Bruckner & Stark Lumophon Gloria

Hier könnt ihr die schönsten Stücke eurer Sammlung zeigen oder Geschichten zu besonderen Radios erzählen.
Jean_Berlin
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Beitrag von Jean_Berlin »

Hallo,
vielen Dank für das Lob!
Also drei Kondensatoren sind ausser dem Block sichtbar, sie haben die Form wie Lamellensicherungen, die früher (1920er) teilweise in steckdosen eingebaut wurden, also rechteckig, ca. 2,4x0,7x0,3 cm. Das sind wohl die nF-werte, ich vermute, die anderen sind alle in dem Block, der hat viele Anschlüsse.
Von den kleinen Kondensatoren kann man einen im Foto von der Unterseite als senkrechten, gelblichen Strich nahe der linken Röhrenfassung erkennen.

Die RENS habe ich mit einem Kupferleitlack angepinselt, den ich mal bei ebay gekauft hatte, er wurde angeboten für E-Gitarren-Bauer, um die Hohlräume, in denen sich die Potis befinden, abzuschirmen.
Leider ist das Zeug schlecht zu verarbeiten, zumindest auf Röhrenkolben, es ist in den ersten Sekunden flüssiger als Wasser und wird dann sofort zäh. Ein halbwegs gleichmässiges Verlaufen bekommt man hin, wenn man die Röhre nach dem anpinseln gleich ca. 10 Minuten heizt.
Das Glas der RENS1204 war schon rauh, so dass Lack darauf gut hält.

Grüsse aus Berlin,
Jean
Jean_Berlin
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Beitrag von Jean_Berlin »

Hallo,
so, Kiste wieder zu.

Also ich wollte eher konservieren als reparieren, dazu habe ich den Rost entfernt, gereinigt, mechanische Teile geölt und folgendes am der Technik gemacht:

-Alle Widerstände ausgemessen: Nur der 600 Ohm Drahtwiderstand, der die Masse gegen das Gitter der Endröhre hochlegt war defekt und wurde einseitig abgelötet und durch einen ähnlich alten ersetzt.

-Die Kapazitäten der Kondensatoren waren alle in der Toleranz, die einzelnen, kleinen Kondensatoren hatten kein Isolationsproblem, auf die Kondensatoren, die im Block verbaut sind, habe ich nach und nach Spannung gegeben(dabei Strom gemessen) und festgestellt, dass sich die Isolation schon innerhalb weniger Stunden deutlich verbessert hat(Danke Helmut für diese gute Idee!) . Dazu habe ich die RGN durch Dioden mit Vorwiderständen ersetzt, damit die Anodenspannung unabhängig von der Heizspannung, also auch schon bei z.B. 50V am Trafoeingang, zu Verfügung steht.

Das ging so gut, dass das Radio jetzt neben mir steht und seit einigen Stunden spielt(am Trennstelltrafo bei 220V mit Kontrolle des Primärstromes und der Spannung am zweiten Siebkondensator).

Der Brumm ist sehr klein, was einen bei den kleinen Siebkondensatoren von 2 yF schon wundert. Der Empfang ist selbst tagsüber mit einem Stück Draht im Parterre nicht schlecht, allerdings musst man beim Abstimmen immer wieder die Rückkopplung nachziehen.

Mit dem kleinen Knopf in der Mitte kann man den Stator des einen Abstimmdrehkos bewegen, wahrscheinlich um die Abstimmung der beiden Kreise zueinander einzustellen. Beide Rotoren liegen auf einer Welle.

Grüsse aus Berlin,
Jean

Hier die letzten drei Bilder:

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DC1MF
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Beitrag von DC1MF »

Wunderbar Jean,
so stelle ich ich mir eine Restaurierung vor.
Viele Grüße aus Fraham
Helmut
PS:Im HighTec Land...wir können alles außer DSL auf dem Lande. Ab dem 19.1.2011 DSL3000
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saarfranzose
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Beitrag von saarfranzose »

echt prima gemacht, nur soviel wie nötig ohne Verlust an Originalsubstanz. Ein schönes Museumsstück!
Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)
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"Bügeleisenstecker"

Beitrag von T1300 »

Hallo Jean!

Ein schönes Gerät - wenig drin, und doch ein Radio.
Schön zu sehen, wie mit nur wenig Aufwand so manches Schätzchen noch zu retten ist.
Was den "Bügeleisenstecker" zur Spannungsversorgung betrifft: Ist der Stecker zum Gerät noch vorhanden (er war auf keinem Foto mit abgebildet)? Bei Bedarf könnte ich einen Stecker (20mm Kontaktabstand, für Kontaktdurchmesser ca. 6mm, aber schon neuere Variante mit außenliegender Schutzkontakt-Feder) abgeben. Wahlweise schwarz oder weiß.

Viele Grüße
Thorsten