17 TD 210

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Michel F.
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Re: 17 TD 210

Beitrag von Michel F. »

So,
nun habe ich alle von dir angesprochenen Widerstände, sowie noch einige andere, (nochmals) geprüft und bin zu dem Schluss gekommen, dass sie alle nicht großartig von ihrem Wert abweichen.
Ich bin mit meiner Messleitung zufällig an C106 hängengeblieben und habe dabei bemerkt, dass sich dieser sofort gelöst hat. Die Ursache für diese kalte Lötstelle waren die breiten Anschlüsse des Kondensators. Jetzt ist er fest, das war aber auch nicht der Auslöser :(
Ich habe nun nochmal ein Video vom Einschalten des Geräts gemacht, da mir noch was aufgefallen ist:

Man sieht deutlich, dass in dem Moment, in dem das Bild erscheint die Helligkeit gleichmäßig ist.
Das Bild ist am Anfang ja noch "zu groß". Wenn es dann auf "Normalgröße" schrumpft, verschiebt sich auch die Helligkeit. Hab ich das richtig verstanden, dass Rö13 (PCF80 mit der Anmerkung "getast. Regelspannung") für die Helligkeitsverteilung zuständig ist?

Grüße
Michel F.
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Re: 17 TD 210

Beitrag von röhrenradiofreak »

"Für die Helligkeit zuständig" ist nur ein Teil der Wahrheit. Natürlich hat die Funktion der getasteten Regelung einen Einfluss auf die Helligkeit, aber es gibt noch etliche andere Stufen, die die Helligkeit ebenfalls beeinflussen. Mit einem Oszilloskop könnte man so einem Fehler auf die Spur kommen.

Ich hatte mal einen fast identischen Fehler bei einem um 1965 gebauten Loewe-Opta-Fernseher. Ursache war ein kapazitätsloser Kondensator am Helligkeitsregler. Dadurch war die Spannung am Wehneltzylinger, das ist im Prinzip das Steuergitter der Bildröhre, mit einer verikalfrequenten Wechselspannung überlagert, die dort in dieser Form nicht vorgesehen war.

Lutz
Michel F.
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Re: 17 TD 210

Beitrag von Michel F. »

So,
nachdem ich nun nahezu alle Spannungen anhand des Schaltplans durchgegangen bin, hab ich mich dran gemacht die Oszillogramme zu vergleichen. Das Ergebnis ist auch hier: Alles so wies soll.
Nach stundenlanger Arbeit hab hab ich nochmal die Trimmer und Potis unter die Lupe genommen.
Beim Fokus (R79) bin ich hängengeblieben: Wenn dieser am rechten Anschlag steht, dann verschiebt sich die "dunkle Stell" nach oben. Leider musste ich gestern spontan aufhören weiterzumachen, konnte aber noch feststellen, dass C85 etwas schwarz angelaufen ist :) . Blöderweise steckt dieser ziemlich versteckt hinter dem Boosterkondensator, sodass ich ihn die ganze Zeit übersehen hab.
Mit dem Fokusregler am Anschlag ist das Bild wirklich genießbar. Das Bild ist jetzt nur noch die oberen 4-5cm dunkel. Allgemein ist die Helligkeit nun besser verteilt. Ich werde auf jeden Fall diesen C noch tauschen und dann weitersehn (Jetzt hab ich wenigstens einen Anhaltspunkt).
Außerdem hab ich das Gerät heute mal ins Wohnzimmer gestellt und die "Hausantenne" angeschlossen: Es funktioniert alles Super. Das Bild flackert nicht und bleibt sauber stehen.
Lediglich die Tunerröhren (PCC88 und PCF80) musste ich tauschen um ein brauchbares Ergebnis zu bekommen (Es waren nur Schatten zu erkennen und alles war total verrauscht, Ton war unmöglich). Das hat mir wieder mal gezeigt, dass wohl noch ein paar mehr Röhren verbraucht sind und Einfluss auf die Gesamtsituation haben.
Da ich nur beschränkte finanzielle Mittel zur Verfügung hab muss ich nach und nach die Röhren ersetzen, daher die Frage, welche eurer Meinung nach noch ganz gut sein könnten und welche wahrscheinlich komplett am Ende sind?
Bisher sind die beiden PY82, die PY81, die PL81 und die ECH81 neu bzw. NOS.
Keine Sorge, die "alten" Röhren landen nicht in der Tonne, die werden alle weiterhin in Versuchsaufbauten benutzt, oder zum Testen in alten Radios, usw.
Hier noch ein Video vom aktuellen Stand:


