Philips 1001 - Lautstärkeregler zu empfindlich

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makersting
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Re: Philips 1001 - Lautstärkeregler zu empfindlich

Beitrag von makersting »

@glaubnix (und andere): Ohne ECC fallen keine Spannungen an den Widerständen ab. Guter Tipp, nun bin ich mir sicher, dass kein Kondensator einen Kurzen fabriziert!

@paulchen (und andere): Zur möglichen Schwingneigung in der ZF: Gibt es weine Möglichkeit das herauszufinden? Ich würde mich sehr ungern bei diesem Radio an einen Abgleich versuchen. Alle Kerne sind noch festgeklebt und ich hätte Sorge beim Lösen etwas abzubrechen.

@Harry und Glaubnix (und andere): Ich bin etwas überfordert von euren Ausführungen bezüglich dem, was das jetzt für mich bedeutet. Oder einfacher: Was müsste ich nun tun?

Gruß
Martin
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paulchen
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Re: Philips 1001 - Lautstärkeregler zu empfindlich

Beitrag von paulchen »

Wegen dem Schwingen der ZF.
Du hast noch Deinen "Russenoszi"?
Weiß nicht was der kann. Aber das einfachste wäre, Du hängst den mal an den Ratioelko ran. Wenn Du dann eine HF mit starker Amplitude hast (das solltest Du sehen) stimmt was nicht. Leichtes Rauschen (Deine Gleichspannung mit "kleinem Gewitter" im Untergrund) wäre normal. Hohe Amplitude in besagter Höhe (Deine 7V etwa) - Alarm.
Eventuell kann das noch jemand besser ausdrücken? Bin gerade etwas kurz angebunden am Rechner.

paulchen
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glaubnix
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Re: Philips 1001 - Lautstärkeregler zu empfindlich

Beitrag von glaubnix »

Hallo Martin,

vielleicht solltest du zunächst einmal feststellen unter welchen Bedingungen die 7V am Ratioelko anstehen. Sind sie auch bei gezogener Antenne vorhanden? Und sind sie auch bei gezogener ECC85 noch zu messen?

Ich gehe davon aus, dass du die ECC85, die ECH81 und die EF89 bereits probeweise durch andere ersetzt hast auch die EABC80 könntest du testweise ersetzen.

Dann solltest du alle Masseverbindungen im ZF-Teil untersuchen und ein Augenmerk auf alle Ableitkondensatoren und deren Lötverbindungen richten. Manche Fehler dieser Art kann man auch durch mäßiges Wackeln mit einem Isolierstab an den Bauteilen und deren Verbindungen aus ihrem Versteck locken. Auch Wackeln an den Röhren kann zur Aufdeckung von Fehlern beitragen - man erkennt so beispielsweise verschmutzte Kontakte und auch kalte Lötstellen an den Fassungen.

Entsprechend deiner Rückmeldungen muss man dann über weitere Massnahmen zur Auffindung der Ursache nachdenken. Es kann dann zum Geduldsspiel werden.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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makersting
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Re: Philips 1001 - Lautstärkeregler zu empfindlich

Beitrag von makersting »

zu paulchen:
Inzwischen habe ich "oszimäßig" etwas aufgerüstet. 10,7MHz kann ich nun brauchbar darstellen. Am Ratioelko finde tatsächlich die Gleichspannung und im AC-Bereich ein klein wenig "Gekrüssel" von HF. Da muss ich aber schon sehr genau hinschauen.


zu glaubnix:
Mit gezogener ECC liegt die Ratiospannung auf senderfreien Frequenzen bei -1,2V. Egal ob UKW oder MW.
Mit gezogener Antenne, aber mit ECC, liegt der Wert, ebenso bei -1,2V.
Mit ECC und gesteckter Antenne lag die Ratiospannung auf senderfreien Frequenzen gerade sogar bei -15V, auf einem Sender wie gehabt bei -36V.
Die Röhren habe ich alle sämtlich und mehrfach durchgetauscht. Nach kalten Lötstellen hatte ich schon abgeklopft: nöscht. Aber das will ich gerne noch mal versuchen (heute abend). Die Röhren haben auch keine Wackelkontakte in den Fassungen.
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Re: Philips 1001 - Lautstärkeregler zu empfindlich

Beitrag von glaubnix »

Hallo Martin,

nach deinen Angaben sieht es nicht so aus, als würde der ZF-Verstärker schwingen - ist bei zweistufigen Verstärkern ohnehin eher selten. Die -1,5V Ratio-Spannung sind zwar grenzwertig, man kann sie aber auf Rauschen zurückführen.

