reparaturfreundliche Radios für Anfänger

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rettigsmerb
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Re: reparaturfreundliche Radios für Anfänger

Beitrag von rettigsmerb »

Mahlzeit zusammen,

meiner bescheidenen Ansicht nach wäre ein Platinengerät aus Anfang bis Mitte der 1960er Jahre für Anfänger nicht schlecht.
> Anhand der (noch reltiv leicht erhältlichen) Reparaturanweisungen/-anleitungen/-helfer sind Bauteile recht einfach, auch für den weniger geübten Novizen anhand des Bstückungsdrucks zu identifizieren.
> "Problemteile" (WIMA's und Co) sind kaum oder schon gar nicht mehr enthalten
> Die Arbeiten beschränken sich oftmals auf eine gründliche Reinigung/Prüfung
> in einigen Fällen reicht der Austausch der einen oder schwachen Röhre schon aus, um ein Erfolgserlebnis zu bekommen

Nur mal so gedacht...

LG, Herbert
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Otto
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Re: reparaturfreundliche Radios für Anfänger

Beitrag von Otto »

Hallo Herbert,

der Gedanke hat was. Ein Freudenstadt 12 z. B. ist aus der Sicht wirklich problemlos. Einschränkung : der Lerneffekt tendiert gegen 0.

Gruß Otto
rettigsmerb
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Re: reparaturfreundliche Radios für Anfänger

Beitrag von rettigsmerb »

Otto hat geschrieben:Hallo Herbert,

der Gedanke hat was. Ein Freudenstadt 12 z. B. ist aus der Sicht wirklich problemlos. Einschränkung : der Lerneffekt tendiert gegen 0.

Gruß Otto
Nicht ganz, denke ich. Immerhin lernt der Novize

> den grudsätzlichen Aufbau eines Radios kennen
> Bauteile anhand ihrer natürlichen Erscheinung zu unterscheiden
> wie man bei einfachen Fehlern schon selbst und mit Hilfe z.B. unseres Forums ein Gerät wieder spielbereit bekommt.

Meine These lautet: "Vom Leichten zum Schweren". Es ist, denke ich, nicht zielführend, gleich mit einem relativ unübersichtlich erscheinenden, handverdrahteten Stereo-Automatic-Gerät zu beginnen. Da ist eher Frust vorprogrammiert. Solche Geräte sollten dem fortgeschrittenen, geübten Radiohobbyisten zunächst vorbehalten sein.

Wenn man sich an den einfach gehaltenen Geräten quasi "freigeschwommen" und eine gewisse Erfahrung gesammelt hat, kann man dann ja die nächste Herausforderung in Angriff nehmen.

Ein Radio/Fernsehtechniker lernte damals den Beruf über dreieinhalb Jahre. Das hatte schon seinen Grund. Und Rom wurde ja auch nicht an einem Tage erbaut... :wink:

Schönen Sonntag,
Herbert
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Manu
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Re: reparaturfreundliche Radios für Anfänger

Beitrag von Manu »

Moiieeen ;)
Mein erstes Radio, das ich restaurierte war ein Nordmende Othello 55.
Der war recht einfach zu restaurieren.
Was ich auch noch empfehlen kann, wäre ein Mende 300-10 die sind auch ziemlich "simpel" aufgebaut.
Grüße Manu
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olaf utang
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Re: reparaturfreundliche Radios für Anfänger

Beitrag von olaf utang »

Hallo,

ich habe meinen Einstieg in die Röhrentechnik damals dank Internet-Anschluss über die Bastelecke von Burkhard Kainka http://www.b-kainka.de/bastel0.htm (nummer 74 und 88 auf der Seite) gefunden. Habe mir vom Flohmarkt eine Handvoll Teile und ein billiges Multimeter für ein paar Mark mitgebracht und ein Audion und einen minimalen NF-Verstärker (heute tube-amp) mit PL504(die Röhre, nicht das Mitglied) zusammengestümpert. Sowohl Erfolgs-, als auch Misserfolgserlebnisse haben mir einen guten Anfäger-Erkenntnisgewinn gebracht.

