Ein neuer stellt sich vor, ein par Tipps sind gesucht

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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UL84
Philetta
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Beitrag von UL84 »

Juhuu :) So wie es aussieht ist es das LW-Filter. Ich bin am versuchen es wieder zu reparieren wenn es geht.

Ich habe nun alle Papierkondensatoren getauscht und siehe da! Sie spielt wieder und der Trafo wird nicht mehr heiss! :D *freu* UKW ist nach wie vor komplett stumm, wie kann ich herausfinden ob es die Röhre ist? Bleibt ja fast nichts mehr anderes übrig.

Zweitens: an der UCH81-Röhre ist zwischen Pin1und3 ein Widerstand verbrannt. Kann mir jemand dessen Wert sagen? Auf dem Schema von hier im Forum ist dieser nicht eingezeichnet. Mein Gerät ist ja ein Mediator, wobei ich glaube und hoffe dass das Chassis baugleich mit dem Philips Philetta BD263U ist.

Gruss an alle! :)
Matthias
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hi,

Schaltplan hin oder her, - zwischen Pin 1 und Pin 3 kann eigentlich gar kein Widerstand sein. Pin 1 bzw. 3 sind Schirmgitter bzw. Kathode des Heptodensystems (H) der Röhre. Hier gehört kein Widerstand dazwischen.

Allerdings, - wenn der Schaltplan so stimmen sollte - dann liegt die Kathode über einen Widerstand und einen Kondensator (R20 mit 150 Ohm bzw. C40 mit 10 nF parallel) auf Masse. Vom Schirmgitter geht ein Kondensator (C36 mit 10 nF) auf Masse. Wenn hier derselbe Massepunkt verwendet wurde, dann kann bei oberflächlicher Betrachtung vielleicht der Eindruck enstehen, wie wenn diese Pins unmittelbar zusammengeschaltet wären.
Überprüfe das doch nochmals.

Messe auch mal die Spannung an Pin 1. Hier müssen bei Mittelwelle 105 Volt und bei UKW (kann man nicht lesen) 135 oder 185 Volt anliegen. Auf jeden Fall muß dort Spannung über 100 Volt vorhanden sein.

Gruß

Rocco11
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Volker
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Beitrag von Volker »

Ich habe nur den Schaltplan vom Philips BD236U. Dort sind bei der UCH 81 folgende Spannungswerte angegeben: Pin 1 = MW 105V / 7mA, UKW 125V / 5mA. Am Pin 6(Anode H) = MW 170V / 3mA, UKW 148V / 7mA.

MfG Volkmar
MfG Volkmar

Alle Stufen schwingen, nur der Oszillator nicht !
UL84
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Re: Ein neuer stellt sich vor, ein par Tipps sind gesucht

Beitrag von UL84 »

So! Update nach mehr als 5 Jahren! :)

Das Radio stand seit 2008 in der Ecke meiner alten Werkstatt als ich noch bei meinen Eltern wohnte. Da ich keine Zeit hatte mich darum zu kümmern lag es da und habe es nicht mitgenommen als ich ausgezogen bin. Aber dann kam meine Freundin mal zu Besuch zu meinen Eltern und sagte "was ist das für ein schnuckeliges Radio?" ...Das hat mich motiviert wieder mal einen Blick darauf zu werfen! :) ...gutes braucht halt Zeit ;)

Ok, ich habe das Radio wieder langsam mit dem Regeltrafo hochgefahren und dann ging einfach mal gar nichts! (2008 ging lediglich UKW nicht). Dann habe ich gesehen dass die Schalter an den Tasten komplett vergammelt sind (ev. habe ich fälschlicherweise damals Kontakt 60 verwendet?! ...ich weiss es nicht mehr). Also habe ich die Schalter alle gereinigt und dann ging das Radio wieder an. :)

Und zugleich ging auch UKW! :D

Man kann also sagen das kleine Radio lebt wieder! :)

Dazu gibt es gleich erneut einige Fragen.
Ich habe das Radio bei mir am Arbeitsplatz installiert und höre täglich damit.
- Wie lange kann ich das Ding laufen lassen? ...Wegen Allstromgerät und so.
- Wie lange halten die Röhren? Soll ich mir einen weiteren Satz auf Vorrat kaufen? ...ich habe vor das Radio noch lange zu betreiben.
- Zeitweise stelle ich verzerrten Ton fest (kein Brummen). Ebenso ändert sich manchmal die Lautstärke, je nachdem wo ich mich befinde oder wie die Laue des kleinen Radios ist. Was hat es damit auf sich?
- Hinten bei der Antennen-Buchse ist ein Bügel welcher momentan am ganz rechen grösseren Loch kontakt macht. Für was ist dieser Bügel und wie muss ich den einstellen?


Vielen Dank an alle!

