Reperaturbeginn beim Nordmende Fidelio 56

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Eisenkern
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Re: Reperaturbeginn beim Nordmende Fidelio 56

Beitrag von Eisenkern »

Erik hat geschrieben:Wenn der Widerstand aber nicht nicht komplett defekt ist, sondern nur einen höheren Wert hat, könnte dann der Austausch mit der "Russenröhre" dazu führen, daß das Auge wieder halbwegs "normal" anzeigt?
Nimmt man zum Beispiel 5 MOhm statt ein 1 MOhm, dann zeigt das Auge tatsächlich weniger Ausschlag.
Deine Vermutung ist also richtig.
Steini1962 hat geschrieben:Leucht ständig voll.

Wenn bei Josef nun der Widerstand mit Draht auf Pin 3 genau 1 MOhm hatte und das Auge zunächst immer zu war, dann könnte man vermuten worauf Paulchen hingewiesen hat.
Nämlich perfekter Empfang und durch zu hohe Empfindlichkeit des Auges, könnte es immer geschlossen sein.
Das ist aber nicht richtig.
Selbst dann müsste das Auge reagieren, zwischen den Sendern oder wenn man einfach den Antennenstecker zieht, geht es immer noch deutlich auf.

Gruss Henry
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Steini1962
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Re: Reperaturbeginn beim Nordmende Fidelio 56

Beitrag von Steini1962 »

Hallo zusammen,

danke für die zahlreichen Antworten.

Ich habe jedoch einen dummen Fehler bei der Beschreibung gemacht :wut: Das Russenauge war vor dem Anschluß des Widerstands offen, nicht geschlossen. Ich habe mich irritieren lassen da ja bei dieser Röhre eine Hälfte immer konstant leuchtet. Die andere Hälfte hatte nicht reagiert. Nach Anschluß des Widerstands geht der Halbkreis nun schön auf und zu. Je nach Senderstärke.

Sorry für diesen Beschreibungsfehler.

Gruß Josef
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Steini1962
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Re: Reperaturbeginn beim Nordmende Fidelio 56

Beitrag von Steini1962 »

Hallo zusammen,

nun sind die arbeiten an der Elektrik so gut wie abgeschlossen. Er läuft gut und hat guten Empfang. Einen Kondensator muß ich noch wechseln aber da hatte ich keinen passenden da. Muß ich also auf die Lieferung warten.

Ein anderer macht mir noch Sorgen. Es ist eine Kondensator-Widerstand-Kombi. Die Beschriftung: 0,01 µF ist ja klar für den Kondi, macht mir so kein Problem. Aber beim Widerstand steht 10 MOhm. Kann das sein? Ein solch hoher Wert. Wenn das richtig sein sollte, wo gibt es Widerstände die brauchbar sind mit diesem Wert ?

Danke für Tipps.

Gruß Josef
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Re: Reperaturbeginn beim Nordmende Fidelio 56

Beitrag von Fernmelder »

Moin Josef,

wenn du dich traust kannst das Kombi zerlegen. Der Widerstand ist in der Mitte des Wickels untergebracht.

Das mache ich auch öfter einfach den Wickel langsam abwickeln und du wirst die Stelle finden an dem der Widerstand angelötet wurde.

Macht aber eine Menge Dreck :!: Voher aber schon die Teerenden entfernen. Ich mache sie nicht warm sonder schneide vorsichtig mit dem Seitenschneider die Stücke ab. Der Teer platzt wie Glas in Scherben ab. Pass nur auf das du nicht die Verlötung des Widerstandes triffst.

Sonst Warm machen und dann entfernen. Den Wickel muss du aber trotzdem abmachen da sich der Widerstand ziemlich fest dort befindet.

