theoretisch ja. Falls Du diese Schaltung meinst:captain.confusion hat geschrieben: noch eine Frage zu dem OP-Verstärker:
Bei den vorgestellten Schaltungen sind der OP und die Endstufentransistoren ja gleichspannungsmäßig gekoppelt. Könnte man diese auch durch einen Koppelkondensator voneinander trennen und so mit verschiedenen Versorgungsspannungen arbeiten?
https://www.elektronik-kompendium.de/pu ... dstu_p.htm
Aber dann müsstest Du ein extra Vorspannungsnetzwerk dazubauen und drei getrennte Versorgungsspannungen. Wozu der Aufwand?
Ich verstehe Deine Vorliebe für unipolare Versorgung mit Ausgangselko nicht so ganz. Traumatische Erfahrungen mit durchgebrannten Transistoren?
Das ließe sich leicht durch den Einbau von Sicherungen in die Versorgungsleitungen einer symmetrischen Betriebsspannung vermeiden.
Für den Testbetrieb nimmt man flinke Sicherungen, für den Dauereinsatz mittelträge.
Nicht so ganz.captain.confusion hat geschrieben: Weitere Frage: Ich habe zwei gleiche Endstufentransistoren und schalte davor einen einfachen Transistor als Phasenwender, so wie K1 ind dem ersten Bild: https://elektroniktutor.de/analogversta ... kompl.html
Zwischen den Basen Endstufentrasistoren liegen ja nun bei Silizium 0,6 V. Das wird wohl nicht für einen Ruhestrom reichen, sollte aber den Klirr senken, da pro Endstufentransistor nur 0,3 Volt überwunden werden müssen. Sehe ich das richtig?
Die zitierte Schaltung entspricht im Prinzip der Schaltung, die John Linsley Hood im Jahr 1969 veröffentlichte (Wireless World April 1969).
Siehe hier die Original-Veröffentlichung:
http://hifisonix.com/wordpress/wp-conte ... lifier.pdf
http://hifisonix.com/wordpress/wp-conte ... lh1996.pdf
und hier noch eine kommentierte Version:
http://www.angelfire.com/sd/paulkemble/sound3b.html
Diese Schaltung ist eines der ganz wenigen Beispiele für eine einfache Leistungsverstärker-Schaltung, die gleichzeitig beste Klangqualität bietet.
In ihrer Leistungsklasse dürfte sie bzgl. Klangqualität nicht zu überbieten sein.
Ich nehme an, daß Deine JLH1969-Module diese Schaltung weitgehend übernommen haben.
Der Nachteil ist, daß wg. des Klasse-A-Betriebs die Stromversorgung relativ aufwendig ist und der Kühlaufwand teuer.
Um auf Deine letzte Frage zurückzukommen: diese Schaltung funktioniert nur in Klasse A, also mit einem Ruhestrom,
der mindestens halb so groß ist wie der maximale Strom durch den Lastwiderstand(Lautsprecher).
Die Dimensionierung aller Widerstände kannst Du dann den verlinkten Schaltbildern entnehmen.
Vielleicht noch eine Anmerkung zu Schaltungen mit Klasse-B-Betrieb, also ohne Ruhestrom, wie sie von Dir letzthin in Betracht gezogen wurden.
Sie alle haben gemeinsam, daß in einem mehr oder weniger kleinen Bereich um Null Volt Ausgangsspannung beide Endstufenhälften abgeschaltet sind.
Also die Hälfte für die positive wie auch für die negative Halbwelle. Damit sinkt die Leerlaufverstärkung in diesem Bereich auf nahezu Null dB.
Es kann damit auch keine Gegenkopplung wirken. Das einzige, was die Verzerrungen niedrig hält, ist, daß dieser Bereich um Null Volt Ausgangsspannung schnell durchlaufen wird.
Bei hoher Aussteueurung schneller als bei kleiner Aussteuerung.
Man kann auf diese Art Verstärker bauen, die bei hoher Ausgangsleistung einen relativ kleinen Klirrfaktor haben.
Bei kleiner Aussteuerung aber relativ unangenehm klingen.
Die Verzerrungen, die hier entstehen, haben einen erheblichen Gehalt an hohen Oberwellen, der üblicherweise als klanglich unangenehm empfunden wird.
Für ein Küchenradio eher akzeptabel, für längeres Musikhören eher anstrengend.
In den 1970-Jahren hatte die englische Firma Quad einen Verstärker entwickelt, bei dem ein Klasse-A-Hilfsverstärker den Ausgangsspannungsbereich um Null Volt überbrückt bis bei höheren Spannungen eine Klasse-B-Endstufe übernimmt.
Das ist aber ein relativ aufwendiges System. Und keine echte Klasse-B mehr.
Etwas ähnliches würde funktionieren, wenn man in dieser Schaltung (https://www.elektronik-kompendium.de/pu ... dstu_p.htm) den Widerstand R3 bis auf wenige Ohm (z.B. 2 Ohm) verkleinern und den Opv 5534 durch einen leistungsfähigeren ersetzen würde.
Gruß
Heinz