Transistor Paar AC187/188

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik für frühe Transistorgeräte bis in die 1970er Jahre.
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Bernhard W
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Re: Transistor Paar AC187/188

Beitrag von Bernhard W »

Interessante Links, Danke.

Das Problem mit dem Wachsen dünner, haarförmiger Kristalle besteht bei allen reinen Zinnoberflächen, auch bei den bleifreien Loten, die überwiegend Zinn enthalten.

Zinn schmilzt bei 230 °C. Je nachdem, wie warm die Teile im Transistorgehäuse beim Auslöten werden, können die Whiskerverbindungen dabei schmelzen, auch die, die noch keine elektrische Verbindung ausgebildet haben.

Aber egal, wie man die Whisker entfernt: Sie werden wieder wachsen, nach eine Schmelzprozess aber etwas langsamer.

Bernhard
edi
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Re: Transistor Paar AC187/188

Beitrag von edi »

paulchen hat geschrieben:Warum da was drinnen ist - siehe 3. Link.
https://nepp.nasa.gov/whisker/anecdote/af114-transistor/2005-Brusse-tin-whiskers-AF114-transistors.pdf
Wow, sogar die NASA hat sich mit den Whiskern beschäftigt.
Sehr interessanter Link, Danke !
Edi
Yamanote
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Re: Transistor Paar AC187/188

Beitrag von Yamanote »

Bernhard W hat geschrieben:Aber egal, wie man die Whisker entfernt: Sie werden wieder wachsen, nach eine Schmelzprozess aber etwas langsamer.
Die Metallbecher sind innen verzinnt und aus dieser Zinnschicht wachsen die Whisker. Um das Problem dauerhaft zu lösen, müsste man also beim Becher ansetzen. Der Transistor selbst scheint ja recht robust zu sein.
Viele Grüße,
Günter
edi
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Re: Transistor Paar AC187/188

Beitrag von edi »

Yamanote hat geschrieben:Die Metallbecher sind innen verzinnt und aus dieser Zinnschicht wachsen die Whisker. Um das Problem dauerhaft zu lösen, müsste man also beim Becher ansetzen. Der Transistor selbst scheint ja recht robust zu sein.
Transi- Becher mit Gießharz füllen ? Dann haben die Whisker keine Chance.
Aber ob das die Wärmeleitfähigkeit hat ?
Oder nur die verzinnte Innenwand damit bepinseln ?
Oder das Zinn innen chemisch entfernen und den Transi neu mit Wärmeleit- Gel befüllen ?

Solche Transistoren dauerhaft wiederherstellen- das ist schon die Lösung mit Maximalaufwand.

Es gab auch schon Versuche, Papierkondensatoren von Vergußmasse und Wachs zu befreien, und die im Isolierpapier vorhandene Luftfeuchtigkeit im Backofen auszuheizen, und den Kondensator zu remontieren.
Selbst wenn die Bauteile noch feste Anschlüsse haben, was nach dem Ausbau oft nicht mehr so ist- stundenlange Sauereien mit Wachs und Teer...

Ich denke, die beste Lösung ist die Beschaffung gleicher oder Ersatz- Typen.
Alle Ersatztypen sind gelistet bei AC187 und AC188.