Gruss Matthias
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Vagabund
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Re: Ein neuer stellt sich vor, ein par Tipps sind gesucht

Beitrag von Vagabund »

Hey cool, das sieht fast aus wie das Siera SA1014U meiner Frau. Siera ist eine belgische Philips-Tochter. Das meiner Frau SA1014U wurde für Norwegen gebaut, es steht alles auf norwegisch drauf. Das Siera sollte, ich weiss es nicht auswendig, baugleich mit BX200U oder so sein. Es ist definitiv ein Allströmer. Warum Du da noch ein Trafo drin hast...das müsste man aus den Unterlagen sehen.
Normal kann man die Radios schon laufen lassen, die Röhren sollten auch, sofern neu, lange halten. Nachdem die Radios aber schon 50 Jahre alt sein können, ist das natürlich schon eine Ansage. Wenn das Radio läuft, immer ein wenig auf die Temperatur achten, sowie gerade bei Allströmern NIEMALS unbeaufsichtigt lassen. Gerade auch darauf achten, dass entweder die netzstrom-führenden Kondensatoren getauscht werden und das Gehäuse nicht angefasst werden kann, es kann Netzspannung führen. Ich habe Y2-Kondensatoren in mein Siera eingebaut, da es noch kein UKW kann und mit Vorsatz betrieben werden soll.
Mit der Zeit, muss net morgen sein, einfach mal nach Ersatz-Röhren umsehen. Es ist nie verkehrt, einen Satz zum Tauschen vorrätig zu haben.
Viele Grüße
Philipp

"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.
UL84
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Re: Ein neuer stellt sich vor, ein par Tipps sind gesucht

Beitrag von UL84 »

Herzlichen Dank für Deine Antowrt!

Das Radio Deiner Frau scheint mit meinem verwandt zu sein, das Gehäuse ist womöglich identisch!

Ich habe damals, 2008 schon alle Röhren durch neue ersetzt! Ein Kollege, der damals Röhrenradios reparierte hat mir gesagt, dass die Röhren alle 2-3 Jahre fällig sind. Stimmt das?
Zurzeit läuft das Radio ca 8-10h täglich.

Kondensatoren habe ich damals auch alle ersetzt, inkl. grossem lade-Elko.

Einen verpolungssicheren Netzsstecker ist ebenfalls montiert und sichergestellt dass das Chassis nicht an der Phase hängt :) (hier in der CH haben wir solche Steckdosen ;) )

Was ist mit der Verzerrten Wiedergabe?

Und dann wäre noch dieser besagte Kontakt am Antenneneingang. Wie gehört der?

Danke und Gruss an alle!
Matthias
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Vagabund
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Re: Ein neuer stellt sich vor, ein par Tipps sind gesucht

Beitrag von Vagabund »

Guten Abend nochmal, du sagtest, der Tastensatz war ein Problem? Wenn bei UKW der Ton verzerrt, drücke nochmals bitte auf der UKW Taste rum. Ändert sich was? Wenn nicht, dann liegt es vielleicht an der Antenne?
Hinten diese Metallnase ist wohl zur Einstellung der Antenne, je nach dem, ob man Dipol und/oder Langdraht bzw. Ferrit bevorzugt, aber ich schaue die Tage nochmal hinter meins, ob ich das nicht konkret herausfinde.
Evtl. hier mal reinigen.
Zurück zum verzerrten Ton, ist er nur zeitweise, oder immer? Röhrenfassungen ok? Röhrenpins sauber? Tonblendenschalter schaltet auch sauber? Ich hatte erst in einer Philetta 51 ein ähnliches Problem, da hat mir was auf KW rückgekoppelt, weil der Bandwahlschalter gemuckt hat.
Sollte das alles nichts helfen, muss ich an unsere Profis abgeben, aber meine Schritte kannst Du bis dahin mal verfolgen um das alles auszuschliessen.
Ach und die Röhren sollten schon länger halten, als 3 Jahre, vorrausgesetzt, die kritischen Kondensatoren sind in Ordnung.
Viele Grüße
Philipp

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Re: Ein neuer stellt sich vor, ein par Tipps sind gesucht

Beitrag von UL84 »

Moin,

Der Verzerrte Ton ist nur zeitweise. Eine erneute Senereinstellung hilft meistens. Es sieht eher nach Empfangsproblem aus. Trotzdem bin ich mir nicht sicher, es tönt nicht gleich wie bei den heutigen Radios wenn der Sender nicht richtig eingestellt ist. Ich kenne leider die Röhrenradio-Welt zu wenig, deshalb frage ich hier mal nach.

Röhrenfassungen sind alle gereinigt. Aber das "Klavier" hat nach wie vor Grünspan, funktioniert, sieht aber nicht vertrauenserweckend aus. Wie soll ich das reinigen? Da ist alles verbaut....


Gruss Matthias
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Vagabund
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Re: Ein neuer stellt sich vor, ein par Tipps sind gesucht

Beitrag von Vagabund »

Wenn Du sagst, beim Sender nachstellen ist es meistens weg, dann wird der Sender ja vorher "weggelaufen, weggedriftet" sein. Also ein Senderdrift? Könnte entweder mit einer verschlissenen Empfangsröhre oder mit einem Widerstand zusammenhängen, der seinen Wert im Betrieb verändert. Vitrohm-Widerstände sind hier sehr verdächtig, meiner hat die drin, darauf sollte man (abgesehen vom verzerrten Empfang) achten. Sehen aus wie in Schokolade gegossen, leicht rauhe Oberfläche mit Farbringen.
Zum Grünspan... ich würde mal mit einer Zahnbürste (Borsten gekürzt) und Fensterreiniger anfangen, sofern man hinkommt. Aufpassen auf die ganz feinen Spulendrähtchen...!!
In der Röhrenradio-Welt spielt vieles mit und Erfahrung ist mit nichts zu ersetzen, aber auch ich arbeite noch daran. :wink:
Viele Grüße
Philipp

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