Hallo,
diese Grundig Tasten sind sehr oft mürbe. Allerdings sind sie nicht so transparent wie Andere, das heißt Du kannst sie innen mit Pattex Stabilit Express stabilisieren, das Loch von außen mit passender Modellbaufarbe kaschieren und die Tasten dann mit Heißkleber auf den Blechhebeln fixieren. Dann schaut das wieder stilecht und schick aus.
Grundig 4010, Tastenprobleme
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Re: Grundig 4010, Tastenprobleme
Viele Grüße,
Günter
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- Capella
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Re: Grundig 4010, Tastenprobleme
So, das Radio ist fertig und läuft nach der Kondensatorkur eigentlich sehr gut.
Das Problem bei über 70 Jahre altem Kunststoff ist, dass dieser durch und durch total brüchig ist, d. h. weitere Probleme eigentlich vorprogrammiert sind. Insofern sind sämtliche Arbeiten an uralten und mechanisch beanspruchten Kunststoffteilen eigentlich Makulatur.
Daher habe ich entschieden die Tasten mit einem 3D-Drucker neu anfertigen zu lassen, was auch funktioniert hat und ich denke das Ergebnis ist durchaus vorzeigbar (siehe Fotos).
Da jede Taste über Erhitzen des Metallträgers individuell und genau auf diesen angepasst wurde, halten die Tasten aktuell sogar fest und wackelfrei, d. h. ohne Kleber oder Halteklammer. Soweit das so bleibt, belasse ich es auch so, da man die Dinger dann immerhin mit sanfter Gewalt auch wieder runter bekommt.
Abschließend trotzdem danke für die zahlreichen Tipps,
viele Grüße
Schorschi
P.S.: Der ganze neue Tastensatz hat nun soviel gekostet, wie bei Ebay jemand für eine einzige Taste haben will. Wer selbst einen 3D-Drucker hat kommt noch viel günstiger weg.
Das Problem bei über 70 Jahre altem Kunststoff ist, dass dieser durch und durch total brüchig ist, d. h. weitere Probleme eigentlich vorprogrammiert sind. Insofern sind sämtliche Arbeiten an uralten und mechanisch beanspruchten Kunststoffteilen eigentlich Makulatur.
Daher habe ich entschieden die Tasten mit einem 3D-Drucker neu anfertigen zu lassen, was auch funktioniert hat und ich denke das Ergebnis ist durchaus vorzeigbar (siehe Fotos).
Da jede Taste über Erhitzen des Metallträgers individuell und genau auf diesen angepasst wurde, halten die Tasten aktuell sogar fest und wackelfrei, d. h. ohne Kleber oder Halteklammer. Soweit das so bleibt, belasse ich es auch so, da man die Dinger dann immerhin mit sanfter Gewalt auch wieder runter bekommt.
Abschließend trotzdem danke für die zahlreichen Tipps,
viele Grüße
Schorschi
P.S.: Der ganze neue Tastensatz hat nun soviel gekostet, wie bei Ebay jemand für eine einzige Taste haben will. Wer selbst einen 3D-Drucker hat kommt noch viel günstiger weg.
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- Opus
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Re: Grundig 4010, Tastenprobleme
Hallo Schorschi,
Großartig und Gratulation! Das Ergebnis ist wirklich schön!
Die 3D-Drucker sind wirklich interessant...
Da werde ich mich auch noch mal damit beschäftigen.
Viele Grüße,
Frank.
Großartig und Gratulation! Das Ergebnis ist wirklich schön!
Die 3D-Drucker sind wirklich interessant...
Da werde ich mich auch noch mal damit beschäftigen.
Viele Grüße,
Frank.
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- Siemens D-Zug
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Re: Grundig 4010, Tastenprobleme
Die Tasten sind wirklich super geworden!


Ich denke ich denke ich weiß, wen Du damit meinst...Schorschi hat geschrieben:Der ganze neue Tastensatz hat nun soviel gekostet, wie bei Ebay jemand für eine einzige Taste haben will.

