Mittelwellensender tagsüber empfangen

[klausw]

Noch funktioniert, trotz fortschreitenden Alters, mein Gedächtnis. Will sagen: wenn ich etwas habe, dann weiß ich das und finde das im Fundus auch noch nach Jahren. Egal, ob es sich dabei um eine seltene REN1104 mit nur 3,8 V Uh und Obenluftzipfel handelt, um den Knopf eines Telefunken Katzenkopf oder eine nie benötigte ECLL800.
Solange das so ist, räume ich meinen Werktisch nur dann auf, wenn das zu reparierende Radio keinen Platz mehr darauf findet.

k.

[rettigsmerb]

Hallo Philipp und alle angeschlossenen Funkhäuser,

nein - innnerhalb eines Jahres entsteht solch eine Werkstatt ganz sicher nicht, es sei denn, man hat einfach zuviel Geld und weiß nicht, wohin damit

Zuerst war es ja Hobby, dann Lehrberuf. Aber auch nach meiner beruflichen Umorientierung ließ mich die Röhrentechnik nicht los, blieb also weiterhin meine Passion. Dass man dazu eine kleine Werkstatt benötigt - nun ja - dass hatte ich schon in meiner Jugendzeit im elterlichen Hause, war also schon ein klein wenig "Luxus" gewohnt.

Nach dem endgültigen Auszug von daheim wurde ich also erneut vor die Herausforderung gestellt, eine kleine Radiowerkstatt einzurichten. Nun ja, im Laufe der Jahre hatten sich durch sehr günstige Angebote auch die einen oder anderen Geräte gefunden, die Ausrüstung komplettierte sich (Anm.: Ganz komplett wird sie nie - ist wie eine Modelleisenbahn, die auch nie fertig wird!). Tja - und dann kam letztes Jahr die Renovierung der jetzigen Werkstatt. Alles sollte besser werden, optimale Platzausnutzung, unpraktische Möbel wurden rigeros verschrottet. Und was daraus geworden ist, kann man auf dem obigen Bild sehen...

[Oldradio]

e

[Oldradio]

Hallo

Bei mir Sieht es auch nicht Ordentlicher aus

[Vagabund]

Eh, das nenn ich mal Werkstatt. Wo ist Drehbank und Fräsmaschine? Die bräucht ich noch, wenn das meine wäre.
Leider fehlt mir in meiner Wohnung für sowas der Platz. Ich muss also immer Ordnung halten und muss vor allem mobil bleiben. Momentan teile ich mir mit meiner Frau den Hobbytisch, ist also alles nicht so einfach.
Ich kaufe meine Sortierkästen von Allit bei Wachter, kosten aber auch dort ein Vermögen. Die billigste Methode wären die kleinen EuroPlus Sortierboxen, die es in verschiedenen Aufteilungen gibt, da kost eine um die 1,80€/Stk. Damit habe ich angefangen.

[Oldradio]

Hallo


Die Kleine Tischdrehbank Steht doch unten auf dem letzten Bild hinter der Bohrmaschine.
Die ist Klein aber ausreichend.

[Vagabund]

Stimmt, jetzt wo Du es sagt...

Suchspiel!

Finde den Fehler!

Die reicht locker, auf der hätte ich mir meine Umlenkrolle schnell selber gedreht. Aber leider...

[Oldradio]

Hallo Philipp

Und das sind die einfachsten Sortierboxen der Welt Zusammengeklebte Streichholzschachteln.

[Vagabund]

T-P braucht die Lösung, ich hab meine schon gekauft.
Bin grad am Einsortieren.

[paulchen]

Hach Mensch! Danke für das Foto Helmut. Das ist ja eine Zeitreise für mich .

paulchen

[röhrenradiofreak]

Um auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen:

Die Reichweiten auf den AM-Bereichen sind deswegen teilweise so groß, weil die Signale der Sender nicht, wie auf UKW, nur auf direktem Weg den Empfänger erreichen (das nennt man Bodenwelle), sondern an einer elektrisch geladenen Schicht in der Ionosphäre gespiegelt werden (das nennt man Raumwelle). Es gibt mehrere Schichten, die für bestimmte Frequenzbereiche wirken. Die Schichten werden von der Sonneneinstrahlung beeinflusst und sind deshalb nur zu bestimmten Tageszeiten vorhanden.

Bei der Mittelwelle findet eine Ausbreitung per Raumwelle nur nachts statt. Das ist der Grund, warum man tagsüber nur wenige Mittelwellensender empfangen kann, während nachts der Bereich voll ist.

Eine Langdrahtantenne innerhalb eines Gebäudes halte ich aus zwei Gründen für unglücklich. Erstens sollte sie hoch und frei hängen, was in einem Gebäude nicht der Fall ist. Zweitens nimmt eine solche Antenne elektrische Störungen aller Art auf, von denen es dank Schaltnetzteilen, Energiesparlampen, Flachbildfernsehen u.v.m. heute in jedem Gebäude reichlich gibt.

Eine Rahmenantenne nimmt viel weniger Störungen auf, weil sie nur die magnetische Feldkomponente empfängt und außerdem eine Richtwirkung hat, die die optimale Ausrichtung zum Sender oder die Ausblendung einer Störung erlaubt. Wenn man sie auf die Empfangsfrequenz abstimmt und mit einem Vorverstärker versieht, hat man eine sehr leistungsfähige Empfangsantenne, mit der auch tagsüber viele Mittelwellensender zu empfangen sind.

Ich habe mir vor ein paar Jahren eine solche gebaut, mit 2,70 x 2,70 m etwas zu groß fürs Zimmer, deshalb habe ich sie im Garten aufgestellt. Der Empfang war beeindruckend, ich konnte tagsüber viele Mittelwellensender hören, die bis zu 1000 km entfernt waren.

Leider meinen die Verantwortlichen in Deutschland, immer mehr Sender auf den AM-Bereichen stilllegen zu müssen, weil sie ja kaum noch jemand höre. Mit einem normalen MW-Radio empfängt man hier tagsüber hauptsächlich noch zwei Sender: den DLF aus Schandelah bei Braunschweig auf 756 kHz und den NDR aus Hannover auf 828 kHz. Das müsste bei Dir ähnlich sein.

Lutz

[TPM]

Hallo Lutz,

Danke für die Erklärung, das hat mich zum vollständigen Verständnis der Sache gebracht.

Ich habe bisher nur die Antenne am Drehko und dazu eine passende Koppelspule an der eine 50 Ohm Koaxleitung
angeschlossen ist.

Aber Vorverstärkerschaltung?
Hat jemand einen Plan für mich?

[röhrenradiofreak]

Einfach mal nach aktive Rahmenantenne googeln, dann findest Du mehr Pläne, als Du dieses Jahr noch nachbauen könntest.

Lutz

[TPM]

Das ist wahr, allerdings weiß ich nicht, welche davon überhaupt geeignet sind...

Kann jemand eine empfehlen/verlinken, die nicht allzu kompliziert ist?

[rettigsmerb]

Hi Tim-Peder,

unter http://www.vfo-magazin.de/2006/06/die-r ... nzkreises/ findest Du im Grunde alles, was Du für die Diensionierung einer Rahmenantenne ("Loop") nach Deinem Größengeschmack brauchst (siehe besonders die Tabelle am Ende des Artikels).