:hello:
--->lg Basti

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Re: Reperaturbeginn beim Nordmende Fidelio 56

Beitrag von Eisenkern »

Hallo Josef,

das geht sogar noch etwas einfacher und ohne Dreck.
Sofern der 10 MOhm in der Kombi ok, was er eigentlich immer ist:
- löte den Draht am Poti Mittelabgriff ab
- Knipse diesen Draht schön bündig am der R/C Kombi ab.
--> Somit hast du die Kondensatorseite zum Poti schon entfernt.
- nimm einen neuen C / 10nF und löte diesen am Mittelabgriff Poti an
(schön dicht ans Chassis legen, dann kannst du auch auf Schirmung verzichten)
- verlängere die andere Seite des neuen C mit Draht und löte diesen an EABC80 Pin 8 an.
(also parallel zur immer noch vorhandenen R/C Kombi)
Fertig!

Die alte R/C Kombi bleibt drin, der Kondensator zur Potiseite ist jedoch nun ab.
Du kannst die abgeknipste Seite noch etwas isolieren und die Kombi auch mit Draht befestigen
Der 10MOhm in der bleibenden Kombi, geht immer noch von Pin 8 der EABC auf Masse.
So brauchst du nur einen neuen 10n + wenige Handgriffe und die Hände bleiben sauber.

Gruss Henry
Fernmelder
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Re: Reperaturbeginn beim Nordmende Fidelio 56

Beitrag von Fernmelder »

ist auch eine Lösung :super:
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Re: Reperaturbeginn beim Nordmende Fidelio 56

Beitrag von Erik »

Seit ich weiß, wie schwer man diese hochohmigen Widerstände findet, hebe ich dieses eine Bauteil da immer auf. Den C. muß man ja nicht verwenden.
- Ja, der Heesters, das hat er nun davon, von seiner Raucherei... -
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Re: Reperaturbeginn beim Nordmende Fidelio 56

Beitrag von Steini1962 »

Hallo @Fernmelder
Hallo @Eisenkern,

vielen Dank für eure Vorschläge und Tipps. Ich habe es nun nach Eisenkern´s Methode gemacht und es funktioniert super. Den fehlenden C habe ich mir bei einem Kumpel besorgt, somit sind die elektrischen Arbeiten endgültig abgeschlossen.

Nun geht es noch etwas an die Mechanik und dann vor allem an die Optik.

Hier mal ein kurzer Eindruck, allerdings noch ohne Skalenscheibe und ohne Bedienknöpfe. Gut zu sehen die russische Ersatzröhre für die EM34.

Bild


Und hier die ausgetauschen Bauteile. Hat sich wieder mal gelohnt.

Bild

Ich denke, bald kann ich das Endergebnis vorstellen.

Gruß Josef
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Re: Reperaturbeginn beim Nordmende Fidelio 56

Beitrag von Steini1962 »

Hallo zusammen,

leider konnte ich aus gesundheitlichen Gründen erst jetzt weitermachen. Die elektrischen und mechanischen Probleme sind soweit gelöst und er spielt wirklich gut.

Nur der Dreko für MW, KW,LW ist noch etwas schwergängig. Da werde ich wohl noch mal ran müssen.

Nun habe ich in den letzten Tagen versucht das Gehäuse aufzuarbeiten. Es ist doch etwas mitgenommen. Ich möchte euch den Zustand zur Zeit zeigen und nachfragen ob und was ihr noch machen würdet. Ich bin der Meinung es ist akzeptabel und man darf den Geräten ihr Alter ruhig ansehen. Trotzdem sollte es ja auch ansehnlich sein.

Bin für Tipps immer dankbar.


Bild

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Gruß Josef
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Re: Reperaturbeginn beim Nordmende Fidelio 56

Beitrag von Hotte »

Steini1962 hat geschrieben:Ich möchte euch den Zustand zur Zeit zeigen und nachfragen ob und was ihr noch machen würdet.
Also ICH persönlich würde außer gründlich reinigen und polieren daran gar nichts machen. Allerdings bin ich in Sachen Holz auch eine 200% tige Niete. Die Holzfraktion hier wird da bestimmt ganz anderer Meinung sein und hat bestimmt was einfaches parat, was jeder (außer ich!) hin bekommt. :-)

Gruß aus Walldorf... Hotte
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Re: Reperaturbeginn beim Nordmende Fidelio 56

Beitrag von Steini1962 »

Hallo Hotte,

danke für Deine Meinung. Du sprichst das aus was ich denke. Ich bin nun mal eine Niete in Holzbearbeitung. Und auch so sieht es gut aus, eben dem Alter entsprechend. Ich werde es so belassen.