Viele Grüße,
Günter
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Re: Grundig 4010, Tastenprobleme
Das ist SEHR gut geworden, Gratulation !
Jetzt habe ich aber eine technische Frage dazu: woher "weiß" der 3D-Drucker, was er drucken soll ? Will sagen, es muß doch eine Druckdatei geben, die ihm dies "sagt" ?
Wie kommt die zustande ? Im Grunde müßte man doch einen 3D-Scan einer bestehenden und kompletten Taste machen, der dann als Grundlage dienen kann ?
Wie geht sowas ? Ich bin da völlig doof, ich gebe es zu.
MfG
Holger
Jetzt habe ich aber eine technische Frage dazu: woher "weiß" der 3D-Drucker, was er drucken soll ? Will sagen, es muß doch eine Druckdatei geben, die ihm dies "sagt" ?
Wie kommt die zustande ? Im Grunde müßte man doch einen 3D-Scan einer bestehenden und kompletten Taste machen, der dann als Grundlage dienen kann ?
Wie geht sowas ? Ich bin da völlig doof, ich gebe es zu.
MfG
Holger
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....
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- Opus
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Re: Grundig 4010, Tastenprobleme
Ein Scan ist eher aufwendig und unüblich. Technische Objekte lassen sich recht simpel nachkonstruieren. Man braucht dazu nur die Schiebelehre. Sind alle Werte vermessen und erfasst, baut man damit die gewünschte Struktur im 3D-Cad auf. Daraus lässt sich eine Druckdatei generieren, die man einem Druckprogramm einfüttern kann. Das steuert den Drucker an und so wird das Objekt als neue Kopie erzeugt.
Im Idealfall passt das mechanisch mit etwas Erfahrung im ersten oder zweiten Anlauf. Die Genauigkeit geht etwa bis auf den zehntel mm und hängt auch etwas von der Düse des Druckers ab. Solche Dinge wie Gebisse lassen sich locker ab der 0,4er Düse drucken.
MfG. Andreas
Im Idealfall passt das mechanisch mit etwas Erfahrung im ersten oder zweiten Anlauf. Die Genauigkeit geht etwa bis auf den zehntel mm und hängt auch etwas von der Düse des Druckers ab. Solche Dinge wie Gebisse lassen sich locker ab der 0,4er Düse drucken.
MfG. Andreas
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- Capella
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Re: Grundig 4010, Tastenprobleme
Ja, es gibt eine Datei mit dem Format *.stl Damit wird der Drucker gefüttert und dann kann es losgehen. In vielen Fällen, wie auch bei den Tasten des 4010, gibt es diese schon bzw. diese kann im Netz heruntergeladen werden. Das gilt für sehr viele Kleinteile, aber manchmal muss diese Datei auch erst selbst erstellt werden, d. h. ist dann schon etwas Mehraufwand.holger66 hat geschrieben:Das ist SEHR gut geworden, Gratulation !
Jetzt habe ich aber eine technische Frage dazu: woher "weiß" der 3D-Drucker, was er drucken soll ? Will sagen, es muß doch eine Druckdatei geben, die ihm dies "sagt" ?
Wie kommt die zustande ? Im Grunde müßte man doch einen 3D-Scan einer bestehenden und kompletten Taste machen, der dann als Grundlage dienen kann ?
Wie geht sowas ? Ich bin da völlig doof, ich gebe es zu.
MfG
Holger
Da ich mir aber für ein paar Tasten keinen 3D-Drucker anschaffen wollte, habe ich das von jemanden drucken lassen. Der hat einfach die Datei von mir bekommen und mir dann ein Muster geschickt.
Da der Preis recht moderat war, habe ich mir gleich einen ganzen Satz bestellt. Ein kleines Problem ist das Glätten, denn die Kleinteile haben immer kleine Riefen vom Drucken. Abhängig vom verwendeten Kunststoff kann man chemisch mit Aceton glätten oder schleifen. Ich habe geschliffen, was schon etwas Arbeit war.
Daneben kann man den weißen Kunststoff auch noch künstlich Altern (= Gilben). Das geht am besten und dauerhaftesten mit Kaffee, aber bitte nicht - wie zunächst ich - zu heiß machen. So ist es auch möglich nur eine einzige Taste zu tauschen, da diese - abhängig von der Einwirkzeit - farblich sehr gut an die vorhandenen Tasten angepasst werden kann.
Für das perfekte Finish gab es noch einen Überzug mit (UV-beständigen und angeblich sehr haltbarem) Klarlack via Airbrush. Den hatte ich zufällig noch da und über die ganze Tastenreihe ging das ratz fatz.
Wie sich die Tasten langfristig halten wird man sehen, über die individuelle (Schmelz)-Anpassung mittels Lötkolben sitzen sie im Moment super auf den Metallträgern. Und auf jeden Fall besser als uraltes sprödes Plastik, auch wenn es orginal ist. Und zur Not druckt man einfach ein paar neue Tasten

Gruß Schorschi
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Re: Grundig 4010, Tastenprobleme
Vielen Dank für die Erklärungen.
H.
H.
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....