Hallo Frank,
zum Drehen des gezeigten Spulkernes wäre ein modifiziertes Esstäbchen vom China-men geeignet. Die Dinger sind in der Regel konisch, so dass man sie, im Bereich des passenden Durchmessers abgesägt, mit einem Schlitz versehen kann welcher auf den Kern passt. Nun kannst du den Kern probeweise ganz herausdrehen und nachsehen ob dieser am anderen Ende einen Schlitz hat - dies war, bzw. ist, oft der Fall. Dann könntest du, nach Wenden des Kernes, mit deinem normalen Abgleichwerkzeug weiterarbeiten. Andernfalls spricht aber auch nichts dagegen den behandelten Esstab als neues Abgleichwerkzeug zu betrachten...
Jetzt zurück zu deinem UKW-Tuner Abgleich: Falls du es noch nicht bemerkt hast - es handelt sich bei diesem Tuner um ein etwas spezielles Teil, bei welchem die UKW - Vorröhre gleichzeitig als 1.ZF-Stufe ausgenutzt wird. Wir haben es daher mit einer Reflexschaltung zu tun.
Die Kreise i und h sind somit das erste ZF-Filter.
Der Kreis "h" ist noch mit einer kleinen Auskoppelwicklung gekoppelt, welche einen Teil der ZF-Spannung prinzipiell über C22, BV1975 auf das Gitter der Mischröhre zurückführt. Dadurch wird der ZF-Kreis entdämpft, indem sich durch diese Maßnahme der Innenwiderstand der Mischtriode bezüglich der 10,7MHz erhöht.
Der Abgleich dieses Kreises, dessen "Kumpel" "i" ist, steht senkrecht
neben dem Kreis "h" deshalb hat die Kernstellung kaum einen Enfluss auf den Kopplungsgrad der beiden Kreise. Der Abgleich-Hinweis auf das innere Maximum hat in diesem Fall,
meiner Meinung nach, eher mit der Verkopplung zwischen Kreis "h" und der Rückoppelspule zu tun.
4085-UKW-Box-.JPG
Bei der eingeblendeten Filterspule sieht man, dass der Abstand zwischen Kreisspule und Rückoppelspule, Größenordnung 1 bis 2 Wdgn, recht groß ist. Falls die Kreisspule im äußeren Maximum erfolgen würde wäre damit eine große Änderung des Koppelfaktors verbunden, weil der Kern mit seinem Magnetfeld in beide Spulen hineinragt - bei dem inneren Maximum befindet sich der Kern am gegenüberliegenden Ende der Auskoppelspule und übt auf diese bezüglich der Kopplung nur noch ein geringe Wirkung aus. (Ein Abgeich auf das äußere Maximum könnte ein zu große Rückführungsspannung bewirken und damit oszillieren auf (um) 10,7MHz hervorrufen).
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...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.
Mit freundlichen Grüßen, Peter R.