Das mit der RFT- 604er... ist ja interessant. Fälschung eigentlich weniger- eher Verbesserung- die AD ist ja die legitime Nachfolgerin der RE, mit ein wenig mehr Power.
Wahrscheinlich zur Ersatzteilbereitstellung für 604- bestückte Geräte aus der AD- Fertigung abgezweigt, um nicht noch weiter "die schlappere Lampe" bauen zu müssen.
Hoffentlich heizt das jetzt nicht den Hype auf die Uralt- Endtrioden noch weiter an. (Darum hier nicht die kompl. Röhrennamen)
Edi
Meinung zu Röhren bestimmter Hersteller
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Ich habe auch einige dubiose Fälle beizutragen.
Vor vielen Jahren habe ich aus einem Restposten fünf neue ECC 85 günstig gekauft. Hersteller: Funkwerk Erfurt, auf der Schachtel steht RFT. Sie sind etwa 1 mm dicker als "normale" ECC 85 und passen deshalb schon mechanisch nicht in jedes Gerät. Von der Funktion her sind sie weitestgehend unbrauchbar, weil die UKW-Empfindlichkeit (auch nach einem Nachgleich) deutlich schlechter ist als mit anderen ECC 85 und außerdem die Oszillatofrequenz je nach Gerät um etwa 0,2 bis 0,5 MHz driftet. Nicht bekannt ist mir, ob es sich um "einwandfreie" Ware, um als fehlerhaft aussortierte Exemplare oder um umgelabelte Röhren eines anderen Typs handelt.
Weiterhin besitze ich eine ECH 81 (welcher Hersteller weiß ich gerade nicht), die ist so lang wie eine EL 84 und dürfte deshalb womöglich auch nicht in jedes Gerät passen. Was sich hinter diese Röhre verbirgt, weiß ich nicht. Die Funktion ist jedenfalls einwandfrei.
Vor einigen Jahren kaufte ich ein Paar Endstufenröhren 7868, Label: Electro-Harmonix. Beim Einstecken in die Endstufe der Musikbox platzte bei einer davon der Glaskolben. Ursache: Die Stifte waren dicker als bei den Originalröhren, und der Stiftkreis war um einige 1/10 mm größer. Gelöst habe ich das Problem durch entsprechendes Aufbiegen der Kontaktfedern in den Fassungen.
Lutz
Vor vielen Jahren habe ich aus einem Restposten fünf neue ECC 85 günstig gekauft. Hersteller: Funkwerk Erfurt, auf der Schachtel steht RFT. Sie sind etwa 1 mm dicker als "normale" ECC 85 und passen deshalb schon mechanisch nicht in jedes Gerät. Von der Funktion her sind sie weitestgehend unbrauchbar, weil die UKW-Empfindlichkeit (auch nach einem Nachgleich) deutlich schlechter ist als mit anderen ECC 85 und außerdem die Oszillatofrequenz je nach Gerät um etwa 0,2 bis 0,5 MHz driftet. Nicht bekannt ist mir, ob es sich um "einwandfreie" Ware, um als fehlerhaft aussortierte Exemplare oder um umgelabelte Röhren eines anderen Typs handelt.
Weiterhin besitze ich eine ECH 81 (welcher Hersteller weiß ich gerade nicht), die ist so lang wie eine EL 84 und dürfte deshalb womöglich auch nicht in jedes Gerät passen. Was sich hinter diese Röhre verbirgt, weiß ich nicht. Die Funktion ist jedenfalls einwandfrei.
Vor einigen Jahren kaufte ich ein Paar Endstufenröhren 7868, Label: Electro-Harmonix. Beim Einstecken in die Endstufe der Musikbox platzte bei einer davon der Glaskolben. Ursache: Die Stifte waren dicker als bei den Originalröhren, und der Stiftkreis war um einige 1/10 mm größer. Gelöst habe ich das Problem durch entsprechendes Aufbiegen der Kontaktfedern in den Fassungen.
Lutz
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Das ist interessant. Ich habe mal nachgeschaut: In dem Dreieck auf dem Glaskolben gegenüber der Typenbezeichnung steht eine 1, demnach sollte es sich um einwandfreie Röhren handeln. Gebrauchsspuren sind keine vorhanden. Laut Röhrenprüfgerät ist die Emission in Ordnung. Aber die Funktion ist, zumindest in "West"-Radios, mangelhaft. Laut Aufdruck auf der Schachtel sind die Röhren von 1963.
Lutz
Lutz
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Dennoch wurden sehr viele DDR-Radios mit RFT-Röhren bestückt (logisch)...
ALLE DDR-Radios wurden mit RFT-Röhren bestückt- RFT ist ein Warenzeichenverband fast aller Elektronik- Bauelemente- und Geräte- Hersteller, sowie des Vertriebs.
Darunter fallen also alle DDR- Röhrenhersteller: Röhrenwerke Neuhaus und Mühlhausen, FWE, WF, usw. Es war nicht nötig, andere Quellen zu nutzen.
Nur in Ausnahmefällen gab es Neu- Bestückung mit Röhren aus den "RGW- Bruderländern". Denkbar wäre Export- selbst habe ich kein solches Gerät in der Hand gehabt.
Bei Fernsehern ab den 70ern war dies schon etwas anders, gerade für Fernsehgeräte wurden Tesla, Polam, Tungsram- und andere RGW- Röhren im Ersatzteilhandel angeboten- darunter natürlich auch viele für Radio geeignete Röhren.
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...und die Empfangsleistungen waren nicht unbedingt schlecht.
Es gab bei den RFT- Mittelklasse- Geräten sogar einige mit an Großsuper angelehnten Features und Leistungen, z. B. aufwendige (a. R.) Gehäuse mit voluminöser Lautsprecherbestückung, oder eine HF- Stufe mehr für UKW, wie die kürzlich hier besprochenen Geräte Admiral, Dominante.
Und die technische Spitze der RFT- Geräte, die Großsuper, können sich auf jeden Fall mit Spitzengeräten der "West"- Konkurrenz messen.
Alles dies natürlich mit den eigenen Röhren- Fremdröhren wären Pfui gewesen. Mir fällt kein Gerät ein, bei dem eine solche Bestückung vorgeschrieben war.
Diese Klassifizierung wurde seit de 50ern eingeführt, aber ab den 60ern sehr betont.Es gibt ja auch Röhren ohne "Klassifizierung", die sollten aber größtenteils funktionieren.
Gütekl. 1 entspricht dem Weltmarkt- Standard- eine bestimmte Röhre sollte also der Weltmarkt- Röhre gleich sein- China- Fakes mit den Kennlinien einer Plastik- Modellbahn gab es damals ja noch nicht.
Allerdings findet man auf Jogis Seiten auch erhebliche Unterschiede -bis zu nicht passend wegen anderer Abmessungen- bei gleichen Röhren anderer Hersteller.
"Sonderklasse" und "Ausgezeichnete Qualität" sollten über Weltmarkt- Qualität liegen.
Güteklasse 2 (selten), sowie ganz ohne Stempel für den normalen Binnenmarkt- meist ältere Röhren, aus der Zeit, wo man noch nicht auf internationale Konkurrenzfähigkeit Wert legte. Mit Sicherheit kein Schrott- eben "nur normal".
Edi