Restaurationsversuch Loewe Opta Planet 52, 8652W

[paulchen]

Morgen kommt das Chassis nocheinmal in die Bratröhre. Stundenlang. Und dann müssen sich die Kriechstrecken frei brennen.

Den Strom kannst Du Dir sparen. Was soll sich da bei ein paar Grad frei brennen?
Besser wäre es nachzudenken was man macht und über die Konsequenzen seinen Handelns vorher nachzudenken.

Mein Tip.
Kaufe Dir einen guten Fettlöser (Bref mit grünen Sprühkopf hat sich bewäht). Sprühe davon etwas in ein Schälchen. Nehme einen Pinsel und trage das Zeug großzügig auf die Partien auf. Anschließend (das ist wichtig) sauge das ganze mit einem Staubsauger ab (der überlebt das). Nun (auch wichtig!!) neutralisiere die Ecke mit Glasreiniger. Wieder absaugen.
Und jetzt kannst Du das wegen meiner in Deine Bratröhre zum trocknen stecken. Persönlich habe ich das allerdings noch nie machen müssen. Meine Chassis wurden auch so trocken.
Wenn Du jetzt immer noch Kriechstrecken hast, hat sich was im Material verändert (Pertinax).
Was Du in dem Fall dann machst, überlasse ich Dir.

paulchen

[Binser]

Hallo zusammen,

eigentlich lese ich bei Freds, bei denen es ums Chassis "waschen" geht, gar nicht mehr weiter...

Nur um sich womöglich Arbeit zu sparen: Wenn Pertinax kokelt, ist GAME OVER...
Wenn's brennt, verkohlen Bereiche des Materials und Kohle leitet bekannterweise. Da bleibt nichts anderes übrig, als die betroffene Platine aus einem frischen Stück Pertinax nachzufertigen.
Dass es in Pertinax manchmal Funkenüberschläge gibt, die zu kleinen "Bränden" führen, ist nicht selten. Hatte das schon reichlich oft in Röhrenfassungen von PREH oder Tastensätzen (mal bei einem SABA Schwarzwald W2).

"Trocknen" bringt nun nichts mehr...

Grüße,

Jörg

[paulchen]

Hi Jörg!

Das mit dem Pertinax ist richtig.
Soweit gehen wir alle konform.
Mein Gedanke zu meinem Worten weiter vorn war eigentlich, erstmal alles rauswaschen was da an Dreck vorher rein kam bzw gelöst wurde ohne es zu entfernen. Das geht nach der beschriebenen Methode recht gut.
Erst danach kann entschieden werden ob wirklich Pertinax betroffen ist, oder ob es nur Oberflächig kokelte mit alten Dreck der da noch war. So das Pertinax direkt betroffen ist sollte jeder selber entscheiden was er sich zutraut und wie er damit umgeht. Tips kann man aber geben.

Ich denke mal, wenn man alles richtig macht mit Chassiswäsche (das ist hier komplett ignoriert worden), kann man sehr schöne Etfolge feiern.
Aber ich äußere mich dazu hier auch nicht mehr.
Unabhängig davon liegen wir beide wohl recht weit auseinander bei dem Thema .

paulchen

[röhrenradiofreak]

Und wieder konnte ich es wohl nicht abwarten Das Brutzel und Blitzen war bei der folgenden Inbetriebnahme stärker als je zuvor. Es schmorte auch zwischen den mit einer dünnen Isolierschicht getrennten Kontaktscheiben (schimmerte rötlich durch). Alles sehr lehrreich das.

Du hast den Schalter systematisch hingerichtet. Und das, obwohl Du nach den ersten Mal gewarnt wurdest. Was erwartest Du jetzt? Eine Wunderheilung? Hoffentlich war die Wiederholung des Fehlers endlich lehrreich. Fürs nächste Radio.

Wenn Pertinax kokelt, ist GAME OVER...

Wenn es erstmal geschmort hat, nützt das Trocknen auch nicht mehr.

Tut mir leid, aber es gibt keine Lösung außer Austausch des Wellenbereichsschalters oder Teilen davon. Alternativ das Stillegen des betroffenen Kontaktes und ggf. Ersatz durch einen Mikroschalter o.ä., wie ich oben beschrieben habe. Da aber mehrere Stellen betroffen sind, scheidet das wohl eher aus.

Daran wird auch eine Diskussion über weitere Trocknungsversuche oder chemische Mittel nichts ändern.

Lutz

[klamic]

Was erwartest Du jetzt? Eine Wunderheilung?

Nein.

Du hast den Schalter systematisch hingerichtet

Ja.

Hoffentlich war die Wiederholung des Fehlers endlich lehrreich. Fürs nächste Radio

Ja, hoffentlich.
Das war erst mein zweites Röhrenradio. Das war mein erstes Chassis, das ich so gequält habe. Wichtige Hinweise (wie die langen Trocknungszeiten) habe ich ignoriert. Und trotzdem habe ich Dank euch eine Menge nebenbei dazu gelernt. Was ich nicht gelernt hätte, wenn jetzt alles reibungslos von Anfang an geklappt hätte. Irgendwie ist mir das Ganze peinlich, aber da muss ich jetzt durch. Und irgendwie erinnert mich das an die heiße Herdplatte - Vor vielen Jahren ...

[klamic]

Ich habe mich respektvoll und mit Hochachtung vor den Technikern und Arbeitern, die dieses Radio einst erschaffen haben, von diesem nun verabschiedet. Nicht ohne wenigstens einen Versuch gestartet zu haben, um an die Kontaktscheiben des Wellenschalters zu kommen. Aussichtslos. Etwa zwanzig Verbindungen befinden sich zum Chassis, etwa noch einmal so viele an den Kontakten selbst. Da verliere ich die Übersicht. Und zerstörungsfrei ist das auch nicht machbar.
Jetzt heißt es Nase putzen und nach vorne schauen. Ich kann mir unmöglich noch für dieses Hobby ein Lager anlegen. Und meine Frage, mit der ich hier im Forum seinerzeit aufgeschlagen bin, stellt sich erneut: Was sollte man von alten (jetzt wg. zerstörten Wellenschalter unbrauchbaren) Röhrenradios behalten? Vor allem: Wer kann etwas davon gebrauchen?