Behandlungen zum Brennen.
Wenn man da mit T6 oder Kontakt 61 herangeht, muss der Schalter mit Kontakt WL wieder ausgewaschen werden _und_ einwandfrei trocken sein, _bevor_ man einschaltet.

In vielen Faellen ist es auch unnoetig, in den Schalter etwas hineinzuspruehen. Oft reicht es schon, mit dem Wellenschalter etwas "Klavier zu spielen"
Ich weiss jetzt nicht, wie zugaenglich die eigentlichen Schalterkontakte sind, evtl ist es da ratsamer, direkt an die Kontakte das T6/K61 tropfenweise zu geben.

73
Peter
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Re: SABA-Schwarzwald W5-3D

Beitrag von fritz52 »

....mit Oszillin T6 und ein paar Minuten Abluft Zeit hatte ich auch bei Saba Radios noch keine Probleme, das es zu Kriechspannungen kam
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Re: SABA-Schwarzwald W5-3D

Beitrag von Yamanote »

Hallo,

ich hatte auch schon das zweifelhafte Vergnügen mit dem Saba Tastensatz - siehe hier:
viewtopic.php?f=2&t=32435

Die unangenehme Wirkung des Kontaktsprays entfaltet sich wohl erst richtig im Zusammenwirken mit Staub, Schmutz und vor allem Metallabrieb aus dem Tastensatz. Diese Kombination bildet dann im Lauf der Zeit Kriechstrecken im Pertinax, hauptsächlich in den kleinen quadratischen Ausschnitten, in welchen die Kontaktzungen befestigt sind.

Ich verwende lieber Kontakt 61 als Oszillin T6, das wirkt weniger ölig und hinterläßt auch weniger Rückstände, wie mir scheint. Außerdem hat es eine recht gute Reinigungswirkung, so daß ich auf schärfere Mittel wie Kontakt 60 im Normalfall verzichten kann.

Was den Tausch von Elkos und Papierwickelkondensatoren angeht, halte ich es so:
- Das Radio ist nur für die Vitrine und wird nicht verwendet, die alten Kondensatoren dürfen natürlich als Zeitzeugen drin bleiben.
- Das Radio soll grundsätzlich funktionieren und auch ab und zu kurz verwendet werden, nur defekte Elkos und kritische Papierwickelkondensatoren werden erneuert.
- Das Radio soll alltagstauglich sein und auch für mehrere Stunden täglich im Dauerbetrieb spielen, alle alten Elkos und Papierwickelkondensatoren werden getauscht.
Viele Grüße,
Günter
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Re: SABA-Schwarzwald W5-3D

Beitrag von Tobko »

Hallo Zusammen,

habe jetzt einmal die Elkos und Kondensatoren von ATR zusammengestellt.
könntet Ihr einmal verifizieren ob mir da ein Lapsus passiert ist.

Bild

Wie immer besten Dank für Eure Hilfe

und das mit den Kontaktsprays schaue ich mir noch ein bißchen an, erstmal den Radio wieder zum Leben erwecken :)
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Re: SABA-Schwarzwald W5-3D

Beitrag von fritz52 »

....soweit sehe ich da keinen Fehler. Wo aber befindet der 1µF Elko ? (vorletzte Position)
Die letzte Position aber sind die berüchtigten Trafotöter, diese nur herauskneifen, bei erhalt der Originalität aber müssen es spez. Y _Typen sein
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Re: SABA-Schwarzwald W5-3D

Beitrag von glaubnix »

Hallo Fritz, Hallo Tobi,

der 1µF ist dem verlinkten Schaltbild der bipolare Trennkondensator zum Hochtonlautsprecher. In den meisten Schaltbildern, wie auch in Peter2K's Schaltungsausschnitt, ist er aber mit 10µF angegeben, wobei ich diesen Wert als sinnvoll und passend ansehe.

An Stelle eines bipolaren 10µF kann man auch zwei 22µF Elkos in anti Reihenschaltung verwenden.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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Re: SABA-Schwarzwald W5-3D

Beitrag von fritz52 »

.....danke, Peter für die Aufklärung.
Ich denke ebenfalls das hier eine 10er mehr Wirkung zeigt und sollten die Höhen zu laut kommen, kann man diesen Elko dementsprechend anpassen.
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Re: SABA-Schwarzwald W5-3D

Beitrag von hf500 »

Moin,
Saba hat sich Muehe mit dem Klang der Geraete gemacht und z.B. aus Gruenden der Verzerrungsarmut (und wahrscheinlich des Wirkungsgrades) nie billige Piezo- oder elektrostatische Lautsprecher verwendet.
Es wurden vergleichsweise teure permanentdynamische Lautsprecher.
Da der Trennkondensator fuer den HT dessen Einsatzfrequenz bestimmt, sollte natuerlich der Wert verwendet werden, den das Originalteil haben sollte.

Ich dachte bisher immer, der 100µ Elko sei der Katodenkondensator der Endroehre. Tatsaechlich wird ihre Gittervorspannung im ueber einem Widerstand in der Minusleitung im Netzteil erzeugt. Der 100µ siebt diese Spannung. Fuer "Dampfradios" mit diesem Roehrensatz eine eher seltene Methode. Sie war wichtig bei kombinierten Endroehren (z.B. ECLxx) mit gemeinsamer Katode, um durch die an Masse gelegte Katode Verkopplungen zwischen den Systemen zu verhindern.
Da durch diesen Kondensator auch der Brummstrom von Lade- und erstem Siebkondensator fliesst, und die Gittervorspannung moeglichst brummarm sein sollte, kann man den 100µ Elko auch vergrossern, persoenlich wuerde ich da 470µ /16 oder 25V nehman.

Und was auch noch auffiel:
Im NF-Teil gibt es mehrere Kondensatoren, die (Anoden-)Gleichspannung abblocken sollen. Teile des Klangstellernetzwerkes (P2) stehen unter Gleichspannung. Daher sollten alle Papierkondensatoren im NF-Teil erneuert werden, sonst kann man hartnaeckig kratzende Potis haben.

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Peter