Wenn man Seiteneinsteiger, ohne professionelle Ausbildung in dieser Technik ist, ist Selberbauen ein sehr guter Weg, um ein paar Grundlagen zu verstehen. Dann konnten auch die ersten Radios kommen.

Viele Grüsse,

O.U.
uli12us
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Re: reparaturfreundliche Radios für Anfänger

Beitrag von uli12us »

Laut dem Schaltplan, der hier irgendwo zu finden war vom Freudenhaus Radio sind da auch die heute gängigen E12 Werte verwendet worden. Insofern ist das zu reparieren wirklich relativ einfach, weil man sich keine Sorgen über eventuelle Fehlfunktionen wegen zu weit vom gewünschten Wert liegender Toleranzen machen braucht. Auch wenn Fehler deswegen recht selten sein dürften.
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Fernsehjeck
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Re: reparaturfreundliche Radios für Anfänger

Beitrag von Fernsehjeck »

Ihr empfehlt Geräte die ziemlich selten sind, zu mindest sperrmüllmäßig betrachtet,
Loewe Opta Meteor/Komet (1955-57) sind aber sehr häufig anzutreffen, auch sind es Geräte
die gleichzeitig problemlos auch als Teileträger zu erhalten sind.

Gruß,

Fernsehjeck :tvschauen:
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Du Fernseheumel aus Westdeutschland!
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SGibbi
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Re: reparaturfreundliche Radios für Anfänger

Beitrag von SGibbi »

Die "Meteore" dieser Serien "richtig" zu machen ist aber ein Schmerz im A*** obwohl ich die Geräte sehr mag. Denken wir nur an die doppelte Tastenreihe mit ihren unzähligen Filterkondensatoren für's NF, die fast alle aus der Toleranz sind. Wenn sie laufen, sind sie Klasse, aber für'n Anfänger ? kriecht nur die Hälfte hin und hat irgendeinen PA Sound daraus. Das macht kein Spaß.

Bis einschließlich Serie 1955 hatte ich empfohlen, der wohl ewig haltenden Styroflexe wegen, abgesehen vom Putzen bekommt man die 2 bis 5 Teerkondensatoren, die dann doch verbaut sind, auch als Anfänger an einem Samstagnachmittag getauscht, vielleicht noch 'ne UKW Oszillatorröhre, oder so, und viel mehr ist da eigentlich nie 'dran.

Platinenaufbauten der frühen 1960er will ich für Anfänger nicht unbedingt empfehlen. Die Platinen waren damals sehr eng bestückt, weil das Material (& die Werkzeuge) noch sehr teuer, und die damals verwendeten Spezialteile liegen fernab jeder modernen Norm. Abgesehen von Schwierigkeiten bei der Ersatzteilbeschaffung - an meinem Saba Villingen 11 den Netzelko tauschen, oder einen Röhrensockel, ohne dabei die Platine zu ruinieren - ich habe das hingekriegt, ist aber nicht unbedingt "anfängerfreundlich" gemacht.
uli12us
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Re: reparaturfreundliche Radios für Anfänger

Beitrag von uli12us »

Der bereits genannte Saba hat aber eine überaus grosszügige Platine vom Platz her. Wenn man da die Bauteile etwas dichter packt und bei den Kondis radiale Typen verwendet, würde 1/4 vom Platz her locker reichen. Und dann ist so ein Tausch nur mehr mit der Pumpe Lötzinn absaugen, altes Teil raus, neues rein, verlöten, aus die Maus. Da kann man sogar alle Teile auf einmal tauschen, anstatt Teil für Teil, damit man sich nicht irgendwo verlötet.

Der Nachteil vom Saba kann höchstens sein, dass der Verkäufer meint, er hat da nen Goldbarren.