Grüße
Michel F.
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Re: 17 TD 210

Beitrag von röhrenradiofreak »

Michel F. hat geschrieben:Da ich nur beschränkte finanzielle Mittel zur Verfügung hab muss ich nach und nach die Röhren ersetzen, daher die Frage, welche eurer Meinung nach noch ganz gut sein könnten und welche wahrscheinlich komplett am Ende sind?
Bisher sind die beiden PY82, die PY81, die PL81 und die ECH81 neu bzw. NOS.
Wecle Röhren in welchem Zustand sind, kann man mit einem Röhrenprüfgerät feststellen. Alles andere ist Spekulation.

Ich könnte Dir günstig gebrauchten, geprüften Ersatz für alle Röhren, die Du noch nicht getauscht hast, anbieten. Bei Interesse bitte PN.

Lutz
Michel F.
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Re: 17 TD 210

Beitrag von Michel F. »

Hi,
ich muss mich bei olli0371 entschuldigen, es war/ist der Ionenfallenmagnet :oops: .Ob das natürlich alles war, kann ich jetzt noch nicht sagen. (Die Ersatzröhren sind unterwegs, dann wird wahrscheinlich das Bildrauschen und der mittelmäßige Ton(Mikrophonie) besser. Dank an röhrenradiofreak)

Ich hab gerade eben noch mal ein Wenig gelesen und bin dahinter gekommen, dass ich die Auswirkungen einer schlecht justierten Ionenfalle falsch verstanden hab :wut:
Ich hab nun den Abschirmbecher entfernt und im Betrieb einen magnetischen Schraubenzieher an den Bildröhrenhals gehalten. "Der dunkle Balken" hat sich dabei weiter nach unten geschoben --> Ionenfalle :oops:

Nun hab ich leider das Problem, dass sich die Halterung total verstaubt "festgeklebt" ist.
Hier ein Bild:
Bild
Bevor es zu weiteren Missverständnissen kommt, hier die Frage: Der linke Magnet auf dem gelben Klebeband ist die Ionenfalle, oder?

Kennt irgendjemand einen Trick das Teil zu lösen, ohne Gewalt anzuwenden?

Grüße
Michel F.
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Re: 17 TD 210

Beitrag von olli0371 »

Hallo Michael,

es gibt keinen Grund für eine Entschuldigung :bier:

Zu deinem Bild. Ja das ist der Ionenfallenmagnet.

Das gelbe Klebeband sieht nicht original aus und sollte sicherlich dazu dienen den Magneten am Verrutschen zu hindern.
Bevor du das Ding löst solltest du die Lage markieren.
Dann vorsichtig aufbiegen und Abheben.
Nur nicht mit Schraubendreher hantieren der Hals ist recht empfindlich.

Hier gibt es Hinweise zum Umgang mit den nicht implosiongeschützten Bildröhren.
Bitte lesen. WICHTIG

Gruss
Oliver
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

ollisTubes bei Youtube
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Michel F.
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Re: 17 TD 210

Beitrag von Michel F. »

Hi,
der Gefahr bin ich mir durchaus bewusst, da liegt ja auch gerade das Problem, der Magnet lies sich absolut nicht lösen.
Ich habe nun das Klebeband vorsichtig(!) mit Wasser aufgeweicht. Nach 20 Minuten konnte ich den Magnet schlagartig lösen. Jetzt lässt er sich gut durch auseinanderziehen verschieben.
Eine Markierung war nicht notwendig, da er, so wie er war, wohl kaum gepasst hat :)
Nach ein wenig rumspielen hatte ich das Bild gleichmäßig hell :D

Wenn dann noch demnächst die letzen Ersatzröhren eintrudeln, sollte auch das letzte Bildrauschen verschwinden (Nur beim Betrieb an der "Hausantenne")
Ein Video vom Betrieb folgt noch heute.

