Nordmende Carmen 58

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uli12us
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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von uli12us »

Na ganz einfach, dass man nicht aus Versehen irgendwo nen Kurzschluss baut, Schliesslich liegt der Draht an Masse und bei dem Gewirr an Bauteilen kann schnell mal was passieren. Das vermeidet man mit Lackdraht. Sonst ist der nicht nötig. Es geht natürlich auch mit gewöhnlichem isolierten Draht oder indem man hinterher Schlumpfschlauch oder Isolierband drüberzieht.
Die alten Teile, zumindest die vor ca 55 hatten ja keine Platinen wo keine Gefahr mehr besteht irgendwas unvorhergesehenes miteinander in Kontakt zu bringen.

Wobei natürlich bei den doch hohen Spannungen und auch Frequenzen auch induktiv was passieren kann. Da ist eine geschlossene Hülse, ob jetzt als Rohr oder Blech auf jeden Fall unkritischer.
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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von röhrenradiofreak »

Hohe Frequenzen kommen an dieser Stelle nicht vor. Hohe Spannungen auch nicht. Es geht darum, ein Brummen durch kapazitive netzfrequente Einkopplungen in den an dieser Stelle sehr hochohmigen NF-Signalweg zu vermeiden.

Ich habe bei etwa einem Dutzend Radios den geschirmten Kondensator an dieser Stelle erneuern müssen. In den meisten Fällen war überhaupt keine Abschirmung des Ersatzbauteils nötig, vor allem dann, wenn es einigermaßen zwischen dem Chassis, sonstigen Metallteilen und/oder anderen Bauteilen "versteckt" angeordnet war. In den übrigen Fällen genügte es, einen mit Masse verbundenen Schaltdraht ein paarmal herumzuwickeln, um Brummen zu vermeiden.

Schließlich ist die Abschirmung allein schon deshalb nicht vollständig, weil die Anschlussdrähte nicht abgeschirmt sind.

Aber wer will, soll sich meinetwegen die Mühe machen, eine Abschirmung aus Rohr oder Blech herzustellen.

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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von Erik »

uli12us hat geschrieben:Das müsste dann aber schon ein Kupferlackdraht sein
Ich habe da einfach ein paar Windungen Klingeldraht drum gewickelt. Sieht nicht sonderlich gut aus, reicht aber aus. Muß mal nachdenken, 5 oder 6x habe ich das bisher gemacht. Vielleicht auch öfter.

Viel wichtiger ist, daß man den versteckten Widerstand nicht vergisst!
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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von Erik »

röhrenradiofreak hat geschrieben:Im Carmen 58 gibt es am Lautstärkeregler ein Bauteil mit drei Anschlüssen, das ist kein abgeschirmter Kondensator, sondern eine Kombination aus Kondensator (10 nF) und Widerstand (10 M Ohm).
Das meinte ich im Posting vorher. Das ist nicht nur im "Carmen" so, auch in den Brüdern bzw Schwestern findet man das.
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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von klausw »

Erik hat geschrieben:
röhrenradiofreak hat geschrieben:Im Carmen 58 gibt es am Lautstärkeregler ein Bauteil mit drei Anschlüssen, das ist kein abgeschirmter Kondensator, sondern eine Kombination aus Kondensator (10 nF) und Widerstand (10 M Ohm).
Das meinte ich im Posting vorher. Das ist nicht nur im "Carmen" so, auch in den Brüdern bzw Schwestern findet man das.
Genau. Hatte ich letztens auch bei "Elektra 56". Ich war zunächst gedanklich auch auf die "Geschirmter Kondensator"-Theorie fixiert.
Also Obacht, sofern man in Nordmende-Geräten dieses Bauteil findet und bei der Restaurierung keinen Schaltplan zur Hand hat.

k.

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von uli12us »

Verschaerft gibts ja sogar welche mit 4 Draehten, das ist dann ne R/C Kombi mit Schirm.
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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von röhrenradiofreak »

Die müssen nicht zwingend vier Anschlüsse haben. Drei reichen, denn der Widerstand liegt mit einem Ende auch an Masse. Und da diese Bauteile speziell für diesen Verwendungszweck produziert wurden, lag es nahe, den vierten Draht gleich einzusparen.

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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von Erik »

Wenn man weiß, daß es so was gibt, kann man es im Schaltplan sofort deuten. Aber als ich das erste mal damit konfrontiert wurde, war ich -ich gebe es zu- schon einigermaßen verwirrt.
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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von saarfranzose »

ich hatte grade in einem Saba Villingen 100 einen 4-Bein Kandidaten (C33, 22nF). Es handelt sich nur um einen Koppel-C ohne Widerstand. Die im Kondensator durchgeschliffene Masseleitung versogt einen Teil der gedruckten Schaltung mit Masse und die Brücke muss daher nach Ersatz des Kondensators auch wieder hergestellt werden.
Gruß,
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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von saarfranzose »

ich möchte noch ein Bild nachliefern. Interessant das der Querschnitt der Masseleitung aufgedruckt ist. So kann man die Leitung beim Design einer Leiterplatte mit einplanen.
vier_beiner_5644.jpg
Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von uli12us »

Das ist aber jetzt auch nicht unbedingt servicefreundlich. Gut damals mags die 0Ohm Widerstände noch nicht gegeben haben. Aber eine simple Drahtbrücke hätts da auch getan und man bräuchte kein Supersonderspezialbauteil das ausserhalb jeglicher Standards liegt.
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saarfranzose
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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von saarfranzose »

vorrangig ist das Bauteil ein abgeschirmter Koppel-C! Die Drahtbrücke ist eine Zweckerweiterung.
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