Nordmende Musiktruhe mit Traviata Röhrenradio

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Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Volker
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Beitrag von Volker »

Gleich nach dem Einschalten brauchen die Röhren ca. 20 sek zum Aufheizen, ehe sie Anodenstrom ziehen. Deswegen ist in der Anheizzeit die Anodenspannung etwas höher. Daher das langsame Abfallen der Spannung. Die Spannung an der EBC81 Pin 1 ist mit 149V zu hoch. Entweder der Widerstandswert von R208 (220K) hat sich verkleinert oder der Gitterwiderstand (R202=10M) an Pin 2 (EBC81) hat eine Macke. Sonst käme nur noch die Röhre selbst in Frage, woran ich noch nicht glaube.
MfG Volkmar

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Traviata
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Beitrag von Traviata »

Ich muss etwas berichtigen !

Ich hatte doch einen Widerstand falsch angelötet. Bei der Fehlersuche habe ich einen alten Bonbon auf die Platine für die Zuführung der Anodenspannung eingelötet. (Ich wollte die Zerstörung eines Wima Kunstoff Kondis ausschliessen). Und diesen Bonbon hatte ich vergessen wieder zurückzutauschen.

Jetzt ist wieder der neue Wima Kunstoff Kondi drinn und eine erneute Messung ergaben 110 Volt. Und ein anhaltendes Brummen im rechten Kanal !
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Volker
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Beitrag von Volker »

Mit einem Kondi wird keine Anodenspannung zugeführt. Höchstens abgeblockt. So macht das keinen Spaß, wenn Du nicht genaue Angaben machst, welcher Kondi das war (Nummer,Wert). Warum tue ich mir das eigentlich an. 5 Seiten? Das wird ein Fall für den Radionotarzt mit Intensivstation.
MfG Volkmar

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Beitrag von Traviata »

Ich habe mich nicht richtig ausgedrückt. Gemeint war ein Kondensator auf der Platine wo du geschrieben hast
und die Platten tragen Bauelemente der Gegenkopplung und die Zuführung der Anodenspannung der Endstufe
Wofür der im Detail da ist weiß ich nicht. Das war mein Fehler. Entschuldigung.

Dieser erwähnte Kondensator ist ein 2,2nF 400 Volt. Der neue Wima geht jetzt bis 630 Volt.

Du musst Dir das ja nicht unbedingt antuen, keiner zwingt Dich dazu. Und selbst wenn es noch einmal 5 Seiten benötigt, aufgeben ist für mich nicht ausgeschlossen, aber ich werde es so lange wie möglich vermeiden.
Ist außerdem ein Forum nicht genau für so etwas da ? Lebt es nicht von Dir und Mir ? :wink:
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Beitrag von Traviata »

Volker hat geschrieben:Die Spannung an der EBC81 Pin 1 ist mit 149V zu hoch. Entweder der Widerstandswert von R208 (220K) hat sich verkleinert oder der Gitterwiderstand (R202=10M) an Pin 2 (EBC81) hat eine Macke.
Guten Morgen,

die beiden 220k habe ich mit 222 gemessen. Der Widerstand mit 10M zeigte garnichts an, habe in einem Radioladen einen neuen geholt. Der zeigt zwar auch nichts an, sollte aber iO sein. Das RFT G 1002.500 scheint das nicht messen zu können, oder ich messe falsch. Es bleibt an Pin1 der EBC81 bei 149 Volt. Das Brummen auf dem rechten Kanal ist übrigens wieder weg. Also keinerlei Veränderungen im ganzen.
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Beitrag von Traviata »

Doppelposting nach Fehlermeldung (Debug Mode)*
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Ich habe leider keinen Schaltplan von diesem oder einem ähnlichen Nordmende-Gerät mit EBC 81 in der NF-Vorstufe und kann daher nicht mitreden.

Lutz
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Beitrag von Radiowerkstatt »

Auch ich, muss mir das ja nicht unbedingt antuen, keiner zwingt mich dazu. Denn:

"habe leider AUCH keinen Schaltplan von diesem oder einem ähnlichen Nordmende-Gerät mit EBC 81 in der NF-Vorstufe und kann daher nicht mitreden"


Warum schreibe ich das? Weil ich keine Lust habe mich wie Volkmar, der nun wirklich hilfsbereit ist, auch anpoebeln zu lassen.

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Beitrag von Traviata »

Radiowerkstatt hat geschrieben:
Warum schreibe ich das? Weil ich keine Lust habe mich wie Volkmar, der nun wirklich hilfsbereit ist, auch anpoebeln zu lassen.

johann
Diesen letzten Satz habe ich jetzt erst gelesen, sonst hätte ich schon eher geantwortet.

Wo bitte habe ich Volkmar angepoebelt ? Ich lasse mir privat viel nachsagen, zu "pöbeln" weise ich aber entschieden von mir. So etwas gehört einfach nicht zu meiner Wesensart.

Da ich keiner meiner Antworten ein "pöbeln" entnehmen kann, handelt es sich - wobei auch immer - um ein reines Missverständnis.

Schönen Sonntagabend noch

Gruß

Steffen
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Ich habe jetzt den Schaltplan und einmal einen Blick darauf geworfen.