Gruß Josef
Erik
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Re: Reperaturbeginn beim Nordmende Fidelio 56

Beitrag von Erik »

Wozu willst du denn da am Gehäuse was machen, das ist doch nicht beschädigt.
- Ja, der Heesters, das hat er nun davon, von seiner Raucherei... -
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Re: Reperaturbeginn beim Nordmende Fidelio 56

Beitrag von xscotty1990 »

Moin, es gibt zwar auf dem Bild leichte Abschabungen oben zu sehen, aber ich persönlich würde das Gerät auch so belassen.
Wenn man das Gehäuse neu macht, sieht es vielleicht "zu neu" aus und es passt zu dem restlichen "Charme" des Gerätes nicht mehr. Immerhin hat das Gehäuse auch eine Geschichte.

Ich würde es auch so belassen. Meine Meinung.

Grüße

Marco :hello:
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Re: Reperaturbeginn beim Nordmende Fidelio 56

Beitrag von Steini1962 »

Hallo zusammen,

danke für eure Antworten. Ihr habt völlig recht. Er soll ja nicht wie neu aus der Fabrik aussehen. Ich werde ihn so belassen und mich einfach nur an dem schönen Klang erfreuen. :P

Gruß Josef
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Re: Reperaturbeginn beim Nordmende Fidelio 56

Beitrag von Diodenwolf »

paulchen hat geschrieben:Eventuell wäre dieser Beitrag noch recht interessant.

http://www.radiomuseum.org/forum/6e5s_6 ... e5c.html#1

Denn eins wundert mich immer wieder. Alle tauschen die Augen aus, aber keiner sagt was dazu, daß das Russenauge eigentlich fast immer sofort zu ist (zumindest der Theorie nach).

paulchen

Hallo wieder einmal in die Runde,
ich hatte bei beiden Geräten "Rheingold" und "Fidelio" die toten EM 34 durch den Sovjet 6E5C ersetzt. Das der untere Fächer dabei geschlossen ist, habe ich zwar bedauert aber letztendlich akzeptiert. Auffällig jedoch war, dass der obere Fächer immer bis auf ca. 45° geschlossen war. Ein stark einfallender Sender veränderte das Bild dann bis auf ca. 10°. Deshalb habe ich mir den "Rheingold" noch einmal vorgenommen und gemessen. Dabei messe ich an Pin 6 (L) = 250 V und an Pin 3 (A) = 68 V. Dieser Wert erscheint mir sehr hoch. Angegeben sind laut Originalschaltbild (EM34) jeweils 18V mit jeweils 0,22 mA an aI und aII. Strom an L = 0,85 mA. Ich messe jetzt 1,30 mA an L und 0,18 mA an aI. Die Steuerspannung am G liegt zwischen -04 und -3,2 V. Der Widerstandwert ist etwas erhöht und beträgt 1,2 MOhm.
Als ich für den Messvorgang den Widerstand von Pin 3 ablöte, öffnet sich der Fächer auf ca 90°. Versuchsweise habe ich nun erst einmal den übrig gewordenen 1 MOhm in Reihe dazu gelötet. Der Fächer behält den Öffnungswinkel von 90°. Jetzt kann man auch eine wirkliche Änderung des Fächers bei weniger oder stark einfallenden Sendern sehen.
Was passiert hier also?
Ich bin gespannt auf eure Antworten.
Gruß Wolfgang
Der Klügere gibt nach, dachte sich die Sicherung.