Fernseher Bj. 1955 restauriert - geht nicht mit Konverter

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röhrenradiofreak
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Re: Fernseher Bj. 1955 restauriert - geht nicht mit Konverte

Beitrag von röhrenradiofreak »

rettigsmerb hat geschrieben:... von einer Nyquist-Flanke und Restseitenbandmodulation hat scheinbar noch keiner der Entwickler dieser Dinger etwas gehört...
Doch, wahrscheinlich schon. Nur lässt sich so ein Signal nicht mit einem einfachen AM-Modulator erzeugen, dessen Bauteile nur ein paar Cent kosten. Und die einfachere Lösung funktioniert ja auch mit über 90 % der gängigsten Fernseher, also wozu sollte man dann mehr Aufwand treiben?

Zu dem Bildflattern im oberen Bildbereich bei Videobetrieb: Das hat nichts mit dem Modulator zu tun, sondern liegt an Frequenzschwankungen im Videosignal, die durch mechanische oder geometrische Ungenauigkeiten bei der Videoaufzeichnung und -Wiedergabe entstehen und sich im horizontalen Bildstand am stärksten bemerkbar machen. Das kann man durch eine Änderung der Zeitkonstante in der Horizontal-Synchronisation des Fernsehers beseitigen: der Zeilenoszillator folgt dann schneller den Schwankungen der Zeilenfrequenz, das Bild ist somit stabil. Solche Umrüstungen habe ich in dern 80er Jahren öfter gemacht, auch bei Fernsehern, bei denen die betreffenden Stufen mit Röhren bestückt waren, es hat immer geklappt.

Lutz
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Re: Fernseher Bj. 1955 restauriert - geht nicht mit Konverte

Beitrag von yehti »

Moin!
Wenn man als Signalquelle einen DVD-Player benutzt, kann es auch sein, daß einem der Makrovision-Kopierschutz ärgert.
Auch und gerade bei "neueren" Geräten - ich habe hier einen Philips K40-Rückprojektor, der darauf ausgesprochen allergisch reagiert.
Gruß Gerrit
edi
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Re: Fernseher Bj. 1955 restauriert - geht nicht mit Konverte

Beitrag von edi »

Auch ich verwende einen Videorecorder via Konverter als Signalquelle- klar, mangels Sendern.
Da hatte ich leider auch das Problem, daß die Synchronisation mangelhaft funktioniert(e), was ich dann durch eine Änderung im Amplitudensieb beseitigen konnte. Bei 2 Geräten, die denselben Effekt ("Zittern" in vertikaler Richtung, trotz "gefangenem" Bild) zeigten.
Ursache dürfte die Signalaufbereitung im VCR sein.
Die dürfte schon etwas anders sein, als zu Zeiten der Röhrengeräte der ersten Generation.

Die Änderung im Amplisieb wäre eigentlich schon eine erhebliche Änderung, und diese möglicherweise wieder nachteilig beim Empfang von Sendern- allerdings stellt sich das Thema ja nicht mehr, und so können die Fernseh- Dinosaurier wenigstens von Videokassette versorgt werden.

Edi
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Re: Fernseher Bj. 1955 restauriert - geht nicht mit Konverte

Beitrag von röhrenradiofreak »

edi hat geschrieben:Ursache dürfte die Signalaufbereitung im VCR sein.
Jein. Ursache für die mitunter auftretenden Vertikal-Synchonisationsprobleme bei Videoband-Wiedergabe ist, wenn nicht die bereits erwähnten fehlerhaften Videosignalpegel, meist folgendes:

Pro Halbbild macht die Kopfscheibe des Videorecorders eine halbe Umdrehung. Dann entfernt sich der eine Videokopf vom Band und der andere übernimmt die Aufnahme bzw. Wiedergabe.

Durch den Wechsel der Köpfe sind einige Zeilen gestört. Damit dies nicht als Bildstörung sichtbar ist, hat man diesen Umschaltpunkt in den Bereich der Vertikal-Austastlücke gelegt. Aber nicht genau in die Austastlücke, sondern einige Zeilen davor, also an den unteren Bildrand (wenn man die Vertikal-Amplitude am Fernseher etwas kleiner stellt, kann man diesen Störstreifen oft sehen). Hätte man ihn genau in die Vertikal-Austastlücke gelegt, wäre der Synchronimpuls gestört, und viele Fernseher hätten Probleme mit der Vertikal-Synchronisation.

Oft dauert diese Störung deutlich länger oder hat sich in die Vertikal-Austastlücke verschoben. Beispielsweise dann, wenn der Videorecorder elektrisch oder mechanisch dejustiert ist, oder wenn der Bandzug nicht mehr ganz einwandfrei ist. Dann ist die Vertikal-Austastlücke mit dem darin liegenden Synchronimpuls gestört. Und das führt eben zu Synchronstörungen wie vertikal zitterndem, springendem oder durchlaufendem Bild.

Auch das oft auftretende horizontale Bildzittern am oberen Rand hat zu einem großen Teil mit dieser Umschaltung zu tun. Denn durch mechanische Ungenauigkeiten entsteht beim Wechsel der Videoköpfe ein Phasensprung, dem der Fernseher, genauer gesagt seine Horizontal-Synchronisation, schnell genug folgen muss. Tut sie das nicht, zittert das Bild vor allem im oberen Bereich und/oder die vertikalen Kanten laufen im oberen Bildbereich wie ein teilweise geöffneter Reißverschluss auseinander.

Lutz
edi
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Re: Fernseher Bj. 1955 restauriert - geht nicht mit Konverte

Beitrag von edi »

Oft dauert diese Störung deutlich länger oder hat sich in die Vertikal-Austastlücke verschoben. Beispielsweise dann, wenn der Videorecorder elektrisch oder mechanisch dejustiert ist, oder wenn der Bandzug nicht mehr ganz einwandfrei ist. ... Und das führt eben zu Synchronstörungen wie vertikal zitterndem, springendem oder durchlaufendem Bild.
Ich beschreibe kein Fehlerproblem eines Videorecorders. :D
Der ist schon in Ordnung, nicht irgendwie "dejustiert", wenn auch nicht neu- die Signalaufbereitung ist aber eben nicht die eines terrestrischen TV-Senders, denselben Effekt erzeugt ein anderer Videorecorder (auch andere Marke) genauso, und die beiden Fernseher, immerhin 56 Jahre auf den Lampen- tun sich eben etwas schwer damit.

Edi