Also, ich fasse nochmal zusammen : Die Spannung an der EABC 80, Stift 9 ist in Ordnung, aber die Spannung an der EBC 81, Stift 1, ist zu hoch. Und den Widerstand R 202 am Stift 2 der EBC 81 hast Du schon gewechselt. Ist das richtig?

Ist die Spannung an Stift 1 (nach der Anheizphase) größer, wenn Du das Gerät ohne die EBC 81 einschaltest? Wenn nein oder nur geringfügig, zieht die EBC 81 keinen Anodenstrom. Logische Folge ist, dass dieser Kanal des NF-Teils nicht funktioniert.

1.) Überprüfe die Röhrenfassung, besonders die Anschlüsse 1 bis 5, auf gebrochene Lötstellen in der Platine, Oxidation, gebrochene/aufgebogene Kontaktfedern und ähnliches.
2.) Prüfe, ob der Heizfaden der EBC 81 in Ordnung ist (Durchgang zwischen den Stiften 4 und 5, an der herausgezogenen Röhre gemessen). Wenn nein: Röhre ersetzen.
3.) Prüfe, ob zwischen den Stiften 4 und 5 der Röhrenfassung die Heizspannung (6,3 V~) anliegt. Wenn nein, prüfe die Drahtverbindung zum Anschluss 4 und die Lötstelle an Anschluss 5 nochmal genau.
4.) Verbinde den Stift 1 der EBC 81 mit dem Stift 9 der EABC 80. Spielen dann beide Lautsprecher gleich laut? Dann ist hinter EBC 81 alles in Ordnung.
5.) Entferne diese Verbindung und verbinde stattdessen den Stift 2 der EBC 81 mit dem Stift 8 der EABC 80. Ist der eine Lautsprecher jetzt wieder leise? Dann ist die EBC 81 verbraucht, oder sie hat Luft gezogen, oder sie hat einen sonstigen Fehler. Auf jeden Fall muss sie dann erneuert werden.

Lutz
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Beitrag von Traviata »

Guten Abend zusammen,

es gibt eine gute Nachricht. Das Radio läuft wieder auf beiden Kanälen.
Ich hatte letzte Woche eine EBC81 bestellt, die war dann gestern da ( eine Haltron ) und hat auch gleich Ihren Platz im Radio eingenommen. Und welch Wunder, nach dem Einschalten und 20 Sekunden warten ertönte aus allen Lautsprechern Musik. Ich muss den Balanceregler zwar ein kleines Stück Richtung rechtem Kanal drehen um eine gleichmäßige Lautstärke zu erhalten, aber das ist ja nicht weiter schlimm. Vielleicht benötigt die Röhre ja auch etwas um in Gang zu kommen ...

:P

Nun habe ich mal geschaut was an Pin1 anliegt. 64 Volt. Und da ich neugierig bin habe ich auch gleich noch die alte Siemensröhre an einen Trafo geklemmt.

Bild

Der Heizfaden ist also wie bei Punkt 2 beschrieben in Ordnung. Punkt 3 und 4 kann ich ja jetzt weglassen, was dann also bedeuten würde das die Röhre, wie von Röhrenradiofreak schön beschrieben, einen Defekt hat beziehungsweise nach der langen Zeit einfach verbraucht ist/sein könnte.

Hiermit bedanke ich mich bei allen herzlich, die am wiederaufleben der Musiktruhe beteiligt waren !

Ein ganz besonderer Dank geht an Volker, des Nerven ich anscheinend etwas strapaziert habe. Aber Dein leiser Verdacht mit der Röhre war doch letztendlich die Lösung des ganzen. Hut ab ! und Dankeschön.

:D
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Gratuliere!

Dass die Röhre Zeit benötigt, um in Gang zu kommen, ist schon anhand der Anodenspannung auszuschließen. Wenn sie durch lange Lagerung Emission verloren hätte, würde sie weniger Anodenstrom ziehen, und Du würdest folglich an der Anode eine zu hohe Spannung messen.

Der Lautstärkeunterschied wird an Toleranzen irgendwelcher Bauteile liegen. Das können die Röhren, irgendwelche Widerstände oder sogar der Lautstärkeregler sein. Du könntest noch einmal versuchen, die beiden EL 84 gegeneinander zu tauschen. Wenn das nichts verbessert, würde ich dort aufhören, denn die Suche nach der Ursache eines solchen Fehlers kann ohne geeignete Messgeräte ganz schön nerven, und der Balanceregler dient u.a. zum Ausgleich solcher Unterschiede.

Lutz
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Beitrag von Traviata »

Ich belasse alles so wie es ist. Ich bin ja froh das alles wieder funktioniert. Auf ein Abschlussfoto verzichte ich erstmal, der nette Mensch im Elektrolädchen hatte nämlich keinen 10M Widerstand mehr und hat mir dafür 2 andere gegeben, die zusammengerechnet auch in etwa 10 M ergeben. Diese 2 Widerstände "stehen" jetzt etwas ungünstig auf der Platine herum. :lol:

Wenn gaaaanz großes Interesse besteht zeige ich es gern, allerdings übernehme ich keine Haftung für beschädigte Schuhe wegen eingerollter Zehennägel. ^^

Nochmals meinen Dank an alle.


:D