Eigenartig jedoch ist, dass bei eingesteckter Antenne die Ratio-Spannung sofort unüblich hoch ansteigt. Wie sieht es denn aus, wenn du anstelle der eingebauten Antenne eine externe verwendest? Du kannst dazu einen einfachen Draht (Meßstrippe 1,5...2m) verwenden, den aber möglichst direkt nach hinten vom Gerät wegführen. Wie wirkt sich das auf die Ratio-Spannung bei einer senderfreien Stelle aus? Ändert sie die Spannung bei Verlagern der Drahtrichtung - vom Gerät weg, zum Gerät hin?

Es sieht fast so aus, als wäre bei dir die Luft nicht "rein"...
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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Re: Philips 1001 - Lautstärkeregler zu empfindlich

Beitrag von makersting »

Hallo!
Also, mit der Messstrippe statt internem Dipol, und diese weit weg gelegt sowie nicht mit der Hand umfasst, komme ich in senderfreien Bereichen auf rund -8V Ratiospannung. Die Messstrippe aufs Gehäuse gelegt ergibt rund -3V Spannung am Ratioelko.

Ich erwähnte weiter oben schon (Seite 2 oder 3 bei mir), dass ich ca. 5km vom einem UKW-Sender wohne, der meines Wissens nach mit 100KW abstrahlt. Ich hatte dies als Ursache für die recht hohe Lautstärke schon bei geringem Aufdrehen der Lautstärke der dort ausgestrahlten Stationen vermutet. Erstaunlich ist aber, dass eine Station, die von etwa 60km weit weg (Holland) sendet, zwar mit eher geringer Feldstärke im MA, aber auch recht laut empfangen wird.

Abgeklopft habe ich noch nicht weiter (heute Abend...).

Gruß
Martin
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Re: Philips 1001 - Lautstärkeregler zu empfindlich

Beitrag von eabc »

Martin, ich denke auch, das die Sendernähe und die beachtliche Sendeleistung der Grund für die schnell ansteigende Ratiospannung ist.
M.f.G.
harry

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Re: Philips 1001 - Lautstärkeregler zu empfindlich

Beitrag von paulchen »

Dem Werten nach zu urteilen muß ich mich Peter anschließen.
Erstmal ist das ja prima.
Beschreibe doch mal, wie Du empfängst. Wenn Du langsam einmal von links und einmal von rechts auf einen Sender rauf gehst. Kommst der schlagartig und ist optimal bei einem Maxima, oder eher langsam besser werdend bei einem Maxima, oder hast Du zwei Maxima, oder wie?
Ich hänge immer noch etwas am Abgleich des ZF-Verstärkers fest. Eventuell ist da mal gekurbelt worden und nur auf "Maximum" abgeglichen worden statt auf Bandbreite.
Wenn das als Ursache ausgeschlossen werden kann bin auch schon wieder ruhig :wink: .

paulchen
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Re: Philips 1001 - Lautstärkeregler zu empfindlich

Beitrag von glaubnix »

Hallo Martin,

ich glaube das Abklopfen kannst du dir ersparen. Meine etwas eigenartige Frage mit dem externen Draht als Antenne zielte darauf, dass es bei der internen Antenne wegen der nähe zum UKW-Tuner evtl. zu einer Kopplung zur UKW-Vorstufe kommen könnte, welche zum Schwingen der Vorstufe hätte führen können. Das kommt eher selten vor (aber es kam mir einmal unter) - nun das kann man jetzt auch ausschließen. So ist erst einmal Ratlosigkeit angesagt...