Ich bedanke mich vielmals bei allen, die mir geholfen haben :danke:

Grüße
der überglückliche Michel F.
Michel F.
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Re: 17 TD 210

Beitrag von Michel F. »

Und hier noch das Video:

Manchmal wackelt das Bild. Das liegt an meinem furchtbaren DVD-Player. Wenn ich nämlich einen tragbaren DVB-T TV anschließ, ist alles sehr stabil und zuckt nicht mal kurz.

Grüße
Michel F.
Michel F.
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Re: 17 TD 210

Beitrag von Michel F. »

Hi nochmal,
morgen kommt ein Kumpel von mir, der sich dazu bereit erklärt hat mir bei den letzten Abstimmarbeiten zu helfen (Das Gerät 45° schräg halten, dass ich an die Trimmer komm :D )
Gibt es irgendeine Reihenfolge, an die ich mich halten sollte (z.B. Fokus vor Linearität, o.ä), oder ist es egal, wo ich mit dem Abstimmen anfange?

Grüße
Michel F.
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Re: 17 TD 210

Beitrag von röhrenradiofreak »

Einige Einstellungen beeinflussen sich gegenseitig. Zum Beispiel Vertikalamplitude, -frequenz und -linerarität. Die muss man dann wechselweise nachstellen, bis das Optimum gefunden ist. Auch kann es sein, dass die Bildbreite-Einstellung alle möglichen anderen Funktionen beeinflusst, diese sollte man deshalb zuerst vornehmen. Der Rest ist egal, würde ich sagen.

Lutz
Michel F.
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Re: 17 TD 210

Beitrag von Michel F. »

Ok, danke :D

Grüße
Michel F.
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Re: 17 TD 210

Beitrag von röhrenradiofreak »

Die Ionenfalle bei diesen alten Bildröhren muss übrigens sorgfälig eingestellt werden, sonst kann die Leuchtschicht des Bildschirms mit der Zeit beschädigt werden. Angaben über die Einstellung findet man z.B. hier:
http://www.radiomuseum.org/forum/boese_ ... falle.html
Oder hier:
http://www.radiomuseum.org/forum/ionenf ... ellen.html

Lutz
Michel F.
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Re: 17 TD 210

Beitrag von Michel F. »

Hi,
ja das hab ich gelesen. Ich hab den Magnet so eingestellt wie beschrieben, dass die Helligkeit gleichmäßig verteilt ist. Nach einigen Minuten ist mir dann aber auch schon aufgefallen, dass ich noch minimal nachstellen muss. Bei maximaler Helligkeit wird es im unteren Bereich etwas (sehr sehr wenig) dunkler.

Grüße
Michel F.
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Re: 17 TD 210

Beitrag von Michel F. »

Hi,
hab heute die Röhren von röhrenradiofreak bekommen (Vielen dank nochmal!)
Das Bild ist nun nochmal besser und ziemlich rauschfrei :D
Ich bin sehr zufrieden mit dem Gesamtergebnis. Jetzt brauch ich nur noch ne Rückwand und ne Bodenplatte.

Grüße
Michel F.
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Re: 17 TD 210

Beitrag von röhrenradiofreak »

Gern geschehen. Schön, dass es etwas gebracht hat. Nach Deiner Beschreibung müssen in dem Fernseher ja viele Röhren ziemlich ausgelutscht gewesen sein, was eigentlich eher selten ist. Meist sind nur einzelne verbraucht.

Die Bodenplatte ist wahrscheinlich gerade, und man sieht sie normalerweise nicht. Für so etwas nehme ich normalerweise Material aus dem Baumarkt. Dort gibt es 3-4 mm starke Platten, die z.B. als Rückwand für Möbel gedacht sind. Manchmal findet man sie fertig gelocht, andernfalls muss man die Lüftungslöcher selbst bohren.

Bei der Rückwand ist das aus mehreren Gründen schwieriger. Erst einmal ist da der Höcker über dem Bildröhrenhals. Und da es ein sichtbares Teil ist, sollte es auch ordentlich aussehen. Die vielen Langlöcher sind mit dem Werkzeug, das meist zur Verfügung steht, nicht bzw. nur sehr mühselig herzustellen.

Gerade Rückwände für Radios habe ich schon mehrfach aus obigem Material hergestellt, gebohrt, lackiert und die Beschriftungen als Farbkopien von einer Original-Rückwand aufgeklebt. Das ist zwar nicht ganz originalgetreu, aber besser als gar nichts, wenn man keine Original-Rückwand findet.

Lutz