Mein "neuer" Volksempfänger

[Rinaldo]

Pr[/quote]

... in diesem Forum gibt es erfrischenderweise noch mehr Jungs in Deinem Alter, die sich mit alten Röhrenradios beschäftigen....

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Ja, das ist auch sehr gut! Aber diese Jungs gibt es nicht nur hier im Forum. Sie existieren auch in der puren Realität bei mir zu Hause. Die Jungs aus meiner Nachbarschaft fragen regelmäßig bei mir an ob sie mal wieder eine Röhrenparty in meinem Wohnzimmer veranstalten dürfen.
Da versammeln sich dann so sechs bis acht Kinder und Jugendliche im Alter zwischen acht und 15 Jahren, heizen meine 6 Radios an, stellen den Sender synchron auf jedem Gerät gleich ein, löschen die Deckenbeleuchtung und betrachten bei abgeschraubten Rückwänden das Glühwunder der Technik (die Vorderseite eines Radios interessiert übrigens niemanden - irgendwie ist nur das Innenleben interessant). Dabei kann ich gut beobachten, dass da nicht nur die Röhren glühen, sondern vor allem die Augen der Nachwuchsröhrenradiosammler. Dann haben nicht nur die Radios Magische Augen.
Die, die öfter bei mir sind erklären den Neulingen erstaunlich korrekt, wie die ganze Sache funktioniert und was für Teile für was da sind. Nur meine Gehörnerven leiden mit Zeit ganz erheblich, wenn 6 Radios nahe der Belastungsgrenze bei mehr oder weniger Vollgas ihr Bestes von sich geben.
Mein Körting Röhrenfernseher übt übrigens die gleiche Faszination auf die Jugend aus. Allerdings ohne Abschrauben der Rückwand! Aber Spongebob in schwarz/weiß hat auch was.
Und zum Schluss: die supermoderne Stereoanlage mit allem modernen Schnickschnack und mein Flachbildfernseher stehen unbeachtet im Eck. Ich glaube die wurde noch nicht einmal entdeckt!

Beste Grüße,
Robert

[Philettaretter]

Hallo,
Roberts Idee ist echt gut-Röhrenparty-Meine Freunde interessieren sich mäßig bis gar nicht für meine Radios. Einer fragte mich sogar mal: "Was willst du mit solchen gammeligen Dingern? Die sind eh' kaputt-dafür würd' ich kein Geld ausgeben. Kauf' dir lieber 'nen richtigen Computer."
Ich sagte: "Wofür ich mein Geld ausgebe ist meine Sache, und wenn ich den ganzen Tag vorm' Computer hocke, dann lern' ich nicht viel über Elektronik."
(Jogis Röhrenbude; Fingers elektrische Welt; B. Kainka und unser Forum hier mal ausgenommen).
Er sagte: "Was willst du mit Elektronik?"
Mir ist es ziemlich egal, was Außenstehende über mein Hobby denken- aber es gibt ja auch nette Menschen

Viele Grüße,
Euer Pr

[rettigsmerb]

Ging mir in Deinem Alter genau so. Lieber habe ich mich in die Werkstatt verdrückt und einem alten Radio neues Leben eingehaucht, als draussen zu versuchen, mit den anderen Jungs eine runde Lederkugel platt zu treten und mit aufgescheuerten, blutenden Knien unter schmerzverzerrtem Gesicht frustriert wieder heim zu kommen. Ab und zu mal "eine gewischt" zu bekommen tat zwar auch weh, aber nur kurz und ich hatte wieder etwas gelernt

Mach einfach weiter mit dem was DIR Spaß macht - ist ja schließlich Dein Leben. Und wir freuen uns hier ganz besonders über alle Nachwuchstalente, die später einmal, wenn wir nicht mehr da sind, die gute alte Röhrentechnik weiter lebendig halten!

Lasst's glüh'n,
Herbert

[Philettaretter]

Hallo,
für Fußball habe ich nicht viel übrig- wenn ich fragen darf, Herbert: Was hattest du denn an Ausrüstung (außer Lötkolben, Lötzinn und Messgerät) ?

Liebe Grüße,
Pr

[rettigsmerb]

Hallo,
für Fußball habe ich nicht viel übrig- wenn ich fragen darf, Herbert: Was hattest du denn an Ausrüstung (außer Lötkolben, Lötzinn und Messgerät) ?

Liebe Grüße,
Pr

Tja - die erste Grundausrüstung hast Du schon richtig genannt, ein paar Schraubendreher und Zangen waren auch noch dabei. Als 16jähriger habe ich all mein Erspartes zusammengekratzt und ein russisches Vollröhren-Oszilloskop, sowie ein neues Analogmultimeter "ICE Multitester 630R" geleistet. Mit der Ausrüstung habe ich dann einige Jahre, bis über meine Lehrzeit hinaus gearbeitet.

In den Folgejahren konnte ich eine recht ordentliche Ansammlung vorwiegend gebrauchter Messtechnik ergattern, wobei das eine oder andere Gerät "für umme" als Schrott ankam und erst einmal liebvoll und mit vieeel Geduld restauriert werden musste, wie z.b. einen Generator/Synthesizer "adret 3300A", Frequenzbereich bis 60MHz in 1-Hz-Schritten. Ein etwa 50-drähtiger Kabelbaum, der bei der Verschrottung durchgehackt wurde, musste in stundenlanger Friemelarbeit wieder zusammengeflickt, sowie die dabei verbogenen Chassisteile gerichtet werden.

Anderes, wie z.B. meinen Fernseh-Bildmustergenerator habe ich während meiner Wehrdienstzeit (um 1985) selbst entwickelt und gebaut, ebenso ein kleines 10-MHz-Oszilloskop mit Doppelzeitbasis (für Signalausschnitt-Darstellungen). Diese Geräte sind sogar noch im Einsatz und funktionieren.

LG, Herbert