Wie verhalten sich denn andere Empfänger in deinem "Umfeld"? Sind bei Ihnen auch ungewöhnliche Erscheinungen zu beobachten?
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Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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Re: Philips 1001 - Lautstärkeregler zu empfindlich

Beitrag von makersting »

zu glaubnix: Andere Empfänger im Haus/Zimmer verhalten bzw. verhielten sich ganz normal, egal ob Röhre oder Transistor. Also genauso wie zu den Zeiten als ich noch nicht so Nahe an einem UKW-Sender wohnte (der war etwa 20km weg von mir damals).
Btw: Ich finde die Tests von dir gut. Wäre ich selber nie drauf gekommen!


zu paulchen: Das sehr langsame Durchdrehen durch einen Sender ist interessant, denn es gibt neben dem Maximum zwei etwa halb so laute Nebenmaxima, und dazwischen eben zwei Minima. Das ist mir beim "Normalbetrieb" im Wohnzimmer nie aufgefallen! Um auf ein Minimum zwischen Haupt- und Nebenmaximum zu kommen, muss ich aber gaaaanz langsam drehen. Dort ist der Empfang sehr leise, und wenn noch hörbar, dann extrem verzerrt. Am MA ist dies zu nicht beobachten. Dieses schließt beim Durchfahren des Senders erst und öffnet nach dem Hauptmaximum wieder, ohne die beiden Minima anzuzeigen.
Sonderlich in die Länge gezogen auf dem UKW-Band erscheinen mir die Stationen jedoch nicht.
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paulchen
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Re: Philips 1001 - Lautstärkeregler zu empfindlich

Beitrag von paulchen »

Eventuell solltest Du doch mal sehen, daß die Filterkurven für Dich sichtbar gemacht werden. Soll ja nicht heißen, daß nun gleich alles abgeglichen werden muß, aber das man zumindest mal schaut wie die ZF über alles aussieht. Also nicht nur einzelne Filter sondern eben die komplette ZF von vorn bis hinten. Dann noch ganz wichtig dabei der Nulldurchgang.
Ich habe da selber manchmal so meine Probleme und bin dankbar wenn da nochmal jemand drüber schaut ( :hello: der Weinfreund wird schon wissen wer gemeint ist).
Wäre nur noch die Frage für Dich wer das machen könnte.
Der Gedanke meinerseits dahinter ist einfach, ehe jetzt Fehler an Stellen gesucht werden die nicht da sind, wäre dies eventuell der einfachste Ansatz.
Wie war doch gleich das Verhalten bei reinem TB Betrieb? Und bei AM? Habe das jetzt nicht mehr auf dem Schirm (bin zu faul jetzt alle Seiten nochmals zu lesen :wink: ).
Wenn die da soweit iO. wäre würde ich tatsächlich da anfangen zu suchen.

Soweit mein Einsatz zu der Problematik. Will da nicht weiter rein drängen.

Gute Nacht
paulchen
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Re: Philips 1001 - Lautstärkeregler zu empfindlich

Beitrag von makersting »

TB? Du meinst TA? Wenn ich einen Signalgenerator an den Eingang anschließe, kommt der Sinus schön sauber am LS an.
Der AM-Empfang ist sehr leise. Für Zimmerlautstärke muss der Lautstärkeregler bis zum Anschlag gedreht werden.

Ich werde auf jeden Fall die Masseverbindungen noch einmal nachsehen, denn bei Kfz's habe ich feststellen dürfen: komische Symptome = Massefehler.

zur ZF bzw. Filter:
Ich habe mir vor kurzem genau für solch einen Fall einen Funktionsgenerator von ELV (DDS30) zugelegt. Der kann auch Wobbeln. Nun müsste ich nur wissen, wo und v.a. wie ich den ankopple, und wo ich das Signal für das Oszi abgreife (siehe Schaltplan oben). Könnte mir dabei geholfen werden? Als Frequenzbereich würde ich 10,3 - 11,1 MHz wählen, wäre das in etwa i.O.?