Die Frage, warum der "Stromprüfer" leuchtet, wenn man ihn ans Chassis hält, wurde noch nicht beantwortet.
Was verstehst Du unter "Stromprüfer"? So einen Schraubendreher mit eingebauter Glimmlampe? Der leuchtet schon bei geringsten Strömen auf, die auch bei einem ordnungsgemäßen Gerät auftreten können und im ungefährlichen Bereich liegen. Wenn Du es nicht glaubst, halte dieses Teil einmal an das Gehäuse eines modernen Gerätes, z.B. einen DVD-Player (vorher die Verbindungen zu Fernseher, Antenne usw. trennen). Er wird wahrscheinlich auch leuchten!
Was sagt uns das? Diese Prüfung kannst Du vergessen, denn sie sagt gar nichts aus! Das Ding heißt korrekt "Phasenprüfer" und dient nur dazu, in einer Netzspannungs-Installation Phase und Nullleiter zu unterscheiden. Eine Prüfung an einem Radio macht damit keinen Sinn.
Also weißt Du jetzt immer noch nicht, ob die Netztrennung dieses Radios in Ordnung ist oder nicht. Du must in diesem Fall, wie von Christoph vorgeschlagen, den Ableitstrom messen. Nur so kriegst Du heraus, ob das Chassis des Radios wirklich Netzspannung führt.
Lutz
Siemens 542 VGR von 1942
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ah okay, war eh klar. - der phasenprüfer leuchtet jedenfalls nicht hell auf, wenn man den stecker andersrum in die steckdose steckt. ...
ich schau die tage mal weiter. leider ist ja der grammophon-motor völlig unbrauchbar, das wäre der grund für mich gewesen, das radio wieder zu aktivieren - so überlege ich schon, ob ich es nicht an einen anderen Interessenten weitergeben möchte.
ich schau die tage mal weiter. leider ist ja der grammophon-motor völlig unbrauchbar, das wäre der grund für mich gewesen, das radio wieder zu aktivieren - so überlege ich schon, ob ich es nicht an einen anderen Interessenten weitergeben möchte.
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Heute habe ich laut Schaltplan die passende 2 A Sicherung eingesetzt, das Gerät auf 240V eingestellt und mich getraut, es das erste Mal ohne in Reihe geschaltete Lampe dazwischen ans Netz zu stecken. Ergebnis: Sehr lautes Brummen, das sich durch das Betätigen das Lautstärkepotis zwar verändert, aber nicht minimieren lässt.
Der nächste Schritt sollte wohl sein, sämtliche Kondensatoren zu überprüfen. Demnächst wird also gemessen.
Der nächste Schritt sollte wohl sein, sämtliche Kondensatoren zu überprüfen. Demnächst wird also gemessen.
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Re: Siemens 542 VGR von 1942
Es hat freilich etwas gedauert, aber nun ist das schöne Gerät wieder topfit.
Besonders tragisch war, dass der Motor von Zinkfraß total zerstört ist. Ich konnte einen ähnlichen Motor vom Hersteller Braun aus den 40er Jahren auftreiben. Dazu mussten leider zwei weitere kleine Löcher in das Metall-"Chassis" des Plattenspielers gebohrt werden, da die Befestigungsschrauben unterschiedliche Abstände haben.
Das Gerät ist mit einen Telefunken-Tonarm TO 1000 ausgestattet, der erst Hifi-Tonabnehmer. Er hat bereits eine Saphir-Dauernadel.
Interessant ist auch, dass der Zeiger und der Drehkondensator über zwei Separate Seil- (bzw. Drahtläufe) gesteuert werden. Nur mit einer Engelsgeduld kann man sich trauen, diese Seile zu ersetzen. Ich habe Angelsehne gewählt, da sich ein Scheuern nicht genug reduzieren lässt. Der Seillauf ist noch nicht klug gelöst.
Nachdem alle Kondensatoren abgeklemmt und mit neuen "überbrückt" wurden, läuft das Gerät anstandsfrei! Die alten habe ich auf der Phasenseite abgeklemmt im Gerät belassen.
Ich war vollkommen verblüfft, über den "Wumms", d.h. phantastischen Klang, den der Apparat hervorbringt. Bei Mittelwelle und Langwelle gibt es allerdings noch Probleme, dort empfange ich nichts; bisher nur K.
Außerdem hat das Radio einen Wahlschalter genau in der Mitte unter den Skalen: zwei Einstellung, I-gar nichts-II, dieser Schalter ist ein Drehring hinter dem mittleren Drehknopf, der vorne das Poti für den Klangregler steuert. Kann es sein, dass über diesen Rastschalter mit der Stellung I & gar nichts & II fest eingestellte Frequenzen angesteuert werden, sodass man Regionalsender ohne Suchen sofort parat hatte? Hatten Volksempfänger vielleicht so etwas ähnliches?
Außerdem ist bemerkenswert, dass jenachdem, welcher Frequenzbereich (K-M-L) über den Drehschalter auf der rechten Seite des Gehäuses eingestellt wird, die entspr. Glasskala "hinterleuchtet" wird. Die Glühlampen sind übrigens auf der skalenabgewandten Seite mit weißer Farbe versehen, um das Licht auf die Skalenhinterleuchtung zu fokussieren. Sieht wunderschön aus!
Besonders tragisch war, dass der Motor von Zinkfraß total zerstört ist. Ich konnte einen ähnlichen Motor vom Hersteller Braun aus den 40er Jahren auftreiben. Dazu mussten leider zwei weitere kleine Löcher in das Metall-"Chassis" des Plattenspielers gebohrt werden, da die Befestigungsschrauben unterschiedliche Abstände haben.
Das Gerät ist mit einen Telefunken-Tonarm TO 1000 ausgestattet, der erst Hifi-Tonabnehmer. Er hat bereits eine Saphir-Dauernadel.
Interessant ist auch, dass der Zeiger und der Drehkondensator über zwei Separate Seil- (bzw. Drahtläufe) gesteuert werden. Nur mit einer Engelsgeduld kann man sich trauen, diese Seile zu ersetzen. Ich habe Angelsehne gewählt, da sich ein Scheuern nicht genug reduzieren lässt. Der Seillauf ist noch nicht klug gelöst.
Nachdem alle Kondensatoren abgeklemmt und mit neuen "überbrückt" wurden, läuft das Gerät anstandsfrei! Die alten habe ich auf der Phasenseite abgeklemmt im Gerät belassen.
Ich war vollkommen verblüfft, über den "Wumms", d.h. phantastischen Klang, den der Apparat hervorbringt. Bei Mittelwelle und Langwelle gibt es allerdings noch Probleme, dort empfange ich nichts; bisher nur K.
Außerdem hat das Radio einen Wahlschalter genau in der Mitte unter den Skalen: zwei Einstellung, I-gar nichts-II, dieser Schalter ist ein Drehring hinter dem mittleren Drehknopf, der vorne das Poti für den Klangregler steuert. Kann es sein, dass über diesen Rastschalter mit der Stellung I & gar nichts & II fest eingestellte Frequenzen angesteuert werden, sodass man Regionalsender ohne Suchen sofort parat hatte? Hatten Volksempfänger vielleicht so etwas ähnliches?
Außerdem ist bemerkenswert, dass jenachdem, welcher Frequenzbereich (K-M-L) über den Drehschalter auf der rechten Seite des Gehäuses eingestellt wird, die entspr. Glasskala "hinterleuchtet" wird. Die Glühlampen sind übrigens auf der skalenabgewandten Seite mit weißer Farbe versehen, um das Licht auf die Skalenhinterleuchtung zu fokussieren. Sieht wunderschön aus!
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